SPÖ-Europaabgeordnete enttäuscht über Abstimmungsergebnisse im EP
Wien (sk) - "Sehr unzufrieden" mit den Ergebnissen der Abstimmungen zur Landwirtschaftsreform
im Agrar-Ausschuss des EP zeigt sich SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets: Über insgesamt sieben Verordnungen,
die EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler vorgelegt hatte, wurde Dienstag und Mittwoch (21./22. 05.)
entschieden - die Ergebnisse blieben weit hinter den Erwartungen zurück.
"Von den Reformvorschlägen ist praktisch nichts mehr übrig! Unser Ziel war eine gerechtere Verteilung
der Mittel, eine Vereinfachung der Bürokratie, die Förderung umwelt- und artgerechter Nahrungsmittel-Erzeugung
und der Abbau kostspieliger Überproduktionen. Statt dessen wurde ein ganzer Urwald von Ausnahmen abgesegnet",
stellt Prets enttäuscht fest. In den Bereichen Milch, Getreide, Reis und Trockenfutter bleibe die alte Agrarpolitik
so gut wie unverändert aufrecht.
Widerstand gegen den Erneuerungskurs, so Prets, komme interessanterweise gerade aus den Reihen der Europäischen
Volkspartei, die sich mit den Vorschlägen ihres Parteifreundes Franz Fischler offenbar nicht so recht anfreunden
könnten.
Mit besonderem Unverständnis reagiert Prets auf die Tatsache, dass die Entkoppelung der Direktzahlungen von
der Produktion abgelehnt wurde. "Wir wollten den Landwirten die Möglichkeit geben, das zu produzieren,
was die Menschen kaufen wollen - und nicht das, was gerade die meisten Förderungen bringt." Stattdessen
werde nun mit dem unsinnigen Argument, dass die Bauern dann womöglich fürs Nichtstun bezahlt würden,
stur in Richtung Fleischberge und Milchseen weitergesteuert. |