Wien (bmwa) - Unter dem Vorsitz des im österreichischen Wirtschafts- und Arbeitsministerium
für Außenhandelsangelegenheiten zuständigen Sektionschef Mag. Josef Mayer einerseits und Tran Dinh
Khien, Vize Minister in dem für Auftragsvergaben zuständigen vietnamesischen Ministerium für Planung
und Investition (MPI) andererseits findet vom 2.-3. Juni 2003 in Hanoi die 5. Tagung der Arbeitsgruppe Österreich-Vietnam
statt. Sektionschef Mag. Mayer wird dazu von Delegation aus Repräsentanten von 16 Firmen begleitet. Schwerpunktmäßig
werden Firmenanliegen sowie Chancen für eine bessere Nutzung des vorhandenen wirtschaftlichen Potenzials zwischen
beiden Ländern erörtert. Themenschwerpunkte im multilateralen Bereich sind der von Vietnam angestrebte
WTO-Beitritt, ein kürzlich abgeschlossenes EU-Vietnam-Kooperationsabkommen sowie im Hinblick auf das bevorstehende
ASEM-Wirtschaftsministertreffen im Juli des Jahres die asiatisch-europäische Zusammenarbeit (ASEM: Asia-Europe
Meeting).
Insbesondere aufgrund der Fortsetzung des Reformprozesses, einem ungeachtet der weltweiten Stagnation kontinuierlichen
Wirtschaftswachstum von 7% sowie einem bedeutenden Potenzial an Energieressourcen wie Erdgas und hydroelektrischer
Energie wird dieses Land von der österreichischen Exportwirtschaft als Hoffnungsmarkt angesehen. Für
österreichische Exporteure bestehen aufgrund des großen Nachholbedarfes in allen Bereichen und dem starken
Bestreben der Bevölkerung, rasch einen besseren Lebensstandard zu erreichen, gute Chancen in den Bereichen
Infrastruktur, Plastik-, Textil- und Bauindustrie, Gesundheit, Ausbildung, Wasserwirtschaft, Stahlindustrie und
Tourismus.
Rund 50 österreichische Firmen sind bereits mit Repräsentanzen, Niederlassungen und Joint Ventures am
vietnamesischen Markt tätig. Gemäß den vorläufigen Daten für das Jahre 2002 erzielte
die österreichische Exportindustrie mit rund 54 Mio. Euro (+23,8%) das höchste Ausfuhrvolumen mit Vietnam.
Da sich eine Reihe von Projekten im fortgeschrittenen Verhandlungsstadium befinden, dürften sich österreichische
Lieferungen auch im Jahr 2003 gut behaupten. Die wichtigsten österreichischen Exportartikel sind Mess- und
Prüfgeräte, mechanische Geräte, elektronische Waren, pharmazeutische Erzeugnisse, Organische Verbindungen
und Schienenfahrzeuge. Auch die österreichischen Importe aus Vietnam waren in den letzten Jahren mit kontinuierlichen
Wachstumsraten außerordentlich dynamisch. Im Jahre 2002 kam es jedoch erstmals seit 1998 zu einem Rückgang,
und zwar um 5% auf 89,8 Millionen Euro. Fast die Hälfte der österreichischen Importe sind Schuhe, danach
folgen Bekleidung, Straßenfahrzeuge und Kaffee.
"ASEM" steht für Asia-Europe Meeting, ein Forum zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen
und Kooperationen zwischen Asien und Europa. ASEM wurde als Gegengewicht zu der verstärkten amerikanisch-asiatischen
Zusammenarbeit 1996 durch die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder und von zehn asiatischen Ländern
(7 ASEAN-Staaten Brunei, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam plus VR China, Japan
und Südkorea) sowie der Europäischen Kommission gegründet. |