Budget der Stadt Graz hat ein Gesamt-Finanzvolumen von fast 791 Millionen
Euro
Graz (mag) - Einnahmen und Ausgaben von 707,42 Millionen Euro in der Ordentlichen Gebarung und ein
Volumen von 83,52 Millionen Euro in der Außerordentlichen Gebarung sieht das Budget der Stadt Graz für
das Jahr 2003 vor. Insgesamt erreicht das Budgetvolumen mit knapp 791 Millionen Euro einen neuen Rekord. Der mehr
als 1.600 Seiten umfassende Entwurf, der morgen im Gemeinderat abgestimmt wird, erhielt heute im städtischen
Finanzausschuss mehrheitliche Zustimmung.
Ernste Situation
Eine "Flut von Zahlen mit viel Sprengstoff" ortete der Grazer Finanzstadtrat Mag. Dr. Wolfgang
Riedler in dem mehr als 1.600 Seiten starken und in zwei Bänden aufgelegten Budgetentwurf, der morgen im Gemeinderat
präsentiert und diskutiert wird. Im Vorfeld sei es gelungen, die oft kolportierte ursprüngliche Finanzierungslücke
für heuer von 104,4 Millionen auf knapp 91 Millionen Euro zu verkleinern. Allerdings sei die Situation nach
wie vor ernst. Der Schuldenstand sei auf 575,5 Millionen Euro angewachsen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von
mehr als 2.500 Euro entspreche. Wie im Vorjahr wurde bei den Ausgaben heuer laut Riedler eine 15-Prozent-Sperre
eingezogen, was heißt, dass diese Gelder nur dann ausgegeben werden dürfen, wenn eine eigene Freigabe
dafür erfolgt. Für 2004 rechnet Riedler mit dem weiteren restriktiven Sparbudget.
Größte Brocken
Größter Brocken bei den Ausgaben ist heuer erneut der Bereich Personal und Pensionen, wofür die
Stadt 240,74 Millionen Euro einkalkuliert hat. Danach kommt der Schuldendienst mit 53,84 Millionen Euro. Als besonders
alarmierend wertet Riedler in einer Pressekonferenz heute die Entwicklung der so genannten "Freien Finanzspitze",
die als Manövriermasse für neue Investitionen zur Verfügung stehen soll. Sie erreicht mit einem
Minus von 90,75 Millionen Euro einen absoluten Tiefststand. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte dieses Minus noch 57,64
Millionen Euro betragen.
Verhandlungen
Hoffnung auf eine Besserung setzt der Finanzstadtrat vor allem in Verhandlungen mit Bund und Land: "Entweder
müssen wir unsere Einnahmen von den anderen Gebietskörperschaften steigern oder die ständig wachsende
Zahl unserer Aufgaben reduzieren!" Beim Städtetag in Linz habe Graz mit Linz und Salzburg ein gemeinsames
Vorgehen vereinbart, um eine Verbesserung der Finanzsituation in den größeren Städten zu erreichen.
"Dass Verbesserungen in Verhandlungen mit dem Land zu erzielen sind, bin ich durchaus optimistisch, beim Bund
schaut es nicht so gut aus", schätzt Riedler die politische Lage ein. Um den benötigten finanziellen
Spielraum zu erreichen, sei Graz jedoch auf Hilfe angewiesen.
Transparenz
Besonderen Wert lege er auf Transparenz des Budgets, betonte der städtische Säckelwart. Schließlich
müsse man der Bevölkerung notwendige Maßnahmen erklären können. Bei Müll- und Kanalbenützungsgebühren
und in der Parkraumbewirtschaftung werde die Stadt Mehreinnahmen durch Preiserhöhungen erzielen. In konstruktiven
Verhandlungen mit den einzelnen städtischen Ressorts seien zudem rund zehn Millionen Euro an Ausgaben eingespart
worden. Die Finanzlage der Stadt hatte Riedler zuletzt in mehreren Veranstaltungen unterschiedlichen Personenkreisen
in der Stadt vorgestellt. |