1. Tagung der Gemischten Kommission im Bereich Kultur, Bildung und Wissenschaft
Wien (bmaa) - Am 10.und 11. Juni 2003 fand in Wien die 1. Tagung der österreichisch-slowenischen
Gemischten Kommission über die Zusammenarbeit auf den Gebieten der Kultur, Bildung und Wissenschaft zwischen
der Republik Slowenien und der Republik Österreich statt. Das unterzeichnete Programm über die Zusammenarbeit
in den genannten Bereichen gilt für die Zeit von 1. Juli 2003 bis 31. Dezember 2007.
Erstmals wurden im Sinne des österreichisch-slowenischen Kulturabkommens besondere Förderungsmaßnahmen
zugunsten der slowenischen Minderheit in Österreich, der Slowenischsprachigen in Österreich außerhalb
des Siedlungsgebietes der slowenischen Minderheit und zugunsten der Angehörigen der deutschsprachigen Volksgruppe
in Slowenien erörtert.
Beide Seiten zeigten sich im Rahmen der Beratungen zufrieden, dass die Zusammenarbeit zu einer weiteren Vertiefung
der bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern beitragen wird. So wurden u.a. im Hochschulbereich
eine verstärkte Kooperation der Universitäten sowie Fragen der Anerkennung von Mittelschulzeugnissen
und Studienprogrammen erörtert. Im Bereich des Unterrichtswesens wollen beide Länder die direkte Zusammenarbeit
der Schulen und Bildungsanstalten im Rahmen von Kooperationen und Initiativen unterstützen.
Eine weitere Vertiefung soll der Bereich Kultur und Kunst erfahren wobei das Bestreben auf einer Verbesserung der
Kenntnis des jeweiligen Landes liegt. Beide Länder wollen darüber hinaus verstärkt im Rahmen der
europäischen Kulturprogramme bei der Realisierung bilateraler und multilateraler Projekte kooperieren. Von
österreichischer Seite wird noch in diesem Jahr eine Sprachschule (Österreich-Institut) in Ljubljana
eröffnet werden. Im Rahmen des Arbeitsprogramms werden besonders zeitgenössische literarische Übersetzungen
sowie eine literarische Publikation über die Gottschee gefördert. Es wurde auch über die Errichtung
eines Slowenisch-Lehrstuhls an der Universität Wien gesprochen.
Eine besondere Bedeutung wurde der Erhaltung der historisch gewachsenen sprachlich-kulturellen Vielfalt in beiden
Staaten beigemessen. So haben beide Seiten ihre Absicht ausgedrückt, Personen und Gruppen, die mit Projekten
zur Erhaltung und Entwicklung der historischen sprachlich-kulturellen Vielfalt beitragen, besonders zu unterstützen. |