EU-Milchverarbeiter fordern höhere Exporterstattungen  

erstellt am
15. 05. 03

Verwaltungsausschuss soll Erstattungen für Milchpulver und Käse anheben
Brüssel/Wien (aiz.info) - Angesichts der schwierigen Situation auf dem europäischen Milchmarkt fordern die Vereinigung der Europäischen Milchindustrie (EDA) sowie die EU-Bauernverbände (COPA) und die Genossenschaftsverbände der Union (COGECA) eine Erhöhung der Exporterstattungen bei wichtigen Milchprodukten. In ihren Schreiben an die Generaldirektion Landwirtschaft in Brüssel betonen die genannten Vereinigungen, dass beim nächsten EU-Verwaltungsausschuss Milch am Donnerstag dieser Woche insbesondere eine Anhebung der Erstattungen für Voll- und Magermilchpulver, für Käse sowie für Kondensmilch erfolgen müsste. Die Vereinigung österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) unterstützte diese Forderungen ausdrücklich.


Wie berichtet, ist der internationale Milchmarkt derzeit von einem Überangebot gekennzeichnet. Nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) nimmt die Milchanlieferung sowohl innerhalb der EU als auch in Osteuropa zu. Die Dürre in Australien hat zwar zu Produktionsausfällen geführt, diese werden aber durch die Mehrproduktion in Neuseeland, in Europa, aber auch in den USA, kompensiert. Die US-Milchwirtschaft kämpft derzeit ebenfalls mit Überschüssen und verzeichnet wachsende Interventionsbestände sowie rückläufige Erzeugermilchpreise.

Ozeanien kann auf dem Weltmarkt immer noch Vorteile aus seinen sehr niedrigen Produktionskosten ziehen. Gleichzeitig wirkt sich für die EU der starke Euro gegenüber dem schwachen Dollar als deutliches Exporthindernis aus, die Kluft zwischen EU- und Weltmarktpreisniveau wird größer. Zudem wird aktuell eine spürbare Nachfrageschwäche auf den Weltmilchmärkten verzeichnet. Als eine wichtige kurzfristige Maßnahme zur Marktentlastung wird daher die Anhebung der Exporterstattungen für Schlüsselprodukte wie Milchpulver und Käse gesehen.
     
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