Elektronische Spracherkennung kann auch tirolerisch  

erstellt am
14. 05. 03

14. und 15. Mai: KAV-Informatik stellt Software-Neuheiten fürs Spital vor
Wien (rk) - Unter dem Motto "Kreative Lösungen im Gesundheitsverbund" präsentiert der Software-Betrieb des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), die Informatik im Gesundheitsverbund (IGV), diese Woche ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen für den Krankenhausbereich.

Zu den Highlights, die beim diesjährigen IGV Open House gezeigt werden, zählt unter anderen die Patientenbriefbeschreibung "Topas". "Mit diesem System können Patientenbriefe in Form von medizinischen Berichten am PC erstellt und Befunddaten direkt aus dem Krankenhausinformationssystem eingelesen werden", erklärt Dipl. Ing. Josef Kastl, Direktor der KAV-Serviceeinrichtungen. Besonderer Clou: Der Arzt spricht seinen Bericht in ein Mikrofon, das an einen Computer gekoppelt oder bereits eingebaut ist, und die Software "übersetzt" die Sprache in geschriebenen Text. Kastl: "Das System beherrscht nicht nur medizinische Fachausdrücke, sondern auch Dialekte, egal ob der Arzt Wienerisch oder Tirolerisch spricht." Vorteil für den Patienten: Er hat seinen Befund in kürzester Zeit in Händen.

Ein Mehr an Kundenorientierung bietet auch die mobile Datenerfassung am Krankenbett. Beispielsweise ermöglichen Handhelds und andere mobile Endgeräte, mit denen das Pflegepersonal die Patientenwünsche aufnimmt, Essensbestellungen der Patienten direkt an die Küche weiterzuleiten. Kastl: "Zeitliche Verzögerungen können damit ausgeschlossen werden."

Datenbank kann Menschenleben retten
Ebenfalls auf dem Programm des Open House steht die Präsentation der, von der IGV entwickelten, Elektronischen Patientenakte. Fast 16 Millionen Befunde sind bereits im Archiv der Elektronischen Patientenakte erfasst. Die Datenbank erlaubt zugriffsberechtigten medizinischen Personal Einblick auf alle im Verbund gespeicherten Patientendaten. Per Knopfdruck können die gesammelten Vorbefunde rund um die Uhr abgerufen werden.

"Patienten, deren Datensammlungen in der Elektronischen Patientenakte vorliegen, weil sie schon in einem unserer Häuser behandelt worden sind, ersparen sich dadurch belastende Mehrfachuntersuchungen", erklärt Kastl die Vorteile des multimedialen Systems. Zudem kann die Datenbank in Notfallszenarien Menschenleben retten. So können beispielsweise die Eckdaten (Blutgruppe, Laborwerte etc.) eines bewusstlos eingelieferten Patienten innerhalb von Sekunden per Mausklick abgerufen werden. "Zeitraubende Voruntersuchungen, die eine lebensnotwendige Behandlung verzögern, erübrigen sich damit", so Kastl.
     
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