Österreichs größtes Biomasseheizkraftwerk  

erstellt am
25. 06. 03

Der Bau von Österreichs größtem Biomasseheizkraftwerk in Kufstein geht in die entscheidende Phase
Kufstein (pro.media) - Eines der ehrgeizigsten Umweltprojekte Österreichs nimmt in Kufstein/Tirol Formen an: Auf einem rund 15.000 qm großen Areal wurden


Mit Hilfe eines extra aus Deutschland angeforderten, 500 Tonnen schweren Spezialkrans wurden nach Abschluss der Hochbauarbeiten drei riesige Dampfkesselteile mit jeweils 65 Tonnen eingehoben

Foto: pro.media/weninger
dieser Tage die Hochbauarbeiten für das größte und leistungsstärkste Biomasse-Heizkraftwerk Österreichs Tage abgeschlossen, die Montagen der Schubbodenanlage ist in vollem Gang; am Dienstag (24. 06.) wurden mit Hilfe eines 500 Tonnen schweren Spezialkrans die riesigen, je 65 Tonnen schweren Kesselteile eingehoben und mit der Ausmauerung des Feuerraumes begonnen. Die Montage der Rauchgasreinigung soll nach Auskunft der beiden Geschäftsführer der Bioenergie Kufstein GmbH - Ing. Hermann Unsinn (Tiroler Wasserkraft AG) und Ing. Markus Atzl (Stadtwerke Kufstein) – bis September erfolgen; anschließend werden die Turbine und der Generator eingehoben. Bereits ab Ende Oktober sollte erstmals das Fernwärmenetz Kufsteins mit „Biowärme“ gespeist werden, die endgültige Inbetriebnahme mit der Erzeugung von „Ökostrom“ ist für Dezember 2003 geplant. Das bestehende Fernheizwerk in Endach soll dann nur mehr zur Spitzenlastabdeckung und als Ausfallsreserve dienen. Die Betreibergesellschaft Bioenergie Kufstein GmbH, an der zu je 50% die Stadtwerke Kufstein und die Tiroler Wasserkraft AG beteiligt sind, investieren in das neue Projekt insgesamt 23 Mio. Euro.

Mit dem neuen Biomasse-Heizkraftwerk kann in Kufstein jährlich eine Einsparung von 48.000 Tonnen C02 erreicht und damit ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion des Treibhauseffektes geleistet werden. „Die erneuerbare Energieform Biomasse bringt nicht nur eine fortschreitende Unabhängigkeit von Öl und Gas, sie ist neben der Wasserkraft in Tirol auch jene Energiequelle, die den höchsten Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung leisten kann. Damit können wir den Kufsteiner Bürgern auch einen günstigeren Fernwärmepreis bei gleichzeitigem höherem Umweltschutz garantieren“, betonen die beiden Geschäftsführer der Bioenergie Kufstein GmbH, Ing. Markus Atzl und Ing. Hermann Unsinn.

Das neue Werk wird neben umweltfreundlicher Biowärme auch wertvollen Öko-Strom produzieren. Bis 2007 müssen Netzbetreiber vier Prozent der gesamten Stromabgabe als Ökostrom nachweisen, die Betreiber des neuen Kraftwerks gehen bereits heute neue, innovative Wege und werden ausschließlich unbehandelte Biomasse als Brennstoff verwenden. Erfreulich für Kufstein ist dabei auch die Tatsache, dass die Wertschöpfung für das benötigte Heizgut – durchwegs heimische Biomasse wie Hackschnitzel, Sägespäne, Rinde und desgleichen – mit einem Beschaffungspreis von ca. 2 Mio Euro in der Region verbleibt.

Mit der Ausführung der Bauarbeiten wurden zwei Kufsteiner Bauunternehmer beauftragt und auch der größte Einzelauftrag mit einem Volumen von rund 10 Mio. Euro konnte an eine österreichische Firma vergeben werden: Die Firma Bertsch aus Bludenz ist für die Lieferung und den Aufbau der Brennstoffeinbringung, die Fördereinrichtung, den Dampfkessel, die Rauchgasreinigung und den Kamin verantwortlich.
     
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