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Wie die Farbe in die Welt kam
National Geographic Deutschland: Wie Blütenpflanzen die Welt veränderten / Vor rund 130 Millionen Jahren begann der Siegeszug der Blüten / Umfangreicher Bericht mit beeindruckenden Fotos in der Juli-Ausgabe des Magazins
Wir erfreuen uns an ihnen und schenken sie gern: Blumen. Pünktlich zum Sommer veröffentlicht National Geographic Deutschland (EVT 24.06.2002) eine umfangreiche Reportage über die farbenfrohen Pflanzen und lüftet das Geheimnis, wann und wie sich die Blumen zu dieser Vielfalt entwickelten.
Eine geniale Fortpflanzungsmethode sicherte den Siegeszug der Blütenpflanzen, der vor rund 130 Millionen Jahren in der Kreidezeit begann. Bis dahin dominierten noch grüne Farne und Nadelbäume, doch mit dem Einzug der Blütenpflanzen wurde die Welt bunt. Rund 235.000 verschiedene Blütenpflanzenarten kennt man heute, 20 mal so viele wie von den Farnen und Nadelbäumen, die es schon viele Millionen Jahre früher gab.

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Fossilfunde, die in den neunziger Jahren in Asien, Australien, Europa und Nordamerika entdeckt wurden, geben Aufschluß darüber, wie die ersten Vorläufer der Blütenpflanzen aussahen. Die Blüten waren noch winzig und ohne auffällige Kronblätter. Aber auch sie schlossen die Samen schon in einem schützenden und nährenden Fruchtblatt ein.
Die Biologen sprechen deshalb von Bedecktsamern, im Gegensatz zu den Nacktsamern,
zu denen alle Nadelbäume gehören. Das Fruchtblatt war das erste Erfolgsrezept, die Kooperation mit bestäubenden Insekten und anderen Tieren das zweite. Aus anfangs noch sehr kleinen Blüten wurden nach einigen Millionen Jahren gemeinsamer Evolution farbenprächtige Blickfänger, die Insekten mit Düften und Nektar als Belohnung so gut wie nie zuvor anlocken konnten. Die Tiere ernährten sich vom Nektar und nahmen im Gegenzug nach einem Blütenbesuch Blütenpollen an ihren Körperhaaren mit und trugen sie zur nächsten Blüte derselben Art, was deren Aussichten auf eine Befruchtung beträchtlich steigerte. Die entwickelten eine Fülle verschiedener Formen, die Artenzahl der Blütenpflanzen vermehrte sich explosionsartig und die Blüten setzten sich in Konkurrenz zu anderen Pflanzenformen endgültig durch.  

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Bis zum Aussterben der Dinosaurier vor rund 65 Millionen Jahren halfen auch die Riesenechsen den Blütenpflanzen bei der Verbreitung. Zum einen, weil sie die Samen durch ihre Ausscheidungen über große Gebiete verteilten, zum anderen, weil sie mit ihren Körpermassen und ihren gewaltigen Extremitäten breite Schneisen in die urzeitlichen Wälder schlugen und so die Auskeimung der Samen förderten.
Nach dem Aussterben der Saurier setzte sich die Zusammenarbeit dann mit den Säugetieren fort. Diese ernährten sich von den Früchten der Pflanzen, wie Körnern, Nüssen und Knollen, und die Pflanzen nutzen sie, wie die Saurier und Insekten zuvor, als Verbreiter ihrer Samen. Millionen Jahre später fanden die Blütenpflanzen in den Menschen neue Partner, die durch geplanten Anbau zum Beispiel der Getreidearten Mais, Reis und Weizen einen riesigen Fortpflanzungserfolg sicherten. "Ohne Blütenpflanzen gäbe es uns Menschen nicht, " bringt es der Botaniker Walter Judd von der Universität in Gainesville in Florida auf den Punkt. Blütenpflanzen liefern uns und den Tieren die meisten Nährstoffe. Damit war die Verbreitung der Blütenpflanzen aus vielerlei Sicht erfolgreich. Und auch wir können heute sagen: Vielen Dank für die Blumen.
 

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