Minister Bartenstein stellt »Stabstelle strategische Außenwirtschaft«
unter der Führung von Botschafter Dr. Franz Ceska vor
Wien (bmwa) - "Mit der Stabstelle Strategische Außenwirtschaft" im Bundesministerium für
Wirtschaft und Arbeit bekommen die österreichischen Exporteure eine neue und effiziente Anlaufstelle, die
ihnen bei der Bearbeitung neuer Märkte auf wirtschaftlichem und vor allem auch politischem Weg Türen
öffnen und Barrieren beseitigen soll." So umriss Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein
am Montag (12. 05.) die Aufgabe der entsprechend einem Punkt im Regierungsübereinkommen
neu eingerichteten Stelle. Zu ihrem Leiter wurde Botschafter Dr. Franz Ceska, zuletzt Botschafter in Paris und
vorher Generalsekretär der Industriellenvereinigung, bestellt.
Die Stelle ist Teil der Internationalisierungsoffensive für die österreichische Wirtschaft, die nach
dem Leitsatz "Neue Exporteure, neue Märkte, neue Produkte" Unternehmen fit für den Export machen
und die Erschließung neuer Märkte und den Absatz neuer Produkte unterstützen wird, führte
Bartenstein aus. Dafür stehen 50 Millionen Euro zur Verfügung, die je zur Hälfte von der Bundesregierung
und der Wirtschaftskammer Österreich kommen. Die Stabstelle Strategische Außenwirtschaft soll dabei
für exportorientierte Unternehmen eine Türöffnerfunktion einnehmen. Aufbauend auf bestehenden Strukturen
und institutionalisierten Gremien - zum Beispiel den bilateralen Gemischten Wirtschaftskommissionen oder der Außenwirtschaftsorganisation
der WKÖ - sollen Exportanliegen von Unternehmen im Kontakt mit den zuständigen politischen Entscheidungsträgern
im In- und Ausland gelöst werden.
Eine wichtige Aufgabe wird es zunächst sein, so Bartenstein, potenzielle Zukunfts- und Wachstumsmärkte
zu definieren und auszuloten. Diese Bestandsaufnahme werde anschließend mit den Erwartungshaltungen der Exporteure
abgeglichen, um entsprechende Empfehlungen abgeben zu können. In weiterer Folge werde es darum gehen, politische
Zielsetzungen und unternehmerische Interessen strategisch zu bündeln, ein strategisches Konzept für Auslandsreisen
zu entwickeln und den bestmöglichen Einsatz der zur Verfügung stehenden Instrumentarien im Interesse
der österreichischen Exportwirtschaft zu gewährleisten.
Zwtl.: Nach Erfolgen in jüngster Vergangenheit die Internationalisierung vorantreiben
Österreichs Exportwirtschaft hat in jüngster Zeit hervorragend abgeschnitten und im Vorjahr nach einer
Zunahme der Warenexporte um 4,1% gegenüber 2001 ein Volumen von 77 Milliarden Euro erreicht und erstmals seit
1912 einen Handelsbilanzüberschuss erzielt und einen Anteil von knapp 36% am BIP erreicht, stellte der Minister
fest. Damit sei Österreich innerhalb der EU Spitzenreiter bei den Zuwächsen. Dazu komme die wachsende
Bedeutung der Dienstleistungsexporte, die zuletzt mit 36 Milliarden Euro fast die Hälfte der Warenexporte
und einen BIP-Anteil von 16,5% erreicht haben. Mit insgesamt 113 Milliarden Euro halte die Exportwirtschaft daher
einen BIP-Anteil von über 52%. Dazu, so Bartenstein, seien noch die Direktinvestitionen österreichischer
Firmen im Ausland anzuführen, wo mit 3,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2002 fast der Gesamtjahreswert
des Jahres davor (3,4 Milliarden Euro) erreicht wurde. Das finanzielle Engagement in Mittel- und Osteuropa habe
in den letzten zehn Jahren in Österreich netto rund 56.000 Arbeitsplätze geschaffen.
Jetzt gehe es aber auch darum, die Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft weiter voran zu treiben.
Derzeit gehen über 60% der österreichischen Exporte in die EU, dazu knapp 18% nach Osteuropa, während
Österreich auf wichtigen Hoffnungsmärkten unterrepräsentiert sei, erklärte Bartenstein zu den
weiteren Maßnahmen. Ziel müsse es sein, die Zahl der österreichischen Exporteure - derzeit rund
15.000 - zu erhöhen, beim Exportvolumen die 100-Millionen-Euro-Grenze anzupeilen und den außereuropäischen
Anteil der Exporte zu erhöhen.
Vor dem Hintergrund einer schwierigen konjunkturellen Situation und einen zunehmend kompetitiven Umfeld seien Rahmenbedingungen
zu schaffen, die den österreichischen Außenhandel weiterhin zum Wachstumsmotor der österreichischen
Wirtschaft machen. Die Stabstelle Strategische Außenwirtschaft werde in diesem Zusammenhang als Schnittstelle
zwischen den relevanten politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern fungieren und die optimale Zusammenarbeit
mit den bestehenden Akteuren suchen, erklärte auch ihr frisch bestellter Leiter Dr. Ceska.
"Wenn Österreichs Exporteure realisieren, welche Serviceleistung hier möglich ist, hat sich die
Installierung der Stelle gelohnt", erklärte Bartenstein zum Abschluss.
Die Stabstelle Strategische Außenwirtschaft ist auch physisch im Regierungsgebäude untergebracht. Neben
Dr. Ceska sind zwei Bedienstete des Ministeriums für diese Institution tätig. |