Morak beim Europäischem Medientag der steirischen Landesregierung in Graz
Graz (bpd) - "Mit den Rundfunkgesetzen aus dem Jahr 2001 haben wir die Voraussetzungen geschaffen,
dass Österreich mit der Etablierung einer digitalen TV-Übertragungsplattform eine moderne und zukunftsorientierte
Technologie erhält. Gerade der Medienstandort Graz ist dazu prädestiniert, dieses Zukunftsprojekt zu
starten" so Medienstaatssekretär Franz Morak am Freitag (30. 05.) anlässlich
des von der steiermärkischen Landesregierung veranstalteten Europäischen Medientags, zu dem auch EU-Kommissarin
Viviane Reding angereist ist.
Die Rundfunkdigitalisierung sei ein komplexer Prozess, der sich bis zur Abschaltung der letzten analogen Frequenzen
über bis zu zehn Jahre erstrecken werde. Die vom Bundeskanzler eingerichtete und von der Rundfunk- und Telekom
RegulierungsGmbH gemanagte "Digitale Plattform Austria" hat die Aufgabe übernommen, in permanenten
Kontakten mit sämtlichen Marktteilnehmern - nicht zuletzt mit den Bundesländern - ein sogenanntes Digitalisierungskonzept
für Österreich vorzulegen. Im Rahmen dessen,berichtete Morak, wird in Graz dieser Prozess seinen Anfang
nehmen. Denn bereits frühzeitig im vergangenen Jahr habe das Land Steiermark sein Interesse angemeldet, den
Österreichweit ersten Testbetrieb für terrestrisch verbreitetes "Digital Video Broadcast" (DVB-T)
in die Steiermark zu bekommen.
"Als Zukunftsregion mit einer lebendigen und kräftigen Industriestruktur, einem aufgeschlossenen Unternehmertum,
hervorragenden wissenschaftlichen Ressourcen und einer modernen Landesverwaltung bietet die Steiermark dafür
beste Voraussetzungen", so Staatssekretär Morak, der sich in diesem Zusammenhang bei Frau Landeshauptmann
Waltraud Klasnic für ihre Initiative bedankte. Das Land Steiermark wird dieses erste Digital-TV-Projekt Österreichs
auch finanziell in der Höhe von 1,5 Millionen Euro unterstützen. Die Bundesregierung wird mit der Schaffung
eines Digitalisierungsfonds, der kurz vor Beschlussfassung im Parlament steht und ab 2004 jährlich mit 7,5
Millionen EURO dotiert wird, ihren Beitrag leisten. Das im Versorgungsgebiet von Graz gelaunchte Digital-TV-Projekt
werde das erste aus Mitteln des Digitalisierungsfonds geförderte derartige Projekt sein, so Morak.
"Digitalisierung der Rundfunkübertragung ist kein Selbstzweck", betonte Morak in seinem Referat,
vielmehr "erfüllt sie eine dienende Funktion in der Informationsgesellschaft, deren Ziel es ist, die
gesamte Bevölkerung ohne Unterscheidung nach Alter, Bildung, sozialem Status oder regionaler Verwurzelung
an dem ungeheuren "Mehr" an Wissen, Information und natürlich auch an allen Formen des Entertainment
teilhaben zu lassen", so Morak. Daher sei ihm "der Mehrnutzen der Konsumenten das oberste Anliegen: Mehr
Angebotsvielfalt, interaktive Teilnahme an der Informationsgesellschaft und auch vielfältige mobile Formen
des TV-Empfangs sind das Ziel".
Die Einführung einer zukunftsorientierten Technologie in der TV-Übertragung "ist ein wesentlicher
Beitrag in unserem Bestreben, den Medienstandort Österreich nach Jahren des Stillstandes nachhaltig zu stärken.
Mit der Digitalisierung findet Österreich wieder den Anschluss an die Entwicklungen in den anderen Regionen
Europas: In Österreich wird die digitale Welt nicht neu erfunden werden, wir werden aber an den technologischen
Fortentwicklungen zeitnah teilnehmen können" so Morak abschließend. Für die Steiermark, so
Morak, werde mit dem Start dieses bevorstehenden DVB-T-Projektes "der Grundstein für die Einführung
der digitalen Fernsehübertragung in Österreich gelegt. Für den steirische Zentralraum rund um Graz
bedeutet dies einen ungeheuren Vorsprung in der Etablierung einer zukunftsorientierten Kommunikationsinfrastruktur." |