StepUp: Startschuss für neuen Wiener Stadtentwicklungsplan  

erstellt am
04. 06. 03

STEP 05 - Neue Wege im Diskussionsprozess
Wien (rk) - Eines der Ziele von Wiens Planungsstadtrat Rudolf Schicker ist die Erarbeitung eines neuen Stadtentwicklungsplanes, der 2005 dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden soll. Nach intensiven Vorarbeiten der zuständigen Magistratsabteilung 18 - Stadtplanung und Stadtentwicklung wurde Montag (02. 06.) Abend im Rahmen der Auftaktveranstaltung "StepUp" der Startschuss für den neuen "STEP05" gelegt. Nicht nur inhaltlich, sondern auch im Entstehungsprozess unterscheidet sich der neue Stadtentwicklungsplan vom bisherigen. Schicker: "Mit der gestrigen Auftaktveranstaltung haben wir den Startschuss für einen breit angelegten Dialog über die Zukunft Wiens gegeben. Am Stadtentwicklungsplan arbeiten nicht nur die FachexpertInnen, sondern sind alle Wienerinnen und Wiener eingeladen, ihre Ideen einzubringen". Ausgangspunkt des neuen STEP seien einerseits die neuen Rahmenbedingungen aufgrund der bevorstehenden EU- Erweiterung, aber auch die künftige demografische Entwicklungen, die im neuen STEP ihren Niederschlag finden müssten. Ziel sei es, so Schicker, die Zukunft der Stadt sozial- und umweltverträglich zu gestalten und dabei gleichzeitig auch flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können.

Im Rahmen von "StepUp" diskutierten unter Moderation von Peter Resetarits VertreterInnen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen - Elisabeth Hammer (Stadtforscherin, WU), Brigitte Jilka (Stadtplanung Wien), Hikmet Kayahan (Jugendbildner), Arnold Klotz (Planungsdirektor Wien), Silvia Renezeder (Bauträger SEG), Martina Wäfler (Kulturarbeiterin), Ute Woltron (Journalistin) - gemeinsam mit Stadtrat Schicker über die Anforderungen an einen neuen Stadtentwicklungsplan. Im Mittelpunkt dabei standen vor allem neue Arbeitswelten, Fragen der Sicherung und des Ausbaus des Wirtschaftsstandortes Wien, die Notwendigkeit einer regionalen und überregionalen Kooperation, Möglichkeiten der BürgerInnenbeteiligung, neue Anforderungen aufgrund demografischer Entwicklungen, kulturelle Fragen sowie Alternativen für junge Menschen.

Im Anschluss an die Diskussion gab Kurt Mittringer, Gesamtleiter des Projekts in der MA 18, einen Überblick über den weiteren Ablauf und die "Meilensteine" im Entstehungsprozess des STEP. Die weitere Bearbeitung erfolge in Arbeitsgruppen und workshops, wobei auch regelmäßig die Politik von den Zwischenergebnissen informiert werde. Ein erster Entwurf soll bereits Ende 2003 vorliegen.

Ziele des STEP 05
Der Stadtentwicklungsplan (STEP) ist das Instrument einer generellen, vorausschauenden Stadtplanung und Stadtentwicklung und legt in großen Zügen den weiteren geordneten Ausbau der Stadt fest. Er bestimmt die Verteilung von Nutzungen, weist Entwicklungsgebiete, übergeordnete Grün- und Freiräume sowie, die übergeordnete Verkehrsinfrastruktur (U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und hochrangiges Straßennetz) aus. Darüber hinaus zeigt er räumlich-funktionelle Zusammenhänge zwischen Stadt und Region auf.

Der STEP 94 war gekennzeichnet durch die Notwendigkeit einer Neuorientierung innerhalb des Neuen Europas und der Vorsorge für eine erstmals wieder wachsende Stadt. Beim nun zu erarbeitenden STEP 05 sind die Problemstellungen wesentlich konkreter. Zwar steht ebenfalls eine Vorbereitung auf europaweite Entwicklungen, nämlich die EU-Osterweiterung an, die auszubauende Städterollenverteilung ist aber wesentlich klarer. Auch sind das quantitative Bevölkerungswachstum, die stadtwirtschaftlichen Erfordernisse und die Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur wesentlich besser einschätzbar.

Dieses Mal kann und wird der STEP viel klarer auf mittel- bis langfristige Konzepte und Programme, wie den Masterplan Verkehr oder den Strategieplan 2000 aufsetzen. Daher wird das Schwergewicht auf der Umsetzung, das heißt auf der konkreten Benennung der Handlungsräume und den dafür vorgesehenen Instrumenten und Maßnahmen liegen. Inhaltlich wird klarer zum Ausdruck kommen, in welchen Gebieten der Stadt es wichtig ist, den qualitätsvollen Bestand zu bewahren und in welchen Gebieten Entwicklung möglich ist und auch gefördert werden soll. Diese Entwicklungen sollen durch neue Verfahren und Vorgangsweisen unterstützt, aber im Interesse der Gesamtstadt auch mit neuen "Regeln" gelenkt und kontrolliert werden. Aufgrund der neuen Rahmenbedingungen wird die Einbeziehung der Region bis über die Staatsgrenzen hinweg diesmal ein Grundelement des STEP sein.

PartnerInnen für die Umsetzung
Auch die Vorgangsweise bei der Erarbeitung des neuen STEP 05 wird sich deutlich von den bisherigen Stadtentwicklungsplänen abheben: Die Inhalte des STEP werden in einem breiten Diskussionsprozess erarbeitet. Er entsteht im Dialog zwischen allen jenen Gruppen, die die Zukunft Wiens mitbestimmen - also den PartnerInnen für die Umsetzung: den BürgerInnen aus Wien und der Region, der Verwaltung, der Stadtpolitik, den Investoren, Bauträgern, Interessensvertretungen und anderen. Darüber hinaus bestimmen die Prinzipien eines alltags- und frauengerechten Planens und Bauens (Gender Mainstreaming) den gesamten Prozess.

Der Stadtentwicklungsplan soll einerseits grundsätzliche und langfristig stabile Orientierung bieten, andererseits soll er aber auch ein unmittelbar wirksames Signal darstellen. Daher gibt es von Beginn an Fachdiskussionen mit unterschidelichen AkteurInnen, wie interessierten BürgerInnnen, ExpertInnen, ProjektentwicklerInnen, InvestorInnen, PolitikerInnen, Interessensvertretungen etc.. Darüber hinaus soll Informationsarbeit für die magistratsinternen Planungsabteilungen und Ressorts geleistet und die interessierte Fachöffentlichkeit informiert werden.

Infos im Internet: www.wien.gv.at/stadtentwicklung/step/index.htm
     
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