Mehr als 1.000 Frauen nahmen Rechtsberatung des Büros für Frauen in Anspruch
Salzburg (lk) - Bereits zum dritten Mal wird der Folder über die kostenlose Rechtsberatung von
Frauen für Frauen neu aufgelegt. Das Beratungsangebot des Büros für Frauenfragen und Gleichbehandlung
wird intensiv genutzt, mehr als 1.000 Frauen haben seit 1999 eine Rechtsberatung in Anspruch genommen, davon kamen
zirka 750 Frauen in die Beratungsstunden in den Bezirken, zirka 260 Frauen wollten telefonische Informationen über
die Beratungs-Hotline jeden Dienstag. Am 15. März 1999 begann die Rechtsberatung in den Bezirken Lungau (Tamsweg),
Pongau (Bischofshofen) und Pinzgau (Zell am See). Im Jahr 2000 kamen die Bezirke Flachgau (Bürmoos und Straßwalchen)
und Tennengau (Hallein) hinzu, Anfang 2003 wurde Altenmarkt als Beratungsort zusätzlich aufgenommen.
Der Bedarf nach den Beratungen ist groß, vor allem im Pongau und Pinzgau sind die normalen monatlichen Termine
rasch ausgebucht und immer wieder Zusatztermine nötig. Insgesamt finden im Pongau meist zwei Beratungstage
mit vier bis fünf Beratungen im Monat statt. Im Pinzgau, Tennengau und Flachgau sind es zirka fünf Beratungen
monatlich.
„Die Frauen schätzen die kompetente und ausführliche Beratung sehr", sagte Frauenreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin
Gabi Burgstaller am Donnerstag (05. 06.). „Die Kosten von jährlichen 33.000 Euro
sind hier sehr gut investiert!"
Die Rechtsberatung ist ein gutes Beispiel, wie Hilfe an Ort und Stelle unbürokratisch, kompetent, anonym,
kostenlos und individuell funktioniert. Die fünf Juristinnen der Rechtsberatung und Beratungs-Hotline gehen
auf die Lebenssituation der Frauen individuell ein. Die Themen der Beratungen reichen von Streitfragen während
der Ehe bis hin zu Scheidungsproblemen. Immer wieder ist die materielle Seite ein Thema, zum Beispiel beim Unterhalt
für die Frau und für die Kinder, bei der Aufteilung des Vermögens, beim Erbrecht, bei der sozialrechtlichen
Absicherung und leider sehr oft bei der Mithaftung für Kredite.
Im Flachgau und Pongau wird an zwei Orten, in den anderen Bezirken jeweils an einem Ort die Rechtsberatung ein-
bis zweimal pro Monat angeboten. Zusätzlich gibt es die wöchentliche Telefon-Beratungs-Hotline im Büro
für Frauenfragen. Die Info-Hotline bietet Hilfe für jene Fälle, in denen die Rat suchende Frau nicht
auf den nächsten Beratungstermin warten kann, oder eine Frage nur sehr kurz ist und nicht eine ganze Beratungseinheit
benötigt wird.
„Die Erfahrungen aus der Rechtsberatung sind für uns auch Auftrag, die gesetzlichen Grundlagen für Ehe
und andere Lebensformen zu hinterfragen und Novellen, wenn nötig, anzuregen", resümiert Romana Rotschopf,
Leiterin des Büros für Frauenfragen des Landes. „Die Chancengleichheit beim Zugang zum Recht ist leider
noch immer nicht erreicht." |