Pröll: Verkehrsweg Donau optimal nützen
St. Pölten (nlk) - Oberösterreich sei ein guter und effizienter Nachbar mit exzellenten
Wirtschaftsfakten und Spitzenarbeitsmarktdaten auf europäischer Ebene, Oberösterreichs Budgetpolitik
verdiene Respekt, sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Freitag (20. 06.) beim
2. Hafentag im Ennshafen. Die gute Nachbarschaft mit Oberösterreich sei keine leere Worthülse, sondern
zeige sich in praktizierter Zusammenarbeit und gemeinsamer Planung wie beim Ennshafen. Der Ennshafen als Andockstelle
der wirtschaftlichen Entwicklung der Region Linz-Amstetten könne eine äußerst positive Zwischenbilanz
ziehen. Die Donau solle auch in Zukunft Schicksalsstrom im positiven Sinn bleiben.
Die EU-Erweiterung bringe große wirtschaftliche Chancen mit sich, dafür sei es aber auch notwendig,
die entsprechenden Infrastruktur- und Mobilitätsvoraussetzungen zu schaffen. Der Ost-West-Achse komme dabei
für Niederösterreich entscheidende Bedeutung zu: Die Westbahn werde derzeit intensiv zu einer viergleisigen
Hochleistungsstrecke ausgebaut, bei der A 1 sei das Ziel der 3-spurige Ausbau von Wien bis Linz in wenigen Jahren.
Die Donau sei als Verkehrsträger erst zu 10 Prozent ihrer Kapazität genützt, der Donaukorridor verbindet
10 Staaten mit 100 Millionen Menschen. Die optimale Nutzung dieses Verkehrsweges sei nicht nur ein Beitrag zur
Ökologisierung, sondern auch Voraussetzung für Wirtschaftswachstum und Standortqualität, so Pröll.
Oberösterreichs Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer betonte, Niederösterreich und Oberösterreich
umfassten 40 Prozent der Einwohner Österreichs im Herzen der Republik, die beiden Bundesländer ergänzten
sich hervorragend. Das 2. Ennshafenfest nach 1999 sei eine Leistungsschau dieses Wirtschaftsmotors der Region.
Der Ennshafen habe mit 6 Betrieben und 300 Mitarbeitern begonnen, heute halte man bei 44 Betrieben mit 1.200 Mitarbeitern.
Die beförderte Fracht sei von 30.000 auf 1 Million Tonnen gestiegen.
Staatssekretär Mag. Helmut Kukacka hob hervor, dass der Ausbau der Binnenschifffahrt zu einer wettbewerbsfähigen
Alternative auch zu einer Ökologisierung des Verkehrssystems beiträgt. Die Donau sei einer von 14 Korridoren
mit oberster Priorität in der EU. Nach dem neuen Generalverkehrsplan würden in den nächsten 10 Jahren
250 Millionen Euro in die Wasserstraße Donau für den Ausbau der Häfen, neue Navigationssysteme
und eine Optimierung der Fahrwassertiefe investiert. Bis 2015 soll das Güterverkehrsaufkommen um ein Dreifaches
erhöht werden, entspreche doch ein Schubverband 93 Waggons oder 148 Lkw. |