Der Bau von Österreichs größtem Biomasseheizkraftwerk in Kufstein geht in die
entscheidende Phase
Kufstein (pro.media) - Eines der ehrgeizigsten Umweltprojekte Österreichs nimmt in Kufstein/Tirol
Formen an: Auf einem rund 15.000 qm großen Areal wurden
Mit Hilfe eines extra aus Deutschland angeforderten, 500 Tonnen schweren Spezialkrans wurden
nach Abschluss der Hochbauarbeiten drei riesige Dampfkesselteile mit jeweils 65 Tonnen eingehoben
Foto: pro.media/weninger |
dieser Tage die Hochbauarbeiten für das größte und leistungsstärkste Biomasse-Heizkraftwerk
Österreichs Tage abgeschlossen, die Montagen der Schubbodenanlage ist in vollem Gang; am Dienstag (24. 06.)
wurden mit Hilfe eines 500 Tonnen schweren Spezialkrans die riesigen, je 65 Tonnen schweren Kesselteile eingehoben
und mit der Ausmauerung des Feuerraumes begonnen. Die Montage der Rauchgasreinigung soll nach Auskunft der beiden
Geschäftsführer der Bioenergie Kufstein GmbH - Ing. Hermann Unsinn (Tiroler Wasserkraft AG) und Ing.
Markus Atzl (Stadtwerke Kufstein) – bis September erfolgen; anschließend werden die Turbine und der Generator
eingehoben. Bereits ab Ende Oktober sollte erstmals das Fernwärmenetz Kufsteins mit „Biowärme“ gespeist
werden, die endgültige Inbetriebnahme mit der Erzeugung von „Ökostrom“ ist für Dezember 2003 geplant.
Das bestehende Fernheizwerk in Endach soll dann nur mehr zur Spitzenlastabdeckung und als Ausfallsreserve dienen.
Die Betreibergesellschaft Bioenergie Kufstein GmbH, an der zu je 50% die Stadtwerke Kufstein und die Tiroler Wasserkraft
AG beteiligt sind, investieren in das neue Projekt insgesamt 23 Mio. Euro.
Mit dem neuen Biomasse-Heizkraftwerk kann in Kufstein jährlich eine Einsparung von 48.000 Tonnen C02 erreicht
und damit ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion des Treibhauseffektes geleistet werden. „Die erneuerbare Energieform
Biomasse bringt nicht nur eine fortschreitende Unabhängigkeit von Öl und Gas, sie ist neben der Wasserkraft
in Tirol auch jene Energiequelle, die den höchsten Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten
kann. Damit können wir den Kufsteiner Bürgern auch einen günstigeren Fernwärmepreis bei gleichzeitigem
höherem Umweltschutz garantieren“, betonen die beiden Geschäftsführer der Bioenergie Kufstein GmbH,
Ing. Markus Atzl und Ing. Hermann Unsinn.
Das neue Werk wird neben umweltfreundlicher Biowärme auch wertvollen Öko-Strom produzieren. Bis 2007
müssen Netzbetreiber vier Prozent der gesamten Stromabgabe als Ökostrom nachweisen, die Betreiber des
neuen Kraftwerks gehen bereits heute neue, innovative Wege und werden ausschließlich unbehandelte Biomasse
als Brennstoff verwenden. Erfreulich für Kufstein ist dabei auch die Tatsache, dass die Wertschöpfung
für das benötigte Heizgut – durchwegs heimische Biomasse wie Hackschnitzel, Sägespäne, Rinde
und desgleichen – mit einem Beschaffungspreis von ca. 2 Mio Euro in der Region verbleibt.
Mit der Ausführung der Bauarbeiten wurden zwei Kufsteiner Bauunternehmer beauftragt und auch der größte
Einzelauftrag mit einem Volumen von rund 10 Mio. Euro konnte an eine österreichische Firma vergeben werden:
Die Firma Bertsch aus Bludenz ist für die Lieferung und den Aufbau der Brennstoffeinbringung, die Fördereinrichtung,
den Dampfkessel, die Rauchgasreinigung und den Kamin verantwortlich. |