Linz: Lentos (er-)öffnet |
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Linz (mag) - Am 18. Mai 2003 öffnet das Lentos Kunstmuseum Linz im Beisein zahlreicher VertreterInnen
aus Kultur, Politik und Wirtschaft seine Pforten.
Eröffnungsausstellung Mit einer repräsentativen Auswahl an Höhepunkten aus der Sammlung leitet die ehemalige Neue Galerie ihre Ära im Lentos Kunstmuseum Linz ein. "Avantgarde und Tradition" so der Titel der umfassenden Überblicksschau, die Einblicke in die wertvollen 250 Werke von Karel Appel, Dietmar Brehm, Tony Cragg, Oskar Kokoschka, Alfred Kubin, Maria Lassnig, Markus Lüpertz, Jürgen Messensee, Markus Prachensky, Egon Schiele, Sean Scully, Jan Voss bis zu Andy Warhol werden im Obergeschoß bis 9. November präsentiert. „Avantgarde und Tradition“ ist gleichermaßen als Konfrontation von Kunstwerken und Stilperioden zu verstehen. Den BesucherInnen bietet sich die einzigartige Möglichkeit, auf einer Etage in zwölf Räumen 150 Jahre Kunst zu durchwandern. Neben zwei monografischen Präsentationen, die Herbert Bayer (1900-1986) und Hermann Nitsch gelten, werden die Themen Porträt, Landschaft, Expression und Gestus, das Prinzip Informel, Entwürfe für das Paradies sowie der Pluralismus in der Kunst des 20. Jahrhunderts behandelt. Zur Eröffnung erscheint ein 472 Seiten umfassender Sammlungskatalog, der broschiert um 28 Euro und gebunden um 38 Euro erhältlich ist. Graphik und Fotografie Gleichzeitig mit der Eröffnungsausstellung werden im Untergeschoss des neuen Kunstmuseums Meisterwerke der Graphik mit zirka 60 der schönsten und wichtigsten Aquarelle, Zeichnungen und Druckgraphiken der Sammlung von Absolon, Alechinsky und Anzinger über Chillida, Beuys, Baselitz, Klimt, Kokoschka, Thöny, Hoflehner, Hrdlicka, Mikl, Rauschenberg und Rosenquist bis zu Zechyr und Zülow gezeigt. „Höhepunkte der Fotografie“, ebenfalls im Untergeschoss, bieten einen Querschnitt durch 150 Jahre Fotogeschichte. Darunter finden sich Fotos von Bayer, Beato, Bitzan, Cameron, Cibulka, Fleischmann, Giacomelli, Hubmann, Morath, Lessing, Skrein, Kertesz, Nadar, Neshat, Steichen, Sudek, Trumler. „Meisterwerke der Graphik“ und „Höhepunkte der Fotografie“ sind bis 31. August im Lentos zu sehen. Das Museum Mit dem neuen Kunstmuseum hat Linz den adäquaten Rahmen für seine international renommierten Kunstwerke gefunden. Die Schätze der Neuen Galerie der Stadt Linz werden nun in einem zeitgemäßen und modernen Kunsthaus für eine breite Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Für rund 33 Millionen Euro wurde das Lentos Kunstmuseum Linz in 29 Monaten Bauzeit errichtet. Rund 14.000 Kubikmeter Beton und 1800 Tonnen Baustahl haben die Schweizer Architekten seit dem Spatenstich für das Lentos im September 2000 verbaut. 8000 Quadratmeter Gesamtnutzfläche Im neuen Quartier stehen insgesamt 8000 Quadratmeter, verteilt auf drei Geschoße, zur Verfügung. Bisher musste die Neue Galerie, die seit 1979 Ein Rundgang Der Neubau hat eine imposante Länge von 130 Metern. Von der fast acht Meter hohen Eingangshalle gelangt man in zwei Geschoße. Einen idyllischen Panoramablick auf die Donau können die BesucherInnen in der Halle entlang einer 40 Meter langen Fensterleiste genießen. Unter der Erde sind Bibliothek, Lager, die graphische Sammlung, Werkstätten und Sanitäranlagen sowie die Tiefgarage mit 48 Stellplätzen untergebracht. Alle diese Räumlichkeiten sind natürlich hochwassersicher. Das Herzstück des Hauses Vom großzügig angelegten Foyer mit dem Museumsshop gelangt man über den Stiegenaufgang in das Obergeschoß. Linker Hand kommt man in das Herzstück des Hauses – den Ausstellungstrakt. 40 Meter lang und 21 Meter breit öffnet sich die große Halle. Hier finden die Wechselausstellungen statt. Rechts wird in elf aufeinanderfolgenden Kammern die ständige Sammlung präsentiert. Überdacht ist das Geschoß mit einer durchgehenden Glasdecke – eine der größten Konstruktionen in dieser Form europaweit. So wird der Bau zum Tageslichtmuseum. Auf künstliche Beleuchtung kann im obersten Geschoß weitestgehend verzichtet werden. Lentos Gastronomie Kulinarisch verwöhnt werden MuseumsbesucherInnen im westlichen Bereich an der Stirnseite zur Nibelungenbrücke im Lokal der Firma Fest&Gast. Dort werden das Restaurant, das Cafe und die Bar für kulinarische Genüsse sorgen. Im Cafe erwartet die Kunstgenießer Frühstück täglich von 7.30 bis 14 Uhr. Das Restaurant bietet Business-Lunch ab 11.30 Uhr und das Late-Night-Dinner nach 22 Uhr. Zirka 100 Sitzplätze stehen auf der Terrasse zur Verfügung. Cafe Frühstück von 7.30 Uhr – 14.00 Uhr Hier können BesucherInnen erstklassige Kaffeeprodukte, hervorragende Mehlspeisen und köstliche Eisspezialitäten genießen. Bar Vom Prosecco bis zum klassischen Cocktail Während dem Einkaufsbummel, nach einem anstrengenden Arbeitstag, nach einem Konzertbesuch oder bei Ausstellungseröffnungen warten entspannende Drinks und kleine Speisen zur Stärkung. Restaurant Business Lunch ab 11.30 Uhr Das Mittagsmenü um 8 Euro - abwechslungsreiche Kost von mediterran bis bodenständig - steht von Montag bis Freitag auf dem Speiseplan. (Dienstag geschlossen). Ab 17 Uhr kann man aus der erweiterten Karte mit internationaler Küche und einem reichhaltigen Angebot an in- und ausländischen Weinen und Bierspezialitäten wählen. Lentos Gastronomie GmbH Ernst-Koref-Promenade 1 A-4020 Linz Tel.: +43 / (70) / 78 42 42 Fax: +43 / (70) / 78 42 42-10 Besuchen Sie auch www.festundgast.at Öffnungszeiten Sonntag, Montag 7.30 Uhr bis 23 Uhr Dienstag geschlossen Mittwoch 7.30 Uhr bis 23 Uhr Donnerstag bis Samstag 7.30 Uhr bis 1Uhr Grüne Umgebung Für die Grüngestaltung rund um das Lentos sorgen die Stadtgärtner. Passend zum Stil des Donauparks wird die Gehölzkulisse Richtung Untere Donaulände ergänzt. Um einen freien Blick auf die Architektur des Hauses zu gewährleisten, werden keine hohen Bäume gepflanzt. Vor dem Museum bleibt zur Donau hin eine freie Fläche erhalten. Die vorgesehene Gestaltung lässt den Park sozusagen am Kunstmuseum vorbei auslaufen. Gläsernes Schiff an der Donau Architekt Jürg Weber Der Bau des neuen Kunstmuseums an der Donau ist abgeschlossen. Die Architektur des Lentos hat das Stadtbild entscheidend verändert. Es eröffnet neue Durchblicke auf Donauufer und Pöstlingberg. Neues Stadtbild Mit dem Lentos direkt an der Donau wird der Brückenkopf gestärkt, das Volumen des Museums antwortet der Baumasse des Schlosses, die etwas starre Symmetrie der Bauten des Finanzamtes links und rechts der Nibelungenbrücke wird gelockert. Der Stadtrand wird über die Donaulände hinweg direkt an die Donau verlegt, das Donauufer im Bereich der Länden aufgewertet und wird vom Niemandsland zur Stadt. Das neue Museum markiert den westlichen Abschluss des Donauparks und folgt in seiner Ausrichtung und Lage dem Hochwasserdamm. Wie ein Schiff liegt es am Ufer der Donau, auf der einen Seite vom Wasser umspült, auf der anderen Seite vom Park umschlossen. Zwei Ausstiegsbauwerke mit den Ausgängen der Tiefgarage, die wie Basaltzapfen aus der Wiese des Hochwasserdamms stoßen, sind auf der Stadtseite dem Neubau vorgelagert und verankern das Volumen des gläsernen Schiffs. Statik Der Baukörper folgt in seiner klaren Form den statisch hohen Anforderungen der Konstruktion und der Bautechnik. Statisch gesehen bilden die Fassadenlängswände mit den drei Treppenhauskernen die Hauptelemente der Tragkonstruktion, die ähnlich einer zweispännigen Brücke die 60 Meter lange Skulpturenhalle und den 40 Meter langen Eingangsbereich des Museums frei überspannen. Für diese statisch sehr anspruchsvolle Konstruktion waren verschiedene, im Zeitablauf exakt aufeinander abgestimmte Arbeitsschritte erforderlich. Die Träger der Skulpturenhallendecke wurden zunächst auf einer Unterkonstruktion aus Gerüstelementen und Betonstützen in die richtige Position gebracht. Dann wurden die neun Meter hohen Seitenwände in verschiedenen Etappen betoniert und mit den Deckenträgern der Skulpturenhalle fest verbunden. Fachwerkträger, auf die vorgefertigte Betonelemente und Dachoberlichter aufliegen, wurden zwischen die tragenden Seitenwände gespannt und mit Windverbänden horizontal ausgesteift. Dadurch entstand ein horizontal gelagertes Tragelement in Form eines liegenden Kastens, das später die Ausstellungsräume aufnehmen wird. Temperaturausgleich Jetzt erst konnten die provisorischen Stützelemente vollständig entfernt werden. In den 50 Zentimeter dicken Seitenwandscheiben wurde für die Bewegungsaufnahme des 130 Meter langen Gebäudes ein Gerbergelenk vorgesehen. Dadurch werden Längsbewegungen ausgeglichen, die im Temperaturunterschied von Sommer und Winter entstehen. Das Deckensystem bildet eine Kombination verschiedener Konstruktionselemente, die zusammen eine flexible Anordnung der Oberlichter und eine schlank dimensionierte Betongeometrie ermöglichen. |
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Durchblicke Bereits erlebbar sind die Dimensionen der offenen, von den Ausstellungsräumen überspannten Skulpturenhalle. Als jederzeit zugänglicher, gedeckter Außenraum wird sie zum Begegnungsort für Park- und Museumsbesucher. Sie ist gleichzeitig Eingangshalle zum Museum und Fenster zur Donau. Durch das Gebäude hindurch erblickt der Besucher Donau und Urfahr, mit der großartigen Silhouette des Pöstlingberges. Wie ein roter Faden ziehen sich Räume mit unerwarteten Ausblicken durch das Gebäude. Nibelungenbrücke und Schloss, Donau und Park, sowie die Häuserzeilen entlang der Donaulände mit den dahinter liegenden Türmen der Stadtkirchen, werden durch präzise gesetzte Fenster beim Rundgang durch das Museum plötzlich wahrgenommen. Dadurch wird der Besuch des Lentos nicht nur zum Kunstgenuss, sondern auch zur Entdeckungsreise von Linz und seiner Umgebung. Spiegelnde Glashülle Je nach Distanz der Betrachter zeigt sich das Museum in verschiedenartiger Gestalt. Von der Urfahraner Seite erscheint das Museum durch einen halbtransparenten Schleier, durch den die Fassadenkonstruktion nur andeutungsweise ersichtlich ist. Erkennbar ist dabei die donauseitige Anschrift: Lentos – Kunstmuseum Linz. Die sich über das ganze Gebäude erstreckende Fassadenhülle unterstützt die klare Gebäudevolumetrie des Museumsbaus. Bei klarem Himmel und Sonnenschein tritt vor allem die sich in der Sonne spiegelnde äußere Glashülle in Erscheinung. Bei bedecktem Himmel wird durch die halbtransparente Hülle die Unterkonstruktion mit der Fassadenbefestigung und der anthrazitgrauen Rückwand sichtbar. Bewegt man sich in unmittelbarer Nähe entlang des Gebäudes werden der Schriftzug der Gläser sowie die Textur der Rückwand erkennbar. Dabei wird bei Sonneneinstrahlung die Fassadenunterkonstruktion auf die Rückwand Schatten werfen, und den Abstand zwischen Glas und Rückwand plastisch inszenieren. Die vom Betrachter weiter entfernten Gläser werden dabei die Umgebung spiegelbildlich abbilden. Lentos bei Nacht Ganz anders wirkt das Gebäude nachts. Hinter der äußeren Glasfassade sind zahlreiche Leuchten integriert, die in Farbton und Helligkeit unterschiedlich geschaltet werden können, um das Lentos bei besonderen Anlässen und Festaktivitäten in ein besonderes Licht rücken zu können. Die meiste Zeit aber wird das Gebäude nachts zurückhaltend ausgeleuchtet. Dabei wird neben der Fassade auch das Stadtfenster zur Donau, die Skulpturenhalle, erhellt sein. Dies ermöglicht die Nutzbarkeit zu verschiedenartigen Veranstaltungen und Anlässen. Den Stadtaktivitäten soll durch den Museumsneubau die Möglichkeit geboten werden, sich auch an die Donaupromenade ausweiten zu können. Die Architekten Von den insgesamt 219 teilnehmenden Architekten ist bei dem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb für das Lentos Kunstmuseum Linz das Schweizer Architekturbüro Weber + Hofer AG als Sieger hervorgegangen. Das Sieger-Modell hat durch seine klare architektonische Linie bestochen. Die Sieger: Architekturbüro Weber+Hofer AG Zimmerlistraße 6, Postfach 1076, CH - 8040 Zürich Telefon: 0041 1 401 15 01 Fax: 0041 1 401 16 46 e-mail: weber-hofer@swissonline.ch Teilhaber Jürg Weber Dipl. Architekt ETH SIA geboren am 5. März 1950 Studium an der ETH Zürich (1971 bis 1975) Josef Hofer Dipl. Bauführer geboren am 26. Juli 1946 Kantonale Bauschule Aarau (1967 bis 1970) Mitarbeiter: 25 Seit 1990 sieben erste Preise bei internationalen Wettbewerben. 1998 erster Preis beim Internationalen Projektwettbewerb Donaumuseum Linz - Neue Galerie, Österreich. Bekannteste Projekte Zürcher Höhere Wirtschafts- und Verwaltungsschule, Winterthur Umbau und Renovierung des bestehenden Volkartgebäudes, Erweiterungsbau für Hörsäle, Bibliothek, Cafeteria und Aula New Taichung City Civic Center, Taiwan Neue Gebäude für die Stadtverwaltung und Parlament mit Parkanlage auf einem neu erschlossenen Stadtgebiet Schulhaus Fabrik am Wasser Schulhausneubau für die Unterstufe mit integriertem Ausstellungsraum für Architekturwettbewerbe ETH Zürich Sanierung und Anpassung Chemiebauten Umbau von frei werdenden Universitäts-Labor-Bauten für die neue Nutzung als Administrationsgebäude, Bibliothek und verschiedene Institute Schauspielhaus Zürich Umbau Gesamterneuerung der technischen Anlage im Bühnenhaus, neue Logistikebenen unter dem Zuschauerraum Mittelstufenschulhaus C. O. Montbrillant Genf Neubau für ein Mittelstufenschulhaus für 1200 Schüler im Zentrum von Genf Wohnüberbauung Fabrik am Wasser Zürich Wohnungen, Kindergarten, Wohnungen für Invalidenwohngruppen Schweizer Börse SWX Zürich Umbau der Börse vom Ringhandel auf das elektronische Börsenhandlungssystem Erweiterung bestehend aus Konferenzzentrum und Büroflächen für 400 Mitarbeiter |
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Die Kosten
Weitere eindrucksvolle Zeugnisse der Sammlung sind die rund 600 Werke umfassende Kubin-Sammlung, Alfred Hrdlickas Gesamtwerk seiner Druckgraphik sowie Schenkungen und Stiftungen von privater Seite und Unternehmen. |
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