WTO: Salzburger Bauern besorgt um kleinräumige Landwirtschaft  

erstellt am
02. 06. 03

LK-Vollversammlung in Resolution gegen weitere Liberalisierung des Agrarhandels
Wien (aiz.info) - Eine kleinstrukturierte Landwirtschaft wie in Salzburg mit vielen bergbäuerlichen Betrieben sehen die Salzburger Bauern bei der kommenden WTO-Verhandlungsrunde gefährdet. In einer am Mittwoch (28. 05.) von der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer beschlossenen Resolution wird die EU-Kommission aufgefordert, bei der Wiederaufnahme der Verhandlungen verstärkt auf Verhandlungspositionen zu achten, welche die heimische Landwirtschaft nicht weiter schwächen.


Präsident Franz Eßl: "Nichthandelsbezogene Anliegen wie Lebensmittelsicherheit, Tierschutz und Umweltstandards sind ins Gesamtpaket miteinzubeziehen. Werden diese nicht berücksichtigt, so ist das europäische Landwirtschaftsmodell nicht mehr wettbewerbsfähig. Die klein- und mittelbetriebliche Struktur unserer Familienbetriebe wäre unter diesen Rahmenbedingungen nicht mehr aufrechtzuerhalten. Es sind seitens der EU keine weiteren Zugeständnisse in den Bereichen Marktzutritt, Exporterstattungen und interne Stützungen zu machen. Zentrales Ziel der Verhandlungen muss es weiterhin sein, das europäische Landwirtschaftsmodell zu stärken und damit auch die Blue Box-Maßnahmen, das heißt, die Direktzahlungen im Rahmen der Marktordnung, zu verteidigen. Ferner ist darauf zu achten, dass der Außenschutz zur Verhinderung von Billigimporten nicht der Vergangenheit angehört. Vielfach werden Billigimporte aus Ländern mit Kinderarbeit oder sonst menschlich unwürdigen Bedingungen getätigt. Zum Beispiel erhalten in manchen Ländern der Cairns-Gruppe Arbeiter in der Landwirtschaft nur einen Euro Lohn pro Arbeitstag."
     
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