Sozialer Dialog als Vehikel zur Vorbereitung der Beitrittsländer auf die (EWU)  

erstellt am
26. 05. 03

Dublin (eurofound) - Sozialpartner und Regierungsvertreter der Eurozone und der Beitrittsländer treffen sich vom 26. bis 28. Mai in Wien, um nationale Entwicklungspläne mit dem Ziel zu entwerfen, die Staaten Zypern, die Tschechische Republik, Lettland, Litauen und die Slowakei in die Lage zu versetzen, Wirtschaftswachstum, einen hohen Grad an Beschäftigung und sozialen Schutz in der Vorbereitungsphase auf den Euro in Einklang zu bringen.

'Als die gegenwärtigen Staaten der Eurozone sich auf die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWU) vorbereiteten, hat der soziale Dialog zwischen den Arbeitgebern und Gewerkschaften eine entscheidende Rolle gespielt, um Schwierigkeiten im Anpassungsprozess zu meistern' sagt Christian Welz, Forschungsleiter bei der in Dublin ansässigen Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, einer der Koordinatoren des Projekts 'Promotion of social dialogue in the candidate countries', das in Kooperation mit der ?Swedish Work-Life and EU Enlargement' Initiative durchgeführt wird. 'In diesem Projekt versuchen wir den Wissenstransfer in Richtung Beitrittsländer aktiv mitzugestalten'.

Forschungsergebnisse der Europäischen Stiftung aus dem Jahr 2002, indem bereits Entwicklungspläne für die Länder Estland, Malta, Polen, Ungarn und Slowenien entworfen wurden, zeigen, dass sich die Systeme der Arbeitsbeziehungen im Kreise der Beitrittsländer in einem noch vergleichsweise prekären Stadium befinden: sinkende Mitgliederzahlen bei den Gewerkschaften, stark dezentralisierte Strukturen bei den Tarifverhandlungen, und asymmetrische Strukturen der drittelparitätischen Organe, mit starken Regierungen und schwächeren Sozialpartnern, sind systemimmanente Charakteristika.

Die im letzten Jahr erarbeiteten Entwicklungspläne betreffen u.a. Bereiche wie die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit durch sozialen Dialog und die Vorbereitung der Erfüllung der Maastrichter Kriterien durch Kooperation der Sozialpartner.

'Jedes nationale Programm beinhaltet auch eine detaillierte Analyse der wirtschaftlichen Situation des betreffenden Beitrittslandes mit Blick auf die Konvergenzkriterien' sagt Timo Kauppinen, Forschungsleiter bei der Europäischen Stiftung. 'Die Länderberichte behandeln in erster Linie die nationalen Systeme der Arbeitsbeziehungen in den Beitrittsstaaten und ihr Anpassungspotenzial, aber sie erörten auch die Frage, nach der Kapazität der jeweiligen Systeme, den durch Maastricht initiierten Konvergenzprozess durch sozialen Dialog zu unterstützen.

Im Anschluss an den zweitätigen workshop sollen die Entwicklungspläne den national zuständigen Arbeitsministerien und den drittelparitätischen Organen in den Beitrittsländern zur eventuellen Implementierung vorgelegt werden.
     
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