Gouverneur Dr. Liebscher eröffnet das neue Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank
mit der Ausstellung EURO.FAKTEN
Wien (oenb) - Zur Eröffnung des Geldmuseums der Oesterreichischen Nationalbank am Mittwoch (13. 05.) stellte Gouverneur Dr. Klaus Liebscher fest, dass die Bank damit über ein Instrument
verfüge, mit dem sie direkt und auf zeitgemäße Art die Österreicherinnen und Österreicher
sowie das interessierte ausländische Publikum über alle Aspekte des Themas Geld informieren kann. Mit
dem neuen Geldmuseum vervollständige die OeNB ihr Instrumentarium zur Öffentlichkeitsarbeit, womit sie
in verbesserter Weise ihrem Informationsauftrag nachkomme und ihre Bereitschaft unterstreiche, gesellschaftliche
Verantwortung zu tragen.
In diesem Zusammenhang charakterisierte Dr. Liebscher das neue Geldmuseum als ein sichtbares Zeichen der Öffnung
der OeNB, und zwar nicht nur hinsichtlich der Möglichkeit, das Gebäude am Otto Wagner Platz zu betreten,
sondern auch in Bezug auf die Thematiken der dort beabsichtigten Ausstellungen. Die OeNB betrachte das Geldmuseum
als einen Ort der Begegnung zwischen einer in ihren Funktionen abstrakten Institution und der Bevölkerung.
Diese zusätzliche Ebene der Kommunikation werde neue, anregende und abwechslungsreiche Blicke auf die ökonomischen,
sozialen und kulturellen Dimensionen des Geldes, der Währung sowie der Wirtschaft bieten, diese komplexen
Materien greifbar und erlebbar machen und dabei die geld- und stabilitätspolitischen Botschaften der OeNB
vermitteln.
Somit, so Dr. Liebscher, solle das Geldmuseum auch ein Wissens- und Kulturbetrieb sein, der das Verhältnis
von Geld und Gesellschaft in einem Dialog mit Wissenschaft und Kunst erkundet, die Spuren des Geldes in der europäischen
Kultur-, Kunst- und Geistesgeschichte verfolgt sowie die Vielschichtigkeit der Bedeutungen, die dem Thema Geld
zugeschrieben werden, auslotet.
In diesem Zusammenhang bewertete der Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums in Wien, Dr. Wilfried Seipel,
in seinem anlässlich der Eröffnung des Geldmuseums gehaltenen Festvortrags die Rolle der Museen in der
heutigen Gesellschaft und unterstrich deren wichtige Funktion in der Bildungs- und Wissensgesellschaft.
Mit der architektonischen, technischen und programmatischen Neugestaltung des Museums und der Neupositionierung
der Sammlungen schließe das Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank, so Dr. Liebscher, zur heute gültigen
Museumsphilosophie auf und gliedere sich in die Reihe jener Zentralbanken ein, die ihre Geldmuseen aktiv zur Kommunikation
mit der Öffentlichkeit nutzen.
Zur Eröffnungsausstellung mit dem Titel EURO.FAKTEN stellte Gouverneur Dr. Liebscher fest, dass der Übergang
zum Euro nicht nur und ausschließlich als eine währungspolitische Veränderung verstanden werden
könne. Denn der Euro habe in Europa auch neue Perspektiven im kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenleben
eröffnet.
Die Ausstellung EURO.FAKTEN stelle einen Übergang von der Kampagne zur Einführung des Euro-Bargeldes,
die national und international mit mehreren Auszeichnungen bedacht worden sei, zur neuen Ausstellungsprogrammatik
des Geldmuseums dar. EURO.FAKTEN zeige einen Rückblick auf die wichtigsten Stationen auf dem langen Weg Europas
zum Euro und beleuchte in diesem Zusammenhang die Rolle der OeNB. Sie beschäftige sich mit historischen Währungsunionen
und Integrationsprojekten, den Grundlagen der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, mit Fragen
der europäischen Integration Österreichs und sie biete die Möglichkeit, auf die Erfahrungen im Zusammenhang
mit der erfolgten Währungsumstellung einzugehen und einen kurzen Streifzug durch die Welt der Euro-Partner
zu absolvieren. Ein begehbarer Tresor und ein Computerterminal, auf dem eine Euro-Zeitreise absolviert werden kann
und Euro-Zeitzeugen von Helmut Schmidt bis Robert Mundell besucht werden können, sollen den Erlebnischarakter
des Museums verstärken. |