Fehlen des Berichterstatters ist schlichtweg skandalös
Brüssel (evp-pd) - "Die Abwesenheit des Berichterstatters und Ausschußvorsitzenden
Caveri bei der gestrigen ersten Aussprache des Verkehrsausschusses zur Ökopunkte-Verlängerung ist schlichtweg
skandalös", sagte der steirische Europaparlamentarier Univ. Prof. Dr. Reinhard Rack am Mittwoch (21. 05.). "Dass Caveri seinen persönlichen Wahlkampf im Aostatal der politischen
Verantwortung vorzieht, hat nicht nur mich äußerst unangenehm berührt. Sehr erfreulich ist auf
der anderen Seite, dass die Aktions- und Interessensgemeinschaft aller österreichischen Europaabgeordneten
nach wie vor ungebrochen ist", so Rack weiter.
Der gestrige Beginn der zweiten Lesung im Europäischen Parlament habe erneut das gezeigt, was sich bereits
in den letzten Wochen abgezeichnet hat: "Es wird sehr schwer sein, für Österreich zufriedenstellende
Lösungen zu erreichen oder auch nur daran heranzukommen. In der jetzigen Situation war nicht sehr viel mehr
möglich als sicherzustellen, dass die zweite Lesung nicht von den Ökopunkte-Gegnern und hier vor allem
den Italienern durch Zeitablauf schubladisiert wird", sagte der ÖVP-Europaabgeordnete.
Der Verkehrsausschuss hatte gestern beschlossen, die zweite Lesung in einem sehr raschen Verfahren abzuschließen.
Der Berichtsentwurf soll bis Ende Mai vorliegen, die Frist für Abänderungsanträge wurde mit 11.
Juni festgelegt. Am 30. Juni findet die Abstimmung über die Bericht im Verkehrsausschuss statt, in der selben
Woche soll dann das Plenum den Bericht debattieren und annehmen.
Sowohl für die zweite Lesung als auch für den wahrscheinlichen Vermittlungsausschuss, wo 15 Vertreter
des Rates und 15 Europaparlamentarier substantiell miteinander verhandeln, um zu einer gemeinsamen Lösung
zu kommen, müssten die österreichischen Ziele wie bisher formuliert bleiben: "Die Euro-3 LKW müssen
ins System zurück. Ansonsten ist jegliche Transitlösung wertlos", unterstrich Rack. Er orte hier
vor allem bei EVP und Sozialdemokraten erfreulicherweise die Bereitschaft, ernsthaft an verträglichen Lösungen
mitzuarbeiten. Man dürfe dabei aber auch nicht die unterschiedlichen Interessenlagen vergessen. "Eigentlich
haben alle unsere Partner völlig andere Interessen als wir. Wir müssen uns daher in möglichst vielen
Einzelgesprächen um die Zustimmung unserer Kollegen bemühen", so Rack abschließend. |