Für Christa Prets (SP) enttäuschend
Wien (sk) - Am Donnerstag (05. 06.) stimmte das Europäische Parlament
(EP) in Straßburg über die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik ab. Landwirtschaftskommissar Franz Fischler
hatte im Rahmen der Halbzeitbewertung der Agenda 2000 unter anderem vorgeschlagen, Beihilfen zu vereinheitlichen
und von der Produktion zu entkoppeln. Den Landwirten sollte dadurch die Möglichkeit gegeben werden, sich am
Markt zu orientieren, anstatt um der Förderungen willen zu produzieren.
Das Parlament konnte sich nach langen Debatten zwar auf die Entkoppelung einigen, jedoch ohne sich auf einen Prozentsatz
festzulegen. Christa Prets, Mitglied des Landwirtschaftsausschusses, dazu enttäuscht: "Ich habe gegen
die entsprechenden Vorschläge des Berichterstatters gestimmt, weil dadurch die Reform vollkommen ausgehöhlt
wird. Wir Sozialdemokraten im EP hätten dem Kompromiss einer Teilentkoppelung von 50 Prozent ab 2005 mit einer
für 2007 anberaumten Evaluierung dieser Maßnahme zugestimmt".
Weiters sei nun die Modulation, d.h. die stufenweise Umschichtung freiwerdender Gelder von den Direktzahlung hin
zur Entwicklung des ländlichen Raums, durch die heutige Abstimmung im EP gefährdet, kritisiert die Europaabgeordnete.
Durch die gezielte Förderung von Investitionen in Infrastruktur, artgerechte Tierhaltung und umweltfreundliche
Produktion sollte Europas Bauern und Bäuerinnen die Modernisierung ihrer Betriebe schmackhaft gemacht werden.
"Die Teilentkoppelung von 50 Prozent hätte der Kommission einen größeren Spielraum bei den
den Verhandlungen im Rahmen der WTO gegeben und eine gerechtere Verteilung der Beihilfen unter den Landwirten gewährleistet",
so Prets abschließend. |