WWF: Wiederansiedlung eines Lebensraumpflegers
Wien (wwf) - Seit der Unterzeichnung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Biodiversität)
1992 bei der UN-Konferenz in Rio gilt dieser Tag als internationaler Tag der biologischen Artenvielfalt. Ein Tier,
das die Artenvielfalt und die dynamische Erhaltung seines Lebensraumes besonders unterstützt ist der Biber.
„Durch seine Fällarbeiten und Bauaktivitäten sorgt er für die passende landschaftliche Gestaltung
seines eigenen Lebensraumes und dem vieler anderer Tiere und Pflanzen,“ so Norbert Gerstl, Artenschutzexperte des
WWF.
In Österreich ist der Biber seit seiner erfolgreichen Wiederansiedlung in den 70er Jahren vor allem in den
Donau-March-Auen zu Hause. Durch seine Baumfäll-Aktivitäten und das dadurch entstehende Totholz im Wasser
sorgt er für den Lebensraum vieler anderer Tierarten: Unterstände für Fische wie Wels und Hecht,
Laich- und Ruheplätze für Amphibien und Rückhaltebecken, die nicht austrocknen und so das Überleben
vieler Kleinlebewesen sichern. Durch den Erhalt der hohen Biodiversität im Wasser fühlen sich hier vor
allem auch fischfressende Tiere wie Seeadler und Fischotter wohl. Messungen an unterschiedlichen Flussabschnitten
ergaben auch, dass in Bereichen, wo der Biber lebt, Mikroorganismen besonders aktiv sind. In Österreich leben
zur Zeit schätzungsweise 1300 Biber.
Wiederansiedlungsprojekt Seit einigen Jahren kümmert sich der WWF Österreich um die Wiederansiedlung
des Bibers in Ungarn und Rumänien. Von Bayern aus, wo es eine Biberüberbevölkerung gibt, starten
die jährlichen Transporte. Ziele sind in Ungarn die Theiß, die Nationalparks Gemenc, Szigetköz
und Neusiedlersee sowie in Rumänien die Olt im Bereich Brasov. Mehr als 100 Biber haben bereits diese Reise
angetreten und ihren neuen Lebensraum erobert. |