LH Pühringer: »Größte Kulturpolitische Innovation der 2. Republik in
Oberösterreich«
Linz (lk) - Am 16. Mai 1977 beschloss der Oö. Landtag das vom damaligen Kulturreferenten, Landeshauptmann
Dr. Josef Ratzenböck eingebrachte Oö. Musikschulgesetz. "Damit war der Grundstein für das Oö.
Landesmusikschulwerk in seiner heutigen Form gelegt, der Grundstein für Musikunterricht mit möglichst
großer Breitenwirkung und mit Chancengleichheit für alle musikalisch begabten Menschen in allen Regionen
des Landes", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.
Nach 25 erfolgreichen Schuljahren wird das Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen seit Herbst 2002 gefeiert.
Einer der Höhepunkte ist das "Land am Ton"-Fest am 16. Mai 2003 im Brucknerhaus.
Was damals die Verantwortlichen zur Gründung des Musikschulwerkes bewogen hat, sei heute nach wie vor aktuell
und richtig. "Eines der wichtigsten Ziele der Musikschularbeit war von Anfang an, Menschen für Musik
zu begeistern und ihnen einen selbständigen Umgang mit Musik zu ermöglichen", betont Pühringer.
"Musische Bildung unterstützt in hohem Maß die harmonische Entfaltung der Persönlichkeit von
Kindern und Jugendlichen. Durch die musikalische Sensibilisierung werden schöpferische Kräfte geweckt,
intellektuelle und emotionale Fähigkeiten hervorgeholt, die im Menschen schlummern. Daher haben musische Bildung
und das Oö. Landesmusikschulwerk einen besonderen Stellenwert in der oö. Bildungslandschaft."
In 143 Landesmusikschulen und der Musikschule der Stadt Linz werden heute rund 54.300 Musikschülerinnen und
-schüler unterrichtet. 1977 waren es 13.800 Schüler in 33 Musikschulen. Die Zahl der Musikschullehrerinnen
und -lehrer hat sich von 1977 bis heute auf 1.480 fast verdreifacht. Auf ihrem Engagement und ihrer hervorragenden
Ausbildung basiert der Erfolg des Landesmusikschulwerkes.
Im Jahr 1998 wurde allen Oö. Landesmusikschulen das Öffentlichkeitsrecht verliehen. Pühringer sieht
darin "eine Bestätigung für den eingeschlagen Weg".
"Das Oö. Landesmusikschulwerk hat die Kulturlandschaft in Oberösterreich in den letzten 25 Jahren
entscheidend mitgeprägt. Es ist, ohne Übertreibung, die größte kulturpolitische Innovation
der 2. Republik in Oberösterreich", zeigt sich der Landeshauptmann überzeugt.
Eine ganze Reihe von innovativen und vernetzten Projekten wurde seit Bestehen des Oö. Landesmusikschulwerkes
bzw. der Oö. Landesmusikdirektion in die Wege geleitet. Damit haben die Verantwortlichen den gesellschaftlichen
Veränderungen Rechnung getragen.
Musizieren mit Behinderten
Bereits mehr als 300 Menschen mit Behinderung werden von den Landesmusikschulen in Kooperation mit Einrichtungen
wie Diakoniewerk, Institut Hartheim, Institut für Hör- und Sehbildung, Lebenshilfe usw. und in Form von
integrativer Musikausbildung in Instrumentalklassen geführt. Dieser Bereich soll weiter ausgebaut werden.
Interkulturelles Musikprojekt
Seit September 2002 bietet die Landesmusikschule Traun ein Interkulturelles Musikprojekt mit Zusammenwirken
von Afro-Musik, Saz, oö. Volksmusik und Klang und Farbe an. Die Nachfrage ist dabei bemerkenswert hoch.
Die Oö. Landesmusikschulen führen haben auch Angebote, die ausgehend von der der Musik als Mittelpunkt
Querverbindungen zu anderen Künsten herstellen:
- an fast allen Landesmusikschulen wird "Musikalisch-Rhythmische Ausbildung" angeboten
- das Fach "Klang und Farbe" vereinigt Musik und Malerei an derzeit 5 Landesmusikschulen
- 10 Musikschulen bieten im Projekt "Musik und Medien" auch vielfältige Verbindungen zu neuen
Technologien
MusicalTheater-Ausbildung an der LMS Puchenau
Im Veranstaltungsbereich bieten die Landesmusikschulen verstärkt "Kunstprojekte" und vernetzen sich
mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen bzw. mit Künstlerpersönlichkeiten diverser Kunstrichtungen.
Intensive Kooperationen gibt es auch mit Kindergärten im Bereich "Musikalische Früherziehung"
und den Musikhauptschulen durch gemeinsame Planungen und gegenseitige Anerkennung von Prüfungen gesteigert.
Mit den AHS-Musikschwerpunktschulen wird eine ähnliche Kooperation angestrebt.
Neben der engen Kooperation mit dem derzeit noch Bruckner Konservatorium ist die Wiener Musikuniversität ein
wichtiger Entwicklungs- und Evaluationspartner des Oö. Landesmusikschulwerkes mit wissenschaftlicher Kompetenz.
Regelmäßig absolvieren Studenten der Musikuni Wien ihre Lehrpraxis an Oö. Landesmusikschulen.
"Die Oö. Landesmusikschulen haben sich als unverzichtbare Bildungs- und Kulturzentren in den Regionen
etabliert", so Pühringer abschließend.
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