Höhere ORF-Gebühren besser als mehr Werbemöglichkeiten |
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Grinschgl: Aus Sicht des Gesamtmarktes zweckmäßiger Wien (pte) - RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl zieht eine Erhöhung der ORF-Gebühren einer Ausweitung der Werbemöglichkeiten für die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt vor. Dies sei "aus Sicht des Gesamtmarktes die weit zweckmäßigere Variante", so Grinschgl in einer Aussendung der Rundfunk & Telekom Regulierungsbehörde RTR. Eine klare Absage erteilte der Geschäftsführer für den Fachbereich Rundfunk einer Ausdehnung der Werbemöglichkeiten für den ORF. Eine Erhöhung der Gebühren müsse der ORF jedoch mit einer exakten Angabe "neuer und zusätzlicher Aufgaben" begründen, die auch finanziell bewertet sein müssen. Die Rundfunk-Digitalisierung sei ein möglicher Grund für eine Gebührenerhöhung, so Grinschgl. Ein weiterer sei die Förderung der österreichischen Filmwirtschaft. Vor dem Hintergrund des ab 2004 mit jährlich 7,5 Mio. Euro dotierten "Fernsehfilmförderungsfonds", der von der RTR verwaltet werden soll, sei der ORF auch eingeladen, den heimischen Film stärker zu fördern. Grinschgl schlägt eine Anhebung der ORF-Ausgaben in diesem Bereich um ebenfalls 7,5 Mio. Euro vor. Keine Notwendigkeit sieht Grinschgl jedoch in der Ausweitung der Werbemöglichkeiten für den ORF. Dies würde "alle Zielsetzungen der aktuellen Medienpolitik in der Etablierung eines dualen Rundfunkmarktes konterkarieren." Die Annahmen der früheren ORF-Geschäftsführung, die Werbeeinschränkungen der Rundfunkgesetze von 2001 würden dem ORF eine Mrd. Schilling (72,7 Mio. Euro) kosten, haben sich als Fehleinschätzung herausgestellt, so Grinschgl. Der Rückgang der Werbeeinnahmen sei "deutlich geringer" ausgefallen und auch auf die Werbeflaute zurückzuführen. Zudem habe der ORF diese Einnahmenausfälle zum Teil durch eine "signifikante Effizienzsteigerung" bei der GIS ausgeglichen. Am 12. Juni wird sich der Stiftungsrat des ORF mit einem Antrag der Geschäftsführung befassen, der eine Erhöhung des ORF-Programmentgelts um 8,2 Prozent am 1. Januar 2004 vorsieht. Dies soll der Rundf unkanstalt Mehreinnahmen von rund 35 Mio. Euro bescheren. |
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