Volksschüler entdecken die Welt des Wassers und lernen es zu schätzen
Innsbruck (rms) - "Es gibt keine einzige Großstadt in Europa mit so einem guten Wasser
wie es Innsbruck hat!" Für die Schüler/innen der Volkschule Reichenau war diese Aussage fast wie
ein "Credo" - machte sie doch kein geringerer als Altbischof Dr. Reinhold Stecher in seinem "Kurzreferat"
zum Thema Wasser im Festsaal der Volksschule Reichenau.
Seit 19. Mai dreht sich bis Wende der Woche in der größten Volksschule Tirols (17 Klassen, 430 Schüler)
vom Keller bis ins zweite Obergeschoss alles ums Wasser. "Wasserwunderwelt" ist das Generalthema der
Projektwoche. Direktorin Irene Loferer: "Alleine in der Schule haben wir 22 Stationen aufgebaut. Zudem werden
Exkursionen und Workshops außer Haus angeboten!"
Von kreativ/musisch über wissenschaftlich bis zur sportlichen Aufbereitung reicht die Projektarbeit. Da wird
in Liedern das Wasser besungen, in einer ausgetüpfelten Minikläranlage (mit Filter, Aktivkohle, feinem
Sand) wird aus Abspühlwasser glasklares H20), über Computer und Internet wird die Welt des Wassers "durchforstet"
und im Turnsaal schwingen sich "Piraten" auf Tauen über Wasserhindernis.
Ziel der Exkursionen sind unter anderem das Institut für Botanik (das Leben im Wasser wird "gezeigt"),
das Wasserwerk in Mühlau und die Kläranlage in der Rossau. Sogar am Fließgewässer wird gearbeitet
und auch eine Exkursion zum Feuchtbiotop im Fuchsloch steht auf dem Programm.
Am Mittwoch, 21. Mai gab es für Eltern, Politik und andere Interessenten eine "offizielle" Führung
in der Schule. Bildungsstadträtin Mag Christine Oppitz Plörer: "Die Projektarbeit hat eine große
Bedeutung für den Unterricht!" Ein Höhepunkt der "Wasserwunderwelt" war sicher der Besuch
von Altbischof Dr. Reinhold Stecher. Der prominente "Gastreferent" verstand es, die (sonst eher unruhigen"
Schüler/inne zu interessieren. "Fast 30 Minuten war es mucks-mäuschen-still," meint eine Pädagogin
anerkennend. Mit seinem unverkennbaren Stil und Erzählungen aus seiner Jugend ("die Reichenau war damals
noch ein Wüste, da stand kein Haus ) führte er die Kids in jüngere Vergangenheit: "Unterhalb
der Mühlauer Klamm stauten wir das Wasser - das war für uns das Meer!" Mit Overhead- Projektion
und drastischer Information wechselte der Pädagoge in die Brisanz der knappen Wasserversorgung im südlichen
Europa - in Albanien. Dort, im 8000 Einwohner Ort Velipoje, initiierte und organisierte der Innsbrucker Altbischof
erstmals eine Trinkwasserversorgung : Mit einer 15 Kilometer Leitung fließt nun seit 1. März frisches
Wasser anstelle des aus Tiefbrunnen heraufgepumpten, modrigen, salzigen Wassers (durch das Meer). Die Schüler/innen
verstanden die Botschaft: "Wir sind froh, dass wir ein so gutes Wasser haben und wollen dafür sorgen
dass es rein bleibt!" |