Utl.: Hilfswerk-Präsident betont Bedeutung der Non-Profit-Organisationen
Brüssel (evp-pd) - "Die Leistungen der Daseinsvorsorge sind vor allem im Hinblick auf den
solidarischen Zusammenhalt in der europäischen Gesellschaft von Bedeutung. Für das Europäische Parlament
als Vertretung der Bürger Europas ist es daher wichtig, eine Balance zwischen dem notwendigen Wettbewerb und
den unerlässlichen Leistungen der Daseinsvorsorge zu finden", sagte der österreichische Europaabgeordnete
Mag. Othmar Karas am Mittwoch (11. 06.) anlässlich einer Konferenz des EP-Wirtschafts-
und Währungsausschuss über das Grünbuch der Kommission zu Dienstleistungen von allgemeinem Interesse
in Brüssel.
Eine effiziente und diskriminierungsfreie Erbringung von Dienstleistungen von allgemeinem Interesse sei die Voraussetzung
für das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes und für die weitere wirtschaftliche Integration
in der Europäischen Union. "Diese Leistungen spiegeln die Rechte der Bürger wider und sind damit
ein Pfeiler der europäischen Staatsbürgerschaft", unterstrich Karas: "In einer sich wandelnden
Welt und angesichts des immer härter werdenden globalen Wettbewerbs sind Leistungen der Daseinsvorsorge wesentliche
Fundamente des europäischen Gesellschaftsmodells. Bürger und Unternehmen setzen die flächendeckende
Verfügbarkeit eines breiten Spektrums derartiger Leistungen von hoher Qualität und zu erschwinglichen
Preisen voraus."
Schon vor zwei Jahren forderte das Europaparlament die Verabschiedung einer Rahmenrichtlinie. "Durch den Binnenmarkt
und die Liberalisierung der Dienstleistungen sind die nationalen Grenzen gefallen. Es ist daher notwendig, auch
für die Daseinsvorsorge auf EU-Ebene Mindeststandards festzulegen", forderte Karas. Diskutiert müsse
werden, ob die Kommission eine branchenübergreifende horizontale Rahmenrichtlinie vorlegen oder sektorspezifischen
Regeln den Vorzug geben solle. "Auf Grund der Unterschiedlichkeit der betroffenen Branchen ist für mich
eher eine sektorspezifische Regelung zu bevorzugen", so Karas.
Als Präsident des österreichischen Hilfswerkes ist es Karas wie schon vor zwei Jahren wichtig, auch in
dieser Diskussionsphase mit den großen Sozialeinrichtungen und Gesundheitsorganisationen, dem Roten Kreuz,
der Caritas, dem Hilfswerk, den Sportverbänden, den Feuerwehren, den Gemeinden und Städten seine Position
abzuklären. "In jeglicher Regelung muss auf jeden Fall auch der spezifisch ländliche Raum eingebunden
werden. Auch die Bedeutung der Non-Profit-Organisationen für die Daseinsvorsorge muss klar zum Ausdruck kommen,
damit durch die Daseinsvorsorge auch und gerade nach einer EU-Regelung zu mehr Menschlichkeit im Alltag beigetragen
wird", sagte Karas abschließend. |