Brüssel (eu-int) - Die Kommission hat ihre dem Rat zu unterbreitenden Vorschläge zum Zweiten Aktionsplan
für die Nördliche Dimension angenommen. Sie enthalten die Rahmenprioritäten, -ziele und -aktionen
der Europäischen Union bei der Umsetzung des Konzepts der Nördlichen Dimension in der Außenpolitik
und den grenzüberschreitenden Politikbereichen im Zeitraum 2004-2006. Der Kommissar für Außenbeziehungen,
Chris Patten, sagte: "Die klare Ausrichtung des Aktionsplans sowohl auf politischer Ebene als auch in Bezug
auf konkrete prioritäre Aktionen wird dazu beitragen, dass die Region der Nördlichen Dimension als Ganzes
die Vorteile der Erweiterung nutzen kann. Im Kontext unserer politischen Strategie 'Größeres Europa'
wird der Aktionsplan insbesondere auch die Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation und dem benachbarten
nordwestlichen Russland stärken.
Der Vorschlag der Kommission zum Zweiten Aktionsplan für die Nördliche Dimension konzentriert sich auf
fünf prioritäre Bereiche: Wirtschaft und Infrastruktur, Soziales (einschließlich Schul-, Hochschul-,
Aus- und Weiterbildung, Gesundheitswesen), Umwelt, nukleare Sicherheit und natürliche Ressourcen, Justiz und
Inneres sowie grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Für jeden Bereich sind strategische Prioritäten
und spezifische Ziele angegeben sowie die prioritären Aktionen festgehalten, durch die diese Ziele erreicht
werden sollen. Verstärkte Aufmerksamkeit wird für besonders förderungsbedürftige Gebiete der
Nördlichen Dimension gefordert, wie z. B. die arktischen und sub-arktischen Gebiete und die Region Kaliningrad.
Hervorgehoben wird die Bedeutung von Subsidiarität und Synergien: Bei der Umsetzung des Aktionsplans müssen
alle Beteiligten - die Partnerländer, regionalen Stellen, lokalen und regionalen Behörden, die Zivilgesellschaft
allgemein sowie die EU selbst - in vollem Umfang einbezogen werden. Der Kommission kommt bei Umsetzung und Überwachung
natürlich eine besonders aktive Rolle zu.
Der erste, auf der Tagung des Europäischen Rates in Feira (Portugal) im Juni 2000 angenommene Aktionsplan¹
läuft Ende dieses Jahres aus. Der neue Aktionsplan gilt für den Zeitraum 2004-2006 und beruht auf den
Leitlinien, die bei der Ministerkonferenz der Nördlichen Dimension in Luxemburg vom 21. Oktober 2002 angenommen
und anschließend bei der Tagung des Rates für Allgemeine Angelegenheiten vom 22. Oktober bekräftigt
wurden. Er stützt sich außerdem auf einen umfassenden Konsultationsprozess, zu dem zahlreiche Beteiligte,
wie beispielsweise EU-Mitgliedstaaten, Partnerstaaten und regionale Organisationen, beigetragen haben. |