Weiterer Rückgang der Inflation von 1,3% auf 1,1%  

erstellt am
20. 06. 03

Niedrigster Stand seit November 1999 – Treibstoffe erneut billiger
Wien (Statistik Austria) - Die Inflationsrate für Mai 2003 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 1,1% (April 1,3%, März 1,8%, Februar 1,7%). Gegenüber dem Vormonat (April 2003) hat sich das allgemeine Preisniveau nicht verändert.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat Mai 2003 beträgt 105,7 (2000 = 100).

Kurzfristige Veränderungen im Detail: Vergleich zu April 2003
Im Vergleich zum Vormonat haben sich die Preise im Durchschnitt nicht verändert. Dennoch waren Preissteigerungen und Preissenkungen zu beobachten, die sich aber die Waage halten. Die wichtigsten Veränderungen (Gliederung nach COICOP-Hauptgruppen): Preissenkungen gab es in den Hauptgruppen Verkehr (-1,1%) und Gesundheitspflege (-0,3%), wobei in letzterer vor allem therapeutische Geräte (-6%) billiger wurden (Brillenfassung -15%, Kontaktlinsen -6%). Sowohl Flugtickets (-4%) als auch Kraftstoffe und Schmiermittel (-4%) zeigten ebenfalls eine rückläufige Entwicklung (Benzin -4%, Diesel -6%).

Preissteigerungen gegenüber dem Vormonat gab es bei Bekleidung und Schuhen (+0,8%). Hier wurden vor allem Bekleidungsartikel (+1%) teurer (Damenbekleidung +2%, Herrenbekleidung +1%; Damenpullover +5%, Damenjacke +3%, Damenrock +4%, Herrenhose +1%, Herrenanzug +3%). Aber auch im Bereich Freizeit und Kultur (+0,3%) waren vereinzelt kräftige Preissteigerungen zu beobachten, z.B. Pflanzen (+2%), Gartenpflanze (+8%); Spiel- und Hobbywaren (+2%), PC-CD-Rom-Spiel (+7%).

Inflationsanalyse: Vergleich zu Mai 2002
Hauptursache für den starken Rückgang der Inflationsrate im Jahresabstand war die neuerliche Verbilligung der Treibstoffpreise (-4%) und die Aufhebung der Ambulanzgebühr im Vormonat, die die Preise für medizinische Dienstleistungen im Durchschnitt um 11% sinken ließ.

Bei Betrachtung der Hauptgruppen erklären die Preissteigerungen bei Verschiedenen Waren und Dienstleistungen (+2,7%) und im Bereich Wohnen (+1,3%) jeweils ein Viertel der Inflationsrate, wobei die KFZ-Versicherungen (+5%) und die Wohnungsmieten (+6%) den Ausschlag geben. Mit einem weiteren Fünftel tragen Nahrungsmittel (+1,6%) zur Inflationsrate bei. Gegenüber dem Vorjahr fanden etwa Preissteigerungen bei Brot und Getreideprodukten (+3%), bei Zucker, Honig und Süßwaren (+6%) und bei Fleisch und Fleischwaren (+2%) statt. Auf der Hitliste der Preissteigerungen befinden sich die Wohnungsmieten (alle Kategorien: +6%), Zigaretten (+5%), PKW-Neuwagen (+2%), die Haftpflichtversicherung (+6%) und private Krankenversicherungen (+4%).

Einen inflationsdämpfenden Effekt haben die Bereiche Verkehr (-1,1%), Gesundheitspflege (-2,6%) und Nachrichtenübermittlung (-1,6%). Auf der Hitliste der Preissenkungen befinden sich Flugtickets (-26%), die Krankenscheingebühr (-52%, durch Wegfall der Ambulanzgebühr), Gipskartonplatten (-11%), die Betriebskosten für Mietwohnungen (-3%), der PC (-22%) und Superbenzin (-4%).

HVPI
Der Indexstand des für die Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) beträgt für Mai 2003 109,9 (1996 = 100)
(April 2003: 110,1 revidiert)

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für Mai 2003 war mit 0,9% (April 1,3% revidiert, März und Februar je 1,8%) ebenfalls deutlich niedriger als zuletzt. Eine vergleichbar niedrige Inflationsrate war im Oktober 1999 (0,8%) zu beobachten. Gegenüber dem Vormonat sind die Preise um durchschnittlich 0,2% zurückgegangen.
     
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