Wien (Rotes Kreuz) - Am 14. Juni wäre der österreichische Nobelpreisträger
Dr. Karl Landsteiner 135 Jahre alt geworden. Der berühmte Wissenschafter war auch auf den alten "blauen"
1000 Schilling Banknoten abgebildet.
Karl Landsteiner promovierte 1891 in Wien zum Dr. med. Seit seinem Studium war er an experimentellen Forschungen
und an der medizinischen Chemie interessiert. Landsteiners Forschungen über das menschliche Blut veränderten
das Weltbild der Medizin. Seine Entdeckung der Blutgruppen 1901, die auf diesen Forschungen basieren, ermöglichte
überhaupt erst die Bluttransfusion und verbesserte die Operationstechnik. Auch in der Gerichtsmedizin, beispielsweise
für den Vaterschaftsnachweis oder die Identifikation von Blutflecken, konnte diese Entdeckung angewandt werden.
Aufgrund der wirtschaftlichen Situation in Wien nach dem ersten Weltkrieg ging Landsteiner 1919 in die Niederlande
und später an das Rockefeller Institute for Medical Research nach New York. Für die Entdeckung der Blutgruppen
erhielt er 1930 den Nobelpreis für Medizin. 1941 gelang ihm mit A. S. Wiener und P. Levine der Nachweis des
Rhesus-Faktors, einer weiteren für die Transfusionsmedizin wichtigen Eigenschaft roter Blutkörperchen.
Zwei Jahre später, am Seit der Entdeckung der Blutgruppen vor etwas mehr als hundert Jahren hat sich die Transfusionsmedizin
rasant weiterentwickelt. Bereits 1921 wurde in London der erste Bluttransfusionsdienst gegründet. Schon damals
mit Hilfe freiwilliger und unbezahlter Blutspender unter Mitarbeit des Roten Kreuzes.
Das Wissen über unser Blut, seine Zusammensetzung und seine Übertragungsmöglichkeiten auf dem Wege
der Transfusion sind inzwischen überaus umfangreich geworden. Dank entsprechender Sicherheitsvorkehrungen
und dem Verantwortungsbewusstsein freiwilliger und unbezahlter Blutspenderinnen und Blutspender ist die Bluttransfusion
so sicher wie noch nie.
Trotz allen Wissens um diesen besonderen Saft und trotz aller modernen Technik steht der Mensch im Mittelpunkt.
Nur durch eine ausreichende Anzahl an freiwilligen und unbezahlten Blutspendern kann das Österreichische Rote
Kreuz die Sicherstellung der nationalen Blutversorgung gewährleisten. Nur sechs Prozent der Österreicher
spenden Blut. Rund eine halbe Million Blutspenden wird Jahr für Jahr in Österreich zur Behandlung Verunfallter
und bei geplanten Operationen, aber auch im Rahmen der Therapie von Krebserkrankungen benötigt.
Blut zu spenden ist ein stiller Akt der Solidarität mit Personen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Und
gerade diese Solidarität soll in der Öffentlichkeit auch entsprechend hervorgehoben werden. Aus diesem
Grund werden um den Geburtstag Dr. Karl Landsteiners in ganz Österreich besonders verdiente Blutspender vom
Roten Kreuz und dem jeweiligen Bundesland ausgezeichnet. |