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Wien: Weltweit 1. Kompetenzzentrum für Elektronikschrott-Recycling
Wien (rk) - "Als weiteren Beweis für die Innovationskraft Wiens", bezeichnete Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder das Zustandekommen des Kompetenzzentrums für Elektronikaltgeräte-Recycling und nachhaltige Produktentwicklung - KERP.
"Damit entsteht das weltweit erste Kompetenzzentrum, das sich speziell auf einen Industriezweig, nämlich die Elektro- und Elektronikindustrie, konzentriert in Wien. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch die Stadt Wien, den Bund, das Land Burgenland sowie die beteiligten Wirtschaftsunternehmen, enge Kooperationen gibt es mit Fachexperten wie z.B. von der Technischen Universität Wien. " Ziel ist es, innerhalb dieses Industriezweigs den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu optimieren. Das bedeutet, ausgemusterte Geräte optimal zu recyceln, und das gewonnene know how bereits bei der Produktion neuer Geräte einzusetzen. Besonderer Schwerpunkt des neuen KERP-Zentrums: Die möglichst rasche Umsetzung der Forschungsergebnisse in die unternehmerische Praxis. Hintergrund sind die stetig strenger werdenden Auflagen für Produzenten und Entsorger von Elektronikgeräten. Die Wichtigkeit dieses Projekts lässt sich anhand einer Zahl demonstrieren - allein in Österreich liefen 1999 ca. 80.000 Tonnen Elektronikschrott an.
An dem Mediengespräch nahmen auch Mag. Thomas Leitner, Geschäftsführer des KERP-Zentrums, DI Dr. Bernd Riessland, Geschäftsführer des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, und Dr. Bernd Kopacek, Vorsitzender der Partnerversammlung und des Beirats von KERP, teil. Zwtl.: Technologie- und Know-How-Zentrum Wien
Rieder weiter: "Wien entwickelt sich immer mehr zu einem multifunktionellen Kompetenzzentrum. Gerade auf dem Gebiet der Technologie wird Wien zu einem immer wichtigerem Zentrum, was vor allem am Vortag der EU-Osterweiterung eine entscheidende Rolle für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Vienna Region spielt."
Mit KERP entsteht das weltweit erste Kompetenzzentrum für Elektro- und Elektronikindustrie in Wien. Ziel ist es, innerhalb dieses Industriezweigs den gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu optimieren. Da bedeutet: Einerseits werden die effizientesten Methoden zur Wiederverwertung von Elektronikaltgeräten erforscht, andererseits wird dieses Wissen eingesetzt, um die Produktion dieser Geräte nach technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten zu optimieren. Die bearbeiteten Themenfelder reichen von umweltfreundlichen Produktionstechnologien, der Vermarktung ökoeffizienter Produkte, der Dienstleistungen und Vermarktung bis hin zu Aus- und Weiterbildung und End-of-Life-Management.

Problemlösungen für Elektro(nik)schrott
Allein in Österreich konnten 1999 ca. 80.000 Tonnen Elektronikschrott verzeichnet werden. Die jährliche Zunahme beträgt 2 bis 5 Prozent, was zu einer Verdoppelung der Menge in den nächsten 3 Jahrzehnten führen würde. Europaweit wird der Umfang an Elektronikschrott mit ca. 6 Millionen Tonnen (1998) beziffert. Im Mittelpunkt des Kompetenzzentrums stehen daher die Müllvermeidung durch nachhaltiges Produktdesign, die Wiederaufbereitung und die Entsorgung des Elektronikschrotts. KERP legt dabei besonderen Wert auf die möglichst rasche Umsetzung seiner Forschungsergebnisse in die unternehmerische Praxis.

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KERP übersiedelt in die Technik-Boomtown Brigittenau
Derzeit befindet sich der Standort des am 10. Juni offiziell eröffneten Kompetenzzentrums KERP im 15. Wiener Gemeindebezirk. Nach der Fertigstellung des Technologiezentrums am Höchstädtplatz wird das Kompetenzzentrum in das dort angesiedelte Business- und Researchcenter übersiedeln. Ein zweiter Standort im Burgenland wird im Herbst 2002 eröffnet.

Enge Kooperation mit führenden Elektro(nik)herstellern
Aufgrund der Interessen der beteiligten Unternehmen sowie der Höhe des möglichen Innovationsgrades liegt der Schwerpunkt im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie, Bauelemente, Haushaltsgeräte, Mess- und Prüftechnik sowie Leiterplattendesign.
Die unmittelbare Zielgruppe der Entwicklungen des Kompetenzzentrums stellt allein in Österreich einen Produktionswert von 436 Millionen Euro oder 54,2 Prozent der gesamten Elektronikindustrie dar. Einige Arbeitspakete behandeln zusätzlich auch die Bereiche Unterhaltungselektronik und Bauelemente sowie elektronische Ausrüstungen für Motoren und Fahrzeuge.
Mit der Realisierung von KERP wird eine der größten jemals durchgeführten praktischen Fallstudien in diesem Bereich vorliegen. KERP bringt neben konkreten technologischen und ökologischen Lösungen vor allem auch Rückschlüsse über wirtschaftlich sinnvolle Möglichkeiten der Umsetzung in die Praxis.

Ein Projekt der Vienna Region: Wien sponsert KERP mit 760.000 Euro
Das Kompetenzzentrum wird gemeinsam von der Stadt Wien, dem Land Burgenland, dem Bund (im Rahmen der Aktionslinie Förderung industrieller Kompetenzzentren") zunächst bis 2005 gefördert. Das Gesamtfinanzvolumen beträgt ca. 5,5 Mio. Euro, der Beitrag Wiens daran 760.000 Euro.

Neue EU-Richtlinien für Elektro(nik)schrott
Für das Jahr 2004 ist die Umsetzung zweier neuer EU-Richtlinien zum Thema Elektronikschrott (waste electric and electronic equipment - WEEE-Richtlinie; restriction of the use of certain hazardous substances in electrical and electronic equipement ROHS-Richtlinie) in nationales Recht geplant. Ziel ist es dabei, den Produzenten zunehmend mehr Verantwortung für die Produktsammlung, -behandlung und -verwertung zuzuschreiben und den Einsatz gefährlicher Substanzen einzuschränken. Zur Diskussion stehen dabei unter anderem Wegwerfverbote für Altgeräte oder das Verbot, Elektrogeräte mit Substanzen wie Blei oder Quecksilber auf den Markt zu bringen. Ein weiterer Vorschlag für eine Richtlinie (impact on the environment of electrical and electronic equipement - EEE-Richtlinie), die vermutlich 2007 in Kraft treten wird, enthält Mindestanforderungen an das Ökodesign von Produkten.

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