Europaparlament beschließt Landwirtschaftsreform  

erstellt am
06. 06. 03

Für Christa Prets (SP) enttäuschend
Wien (sk) - Am Donnerstag (05. 06.) stimmte das Europäische Parlament (EP) in Straßburg über die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik ab. Landwirtschaftskommissar Franz Fischler hatte im Rahmen der Halbzeitbewertung der Agenda 2000 unter anderem vorgeschlagen, Beihilfen zu vereinheitlichen und von der Produktion zu entkoppeln. Den Landwirten sollte dadurch die Möglichkeit gegeben werden, sich am Markt zu orientieren, anstatt um der Förderungen willen zu produzieren.

Das Parlament konnte sich nach langen Debatten zwar auf die Entkoppelung einigen, jedoch ohne sich auf einen Prozentsatz festzulegen. Christa Prets, Mitglied des Landwirtschaftsausschusses, dazu enttäuscht: "Ich habe gegen die entsprechenden Vorschläge des Berichterstatters gestimmt, weil dadurch die Reform vollkommen ausgehöhlt wird. Wir Sozialdemokraten im EP hätten dem Kompromiss einer Teilentkoppelung von 50 Prozent ab 2005 mit einer für 2007 anberaumten Evaluierung dieser Maßnahme zugestimmt".

Weiters sei nun die Modulation, d.h. die stufenweise Umschichtung freiwerdender Gelder von den Direktzahlung hin zur Entwicklung des ländlichen Raums, durch die heutige Abstimmung im EP gefährdet, kritisiert die Europaabgeordnete. Durch die gezielte Förderung von Investitionen in Infrastruktur, artgerechte Tierhaltung und umweltfreundliche Produktion sollte Europas Bauern und Bäuerinnen die Modernisierung ihrer Betriebe schmackhaft gemacht werden.

"Die Teilentkoppelung von 50 Prozent hätte der Kommission einen größeren Spielraum bei den den Verhandlungen im Rahmen der WTO gegeben und eine gerechtere Verteilung der Beihilfen unter den Landwirten gewährleistet", so Prets abschließend.
     
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