Kärntner Heimatwerk machte die Tracht zur Mode  

erstellt am
24. 06. 03

Kärntner Heimatwerk feierte 50. Geburtstag mit "Tag der Musik" auf Burgruine Finkenstein - LH Haider ehrte Obmann Lattacher mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Kärnten
Klagenfurt (lpd) - Zur Sommersonnenwende - und damit am längsten Tag des Jahres - feierte Samstagabend (21. 06.) das Kärntner Heimatwerk (KHW) auf der Burgarena Finkenstein mit einem "Tag der Musik" seinen 50. Geburtstag. Als Geschenk gab es von Landeshauptmann Jörg Haider und Finanzreferent LHStv. Karl Pfeifenberger 50.000 Euro für den Verein und das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten für den langjährigen Obmann Wolfgang Lattacher.

In seiner Laudatio bezeichnete Haider Obmann Lattacher, der seit 1984 an der Spitze des Kärntner Heimatwerkes steht, als "unermüdlichen Motor für Volkskultur und Brauchtumspflege. Weiters dankte er dem 60-jährigen graduierten Diplomvolkswirt und "Gründungsvater" der "Kärntner Landesberatung für Kind und Volkskultur" für sein unermüdliches Engagement zur Erhaltung und Verbreitung des Kärntner Brauchtums. Als Beispiel nannte Haider das von Lattacher erstellte Trachtengruppenbuch und die Schaffung des Trachtenarchivs.

Das Heimatwerk sei "eine sichere Bastion der Trachten- und Volkskulturpflege geworden" und habe sich dieser Aufgabe großartig verschrieben, sagte der Landeschef, der darauf verwies, dass die Trachtenpflege bis 1953 eine Abteilung des Landesmuseums gewesen ist. Dem KHW sei es aber gelungen, die Tracht von einem Museumsstück wieder zu einer auch von der Jugend akzeptierten Mode zu machen.

Das KHW hat seinen Sitz in Klagenfurt mit Zeigstellen in Villach, Spittal/Drau und Wolfsberg. Ziel ist die Erhaltung und Verbreitung Kärntner Brauchtums- und Handwerkskunst. Das KHW entwickelt aber auch neue Trachten auf Basis alter Überlieferungen. So schuf Lattacher aufgrund der umfangreichen Arbeiten seines Vorvorgängers Franz Koschier die Kärntner Seentracht. Aus ständig behutsamen Erneuerungen sind zwischenzeitlich auch die Norische- und die Hemmerland-Tracht, das Zollfeld- und das Glantaler-Dirndl und die neue Radentheiner Bürgertracht mit der seltenen Silberhaube entstanden.

Für die Zukunftsentwicklung des Heimatwerkes wird auch schon kräftig geplant. So gibt es bereits ein fertiges Konzept für ein "Dreiländer-Heimatwerk", an das eine Volkskunstakademie angeschlossen werden soll. Zu klären sei noch die Standortfrage, so Lattacher.

G´sungen und G´spielt wurde zum 50-Jahr-Jubiläum auf der Burgruine Finkenstein ebenfalls fleißig. Mitgewirkt haben an dem von der AKM (Agentur für Autoren, Komponisten und Musikverleger) mitorganisierten und von Josef Nadrag moderierten Abend das Kärntner Doppelsextett, die Familienmusik Golob, der Chor der Junggebliebenen von Gretl Komposch, der MGV Kaning, die Kinder-Volkstanzgruppe Pörtschach, der Salzburger Volksliedchor, die Volkstanzgruppe Pörtschach und die Südsteirische Bratlmusik. Chorgesangsikone Gretl Komposch erhielt vom Heimatwerk die europaweit höchste Auszeichnung für Trachtenpflege, die Goldene Trachtenblume.
     
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