Papstbotschaft zur »Europa-Friedensvesper« im Stephansdom |
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»Wenn Europa ein versöhntes Miteinander von Menschen und Völkern
sein will, muss Christus diesen Kontinent beseelen« Wien (kath.net/PEW) - "Wenn Europa ein versöhntes Miteinander von Menschen und Völkern sein will, muss Christus diesen Kontinent beseelen": Das betonte Papst Johannes Paul II. in seiner Botschaft an die Teilnehmer der "Europa-Vesper für den Frieden" im Wiener Stephansdom. Die Christen hätten seit 2.000 Jahren das Leben und die reiche Kultur Europas geprägt und wollten sich auch heute und in Zukunft für die Mitgestaltung der Gesellschaft Europas zur Verfügung stellen, so der Papst. Der gemeinsame Weg in die Zukunft werde umso leichter gangbar sein, je mehr sich die Menschen auf ihre christlichen Wurzeln besinnen und aus diesen die Maßstäbe für ihr gesellschaftliches und politisches Handeln ableiten. "Es tut Not, dass Europa seine christliche Identität wiedererlangt und neu lebt. Erst dann wird es der Welt jene Werte vermitteln können, auf die der Friede unter den Völkern, soziale Gerechtigkeit und internationale Solidarität gründen", schreibt Johannes Paul II. wörtlich. In der gegenwärtigen Situation Europas dürften die Christen nicht müde werden, "mutig vom Evangelium der Hoffnung zu sprechen". Angesichts der Widerstände, Gott und dem christlichen Glauben den ihnen gebührenden Platz in der öffentlichen Ordnung einzuräumen "ist der Herr selbst unsere größte Ermutigung", so der Papst. Ausdrücklich würdigte der Papst die Initiative des Mitteleuropäischen Katholikentages, der dazu einlade, sich gemeinsam auf den "Weg der Versöhnung" zu den großen Heiligtümern und Wallfahrtsorten zu begeben: "So stärkt Ihr einander im Glauben und gebt ein Zeugnis für Christus, unsere wahre Hoffnung, die niemals enttäuscht". Auf diese Weise würden die Gläubigen auch fähig sein, gemeinsam mit allen Menschen guten Willens an einem neuen Europa mitzubauen, so der Papst: "Wer sich von Christus leiten lässt, legt ein tragfähiges Fundament für eine Gesellschaft, in der Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Friede keine Fremdworte sind. Gerne ermutige ich Euch, diesen oft mühsamen Weg des Miteinanders und Füreinanders zu beschreiten, der Euch im nächsten Jahr in einer 'Wallfahrt der Völker' nach Mariazell führen wird". Auch er werde diesen Pilgerweg "geistlich mitgehen", versicherte Johannes Paul II. Zugleich kündigte er "schon in Kürze" ein neues Schreiben an, in dem er "von der Hoffnung Zeugnis geben" werde, "die Christen für das neue Europa hegen". Johannes Paul II. bezog sich damit auf das postsynodale Schreiben "Ecclesia in Europa", das am 28. Juni veröffentlicht wird. In diesem Schreiben sind die Ergebnisse der letzten Europa-Synode zusammengefaßt. |
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