Kärntner Heimatwerk feierte 50. Geburtstag mit "Tag der Musik" auf Burgruine Finkenstein
- LH Haider ehrte Obmann Lattacher mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Kärnten
Klagenfurt (lpd) - Zur Sommersonnenwende - und damit am längsten Tag des Jahres - feierte Samstagabend
(21. 06.) das Kärntner Heimatwerk (KHW) auf der Burgarena Finkenstein mit einem
"Tag der Musik" seinen 50. Geburtstag. Als Geschenk gab es von Landeshauptmann Jörg Haider und Finanzreferent
LHStv. Karl Pfeifenberger 50.000 Euro für den Verein und das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten
für den langjährigen Obmann Wolfgang Lattacher.
In seiner Laudatio bezeichnete Haider Obmann Lattacher, der seit 1984 an der Spitze des Kärntner Heimatwerkes
steht, als "unermüdlichen Motor für Volkskultur und Brauchtumspflege. Weiters dankte er dem 60-jährigen
graduierten Diplomvolkswirt und "Gründungsvater" der "Kärntner Landesberatung für
Kind und Volkskultur" für sein unermüdliches Engagement zur Erhaltung und Verbreitung des Kärntner
Brauchtums. Als Beispiel nannte Haider das von Lattacher erstellte Trachtengruppenbuch und die Schaffung des Trachtenarchivs.
Das Heimatwerk sei "eine sichere Bastion der Trachten- und Volkskulturpflege geworden" und habe sich
dieser Aufgabe großartig verschrieben, sagte der Landeschef, der darauf verwies, dass die Trachtenpflege
bis 1953 eine Abteilung des Landesmuseums gewesen ist. Dem KHW sei es aber gelungen, die Tracht von einem Museumsstück
wieder zu einer auch von der Jugend akzeptierten Mode zu machen.
Das KHW hat seinen Sitz in Klagenfurt mit Zeigstellen in Villach, Spittal/Drau und Wolfsberg. Ziel ist die Erhaltung
und Verbreitung Kärntner Brauchtums- und Handwerkskunst. Das KHW entwickelt aber auch neue Trachten auf Basis
alter Überlieferungen. So schuf Lattacher aufgrund der umfangreichen Arbeiten seines Vorvorgängers Franz
Koschier die Kärntner Seentracht. Aus ständig behutsamen Erneuerungen sind zwischenzeitlich auch die
Norische- und die Hemmerland-Tracht, das Zollfeld- und das Glantaler-Dirndl und die neue Radentheiner Bürgertracht
mit der seltenen Silberhaube entstanden.
Für die Zukunftsentwicklung des Heimatwerkes wird auch schon kräftig geplant. So gibt es bereits ein
fertiges Konzept für ein "Dreiländer-Heimatwerk", an das eine Volkskunstakademie angeschlossen
werden soll. Zu klären sei noch die Standortfrage, so Lattacher.
G´sungen und G´spielt wurde zum 50-Jahr-Jubiläum auf der Burgruine Finkenstein ebenfalls fleißig.
Mitgewirkt haben an dem von der AKM (Agentur für Autoren, Komponisten und Musikverleger) mitorganisierten
und von Josef Nadrag moderierten Abend das Kärntner Doppelsextett, die Familienmusik Golob, der Chor der Junggebliebenen
von Gretl Komposch, der MGV Kaning, die Kinder-Volkstanzgruppe Pörtschach, der Salzburger Volksliedchor, die
Volkstanzgruppe Pörtschach und die Südsteirische Bratlmusik. Chorgesangsikone Gretl Komposch erhielt
vom Heimatwerk die europaweit höchste Auszeichnung für Trachtenpflege, die Goldene Trachtenblume. |