Personalia der Woche vom 09. 07. bis 15. 07. 2002

   
Kunststoff-Experte Manfred Rätzsch erhält Österreichisches Ehrenkreuz
Linz/Wien (omv) - Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer überreichte Prof. Dr. Manfred Rätzsch am Feitag (12. 07.) das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse. Der langjährige Forschungschef der früheren OMV Tochter PCD Polymere wurde für seine wissenschaftlichen Errungenschaften auf dem Gebiet der Kunststoff-Forschung geehrt.
Zu den wichtigsten Produktentwicklungen des international renommierten Wissenschaftlers gehören superweiche Polyolefine und geschäumtes Polypropylen. Sie dienen als Ersatz von PVC bzw. für neue Einsatzbereiche, z.B. in der Autoindustrie, und sind heute bereits am Markt. Die Produkte zeichnen sich durch hohe Umweltakzeptanz aus.

Stationen auf dem Lebensweg
Rätzsch stammt aus der DDR und habilitierte sich 1967 in Leipzig. Im selben Jahr begann er seine Lehrtätigkeit als Professor an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg, ab 1978 war er Forschungsdirektor der Leuna Werke in der DDR. Zehn Jahre lang leitete Rätzsch das Institut für Technologie der Polymere in Dresden, bis er 1991 von der OMV als Forschungschef zur damaligen PCD Polymere GmbH nach Linz geholt wurde. Die PCD wurde später von der OMV in die Borealis eingebracht. Nach seiner Pensionierung 1999 blieb er als Konsulent für langfristige F&E Entwicklungen für die Borealis und für die Agrolinz Melamin GmbH (100%-Tochter der OMV) tätig.

Schwerpunkt Forschung
Ein wesentlicher Schwerpunkt seiner Tätigkeit bei der PCD Polymere bestand im Aufbau leistungsfähiger Forschungs- und Entwicklungsstrukturen. Er nutzte seine Kontakte zu Universitätsinstituten und Forschungseinrichtungen in aller Welt zur Bildung von Kooperationsnetzwerken. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie wurden zielorientiert und dynamisch forciert. Sein großer Verdienst war die nachhaltige Steigerung der Innovationskraft der PCD, was sich in rund 50 Patentanmeldungen wiederspiegelt.

Beitrag für Forschungsstandort Linz
"Dr. Rätzsch saß nie in einem Elfenbein-Turm. Sein Augenmerk galt stets der Kundenzufriedenheit und der Motivation seiner Mitarbeiter," meint Dr. Gerhard Roiss, Generaldirektor-Stellvertreter der OMV Aktiengesellschaft. Rätzsch hat maßgeblich dazu beigetragen den Massenkunststoff Polypropylen in hochwertigen Anwendungen nutzbar zu machen. Durch seine Forschungstätigkeit für Borealis und Agrolinz Melamin stärkte er den Forschungsstandort Linz maßgeblich.

Zahlreiche Veröffentlichungen und Patente
230 Veröffentlichungen, 3 Monografien, mehr als 180 Patente sowie zahlreiche internationale Vorträge unterstreichen die internationale Bedeutung von Rätzschs Forschungsarbeit. Unter anderem ist er Mitglied in der American Association for the Advancement of Science und der Internationalen Gesellschaft für Kunststofftechnik.

 
Auszeichnung für Dassanowsky, Koch und Zuzak
Wien (rk) - Am Mittwoch (10. 07.) überreichte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny an Elfriede von Dassanowsky, Rita Koch und Eleonore Zuzak das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien". Die fundierten und gedankenreichen Laudationes hielt Dr. Walter Obermaier, Direktor der Wiener Stadt- und Landesbibliothek.
Die Auszeichnung des Landes Wien sei Ausdruck von Dank und Wertschätzung für das bisherige Lebenswerk der Ehrengäste, so Mailath-Pokorny in seinen einleitenden Worten. Jede habe auf ihre Weise dazu beigetragen, das kulturelle und geistige Leben Wiens zu bereichern.
Professorin Elfriede von Dassanowsky wurde 1924 in Wien geboren. Sie studierte Klavier und Gesang an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. Mit ihrem Debüt als Susanna in "Figaros Hochzeit" am Stadttheater St. Pölten begann eine erfolgreiche Bühnenkarriere mit Auftritten in Wien und Hamburg. Sie sang die Agathe im "Freischütz", die Titelpartien in Hänsel und Gretel", die Ines und die Azucena in "Il Trovatore" und viele mehr. 1946 gründete sie gemeinsam mit dem Stummfilmregisseur Emmerich Hanus das Filmstudio "Belvedere Film". Viel Gespür bewies sie, indem sie junge Talente entdeckte, u. a. Nadja Tiller, Gunther Philipp und Oscar Werner. Seit 1962 lebt sie in Los Angeles, wo sie als Stimmtrainerin mit Hollywood-Größen zusammenarbeitete. 1999, im Alter von 75 Jahren, erweckte sie gemeinsam mit ihrem Sohn die "Belvedere Film" zu neuem Leben und feierte bereits erste große Erfolge: Der Kurzfilm "Semmelweis" erhielt beim diesjährigen renommierten "New York First Run Film Festival" Ende April einige Auszeichnungen.
Professor Dr. Rita Koch wurde 1931 in Wien geboren. Im Volksschulalter musste sie nach Italien fliehen, wo sie von 1940 bis 1943 Kriegsinternierte war. 1944, nach der Befreiung durch die Alliierten, ging sie nach Israel, wo sie das Herzl-Gymnasium in Tel-Aviv besuchte. Nach der Matura im Jahr 1950 kehrte sie nach Wien zurück und studierte Romanistik und Anglistik und absolvierte eine Dolmetschausbildung. Seitdem arbeitete sie als Dolmetscherin und erlangte in diesem Beruf höchste Anerkennung und Ruhm: Sie dolmetschte für ranghohe Politiker - Minister und Regierungschefs zählten zu ihrer Klientel. Als Journalistin schrieb sie Essays im "Jüdischen Echo", in der "Neuen Illustrierten Welt", im "Wiener Journal" und anderen intellektuellen Zeitschriften. Ihre große Liebe gilt der Welt der Oper und der Musik. Als künstlerische Beraterin und Unterrichtsassistentin von Giulietta Simionato knüpfte sie Kontakte zu den bedeutendsten Opernstars unserer Zeit.
Die Autorin Eleonore Zuzak wurde 1925 in Wien geboren. Nach der Pflichtschule eignete sie sich Bürokenntnisse in Kursen an und trat 1945 in eine Versicherungsfirma ein, wo sie als Schreibkraft begann und im Laufe der Jahre zur Abteilungsleiterin aufstieg. Ihre literarische Tätigkeit begann sie 1953 mit ersten Veröffentlichungen in der Zeitschrift "Neue Wege". Ihr Werk umfasst Gedichte, Hörspiele und Erzählungen. Als Vorstandsmitglied des Österreichischen Schriftstellerverbandes brachte sie mit viel Sachkenntnis eine Lyrik- und eine Prosa-Anthologie heraus mit Beiträgen von jeweils cirka 140 Mitgliedern des Österreichischen Schriftstellerverbandes. Eleonore Zuzak erhielt für ihr Werke, insbesondere ihre Kinderbücher, zahlreiche Preise und Auszeichnung, etwa den Theodor Körner Preis und das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Eleonore Zuzak ist auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Autorinnen, die 1980 gegründet wurde und aus feministischer und literaturhistorischer Sicht eine wichtige Vereinigung darstellt.

 
Groß Gold mit Stern für Nuntius Sqiccoarini
Donato Squicciarini erhielt höchste Auszeichnung der Steiermark
Wien/Graz (lk) - In einem Festakt übereichte Landeshauptmann Waltraud Klasnic seiner Exzellenz DDr. Donato Squicciarini, dem Apostolischen Nuntius in Österreich, am Dienstag (09. 07.) das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern. Das ist die höchste Auszeichnung des Landes Steiermark.
„Als Landeshauptmann der Steiermark danke ich Ihnen für alles, was Sie für die Kirche in unserem Land getan und geleistet haben, und ich danke Ihnen für die stete Verstärkung des multilateralen Zusammenwirkens und der menschlichen Zueinander-Entwicklung“. An der Feierstunde nahm auch der steirische Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari teil.
Nuntius Squicciarini, der an der Päpstlichen Lateran-Universität Theologie studierte hatte, wurde am 26. November 1978 in seiner apulischen Heimatstadt Altamura von Kardinal Franz König zum Bischof geweiht. Die Ernennung zum Bischof fiel in das 33 Tage-Pontifkat von Johannes Paul I.
LH Klasnic erinnerte in ihrer Würdigung an die wichtigsten Stationen aus Squicciarinis Lebensweg. Er war bereits in Panama, Kolumbien, Deutschland und der Türkei tätig, bevor er „1975 als Nuntiatur-Rat nach Wien berufen wurde“. Nach seiner Bischofsweihe und Aufgaben in Afrika entsandte ihn der Papst als Apostolischer Nuntius 1989 nach Wien. „Trotz aller Schwierigkeiten war er stets um ein friedliches Miteinader bemüht“, schloss Klasnic.

 
Kurt Mündl bekam Ehrendoktorat des Columbia College Hollywood verliehen
Hohe Auszeichnung für den erfolgreichen ORF-"Universum"-Regisseur
Wien (orf) - Dem bekannten österreichischen "Universum"-Regisseur Dr. Kurt Mündl wurde neben seinen mehr als 50 internationalen Auszeichnungen nun eine besondere Ehre zuteil: Der Regisseur, Kameramann und Drehbuchautor bekam für sein bisheriges filmisches Lebenswerk in Hollywood die Ehrendoktorwürde verliehen.
Das renommierte Columbia College Hollywood, das 2002 sein 50-jähriges Bestehen feiert, verlieh an verdiente und hochrangige Persönlichkeiten aus der internationalen Filmbranche seine begehrten Ehrendoktorate. Neben internationalen Drehbuchautoren, Produzenten und Schauspielern - darunter auch Emmy- und Oscar-Nominierte - wurde am Sonntag, dem 30. Juni 2002, auch dem Niederösterreicher Kurt Mündl diese hohe Ehrung zuteil.
Überreicht wurde die "Doctorate of Human Letters" nebst Medaille des Columbia College Hollywood in der Stadt Los Angeles, im Staat Kalifornien. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurden die Ehrendoktorate am Freitag, dem 5. Juli 2002, an Kurt Mündl, Carmen Zapata, Robert E. Thompson, Sheridan Darwin Reid und Larry Mole Parker im Roosevelt Hotel Hollywood überreicht.

 
Präsident Fischer gratuliert Robert Lichal
Ehemaliger Zweiter Nationalratspräsident feiert 70.Geburtstag
Wien (pk) - Aus Anlass des 70. Geburtstags des ehemaligen Zweiten Nationalratspräsidenten Robert Lichal gab Nationalratspräsident Heinz Fischer am Dientag (09. 07.) einen Stehempfang im Hohen Haus. Als Gratulanten stellten sich u.a. Altlandeshauptmann Siegfried Ludwig, der ehemalige Außenminister Alois Mock, ÖGB- Präsident Fritz Verzetnitsch, VP-Klubobmann Andreas Khol, die ehemalige Dritte Präsidentin des Nationalrates Heide Schmidt, die ehemalige Zweite Präsidentin Marga Hubinek und Bundesratspräsident Ludwig Bieringer ein.
Fischer betonte, der Jubilar sei zu Recht als "Stütze des Parlamentarismus" gesehen worden, seine Verdienste als ÖAAB-Obmann und Gewerkschafter seien heute noch allgemein bekannt. Wiewohl 1990 drei Persönlichkeiten aus drei "verschiedenen Weltgegenden" ins Präsidium des Nationalrates gewählt worden seien, so habe sich doch rasch gezeigt, dass alle dem gemeinsamen Ziele dienten und die Leitung des Nationalrates gut funktioniere. So sei schließlich auch ein persönliches Verhältnis untereinander entstanden, meinte Fischer, der zur der in Rede stehenden Gesetzgebungsperiode 1990 bis 1994 anmerkte: "Diese Periode war mir eine besonders wertvolle."
Als Geburtstagsgeschenk überreichte Fischer dem Jubilar das Original jenes Misstrauensantrages, den seinerzeit Lichals eigene Fraktion gegen den Verteidigungsminister eingebracht hatte, als es zwischen der ÖVP-Bundespartei und ihrer steirischen Landespartei zu unterschiedlichen Meinungen bezüglich der Stationierung der Abfangjäger gekommen war.
Robert Lichal bedankte sich für die lobenden Worte und erklärte lachend, man werde immer wieder von der Vergangenheit eingeholt. Er dankte für eine wunderbare Zeit und dafür, dass so viele zu diesem Empfang gekommen seien. Er erinnerte an die düsteren Jahre seiner Kindheit und unterstrich, dass in der Zweiten Republik immer daran gearbeitet worden sei, die Lebensumstände der Menschen zu verbessern. Das Parlament sei "unser Aushängeschild", die "Kerninstitution dieser Republik": Und dem dienen wir alle."

 
Fischer und Bieringer gratulierten Klestil zum Amtsjubiläum
Wien (pk) - Nationalratspräsident Heinz Fischer und der Präsident des Bundesrates Ludwig Bieringer haben am Montag (08. 07.) Bundespräsident Dr. Thomas Klestil gemeinsam besucht und ihm zum 10. Jahrestag seiner Angelobung als Bundespräsident vor der Bundesversammlung gratuliert.
Fischer und Bieringer würdigten bei dieser Gelegenheit die verdienstvolle und unermüdliche Tätigkeit des Bundespräsidenten in den vergangenen 10 Jahren. Die Präsidenten der beiden gesetzgebenden Körperschaften überreichten dem Bundespräsidenten einen Band mit Reden von Karl Renner und ein Sonderexemplar eines Parlamentsbuches mit einer Widmung, in der sich die beiden Präsidenten im Namen vom Nationalrat und Bundesrat für die verdienstvolle, zehnjährige Tätigkeit des Bundespräsidenten bedankten.