Politische Gespräche im Landhaus in Innsbruck zwischen Bayern, Tirol, Südtirol zur gemeinsamen
Verkehrspolitik in der Vortunnelzeit
Innsbruck (lk) - „Ich will noch vor Sommer als Präsident der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn
eine Sitzung einberufen", erklärte Tirols LH Herwig van Staa am Montag (12. 05.)
nach Gesprächen zwischen Bayern, Tirol und Südtirol zu einer gemeinsamen Verkehrspolitik in der Vortunnelzeit.
„Wir sollten eine Brennerbasistunnel-Errichtungsgesellschaft gründen. Das wird notwendig sein, um in der Planungsphase
zwei eine handelsrechtliche Gesellschaft zu haben. Eine Priorität ist jetzt die Unterinntalbahn, weil sie
in der Zwischenzeit mehr Kapazität auf dieser Strecke bringt. Auch ein Beschluss über ein Finanzierungskonzept
unter Einschluss der Wegekostenrichtlinie ist nötig. Ich kann mir vorstellen, noch im heurigen Jahr die Beschlüsse
für eine Terminplanung zu fassen", meinte der Landeshauptmann weiter. „Ich werde auch eine Studie zur
Evaluisierung bestehender Systeme vorschlagen."
„Wir haben ein klares ‚Ja’ als gemeinsame Position zum Brennerbasistunnel, wollen eine gemeinsame Verkehrspolitik
in der Vortunnelzeit machen und sind mit der Grundanlage der Wegekostenrichtlinie zuversichtlich, weil das Weißbuch
namentlich Tirol und Südtirol erwähnt", zählte VP-Klubobmann Klaus Madritsch die wesentlichen
Themen der nachbarlichen Verkehrsbesprechung auf.
„Österreich und Norditalien sind unsere wesentlichsten Handelspartner. Wir sollten die Verkehre nicht begrenzen,
sondern umweltfreundlich gestalten, wollen deshalb noch mehr Verkehr auf die Schiene bringen und die rollende Landstraße
durch effizientere Systeme ersetzen", wartete Adolf Dinglreiter, Vorsitzender des Ausschusses Wirtschaft und
Verkehr im Bayerischen Landtag, mit technischen Vorschlägen, wie z. B. dem bayerischen Trailerzug oder der
‚Locomotion’ als private Renner möglicher Verkehrsträger zwischen München und Verona, auf. „Ich
bin mit dem Ergebnis heute sehr zufrieden."
„Wir kommen bei jedem Treffen einen Riesenschritt weiter", pflichtete auch Südtirols SVP-Fraktionsvorsitzender
im Landtag, Dr. Walter Baumgartner, bei, der als Vorsitzender der SVP-Verkehrskommission an diesem Treffen teilgenommen
hatte. „Wir müssen auf der Achse München – Verona eine Verkehrspolitik aus einem Guss machen. Ein weiteres
Ziel wäre für uns, die Frage der Verbote zu koordinieren." Alle Gesprächspartner betonten zudem,
dass eine neue Transitstrecke Alemagna nicht in Frage komme. |