Vermischtes und Internet |
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Musikindustrie will "Gütesiegel" für Webradios Speichern von Musik-Streams soll verhindert werden Washington (pte) - Die Musikindustrie will technische Sicherheitsstandards für Webradios, um die Weiterverbreitung der gesendeten Musik zu verhindern. Dazu möchte die RIAA gemeinsam mit den Hardware-Herstellern eine Art "Gütesiegel" für Musik im Web, eine so genannte "Audio Performance Flag", schaffen, berichtet die LA Times am Donnerstag (18. 07.). Dieses digitale Etikett soll Hörern bzw. Usern die Botschaft Nur zum Senden“ ("Broadcast only“) vermitteln. Davon erwartet die Industrie, dass User von vorne herein auf Programme zum Speichern von Musik-Streams verzichten. Vertreter der Webradios halten dem entgegen, dass nur ein sehr kleiner Anteil der illegal im Internet verbreiteten Musik von den Streams der Webradios kopiert wurde. Das Speichern und Bearbeiten der von den Webradios gesendeten Musik-Streams ist möglich, wird aber schon wegen der minderen Soundqualität nur von einer kleinen Minderheit der User praktiziert. Der überwiegende Teil der im Internet verbreiteten Musik wird von CDs kopiert. Programme wie StreamCatcher oder StreamRipper, die eine Aufzeichnung der Streams erlauben, stellen zurzeit kaum eine größere Gefahr für das Copyright dar, als es die klassische Audiokassette schon seit den 70ern beim traditionellen Radio tut. Allerdings befürchtet die Musikindustrie eine Verbesserung der Technologie und dadurch eine Qualitätssteigerung der Musik-Streams bzw. der jeweiligen Kopiersoftware. Mit dem "Broadcast only"-Etikett soll das Aufkommen von Stream-Aufzeichnung im Keim erstickt werden. Die Hardware-Hersteller braucht die Musikindustrie, damit die Geräte künftig das "Gütesiegel" auch erkennen. Dadurch würde es in Zukunft zwei Arten von Musik im Internet geben. Die mit dem Etikett wäre nicht speicherbar und auch nicht veränderbar. Konsumentenschützer wie die Electronic Frontier Foundation (EFF) sehen darin eine Verletzung von Userrechten. Zudem bezweifeln Kritiker die wirksame technische Umsetzung eines digitalen Etiketts. Vor diesem Hintergrund kommt das zu Wochenbeginn ausgesprochene Friedensangebot der IT-Branche für die RIAA zum richtigen Zeitpunkt. Für digitale TV-Übertragungen strebt Hollywood ein ähnliches System an. |
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Erste Bank und Sparkassen mit gemeinsamer EDV-Plattform Wien (erste bank) - Im Rahmen der Sparkassenkooperation sind die Erste Bank und die Sparkassengruppe einen weiteren wichtigen Schritt vorwärtsgekommen: Im Rahmen der bislang umfangreichsten EDV-Umstellung innerhalb der österreichischen Bankenlandschaft ist am vergangenen Wochenende unter dem Projektnamen "easd+" die Vereinheitlichung aller EDV-Systeme der Sparkassengruppe erfolgt. Sichtbarstes Zeichen dieses Mega-Projektes war für die Kunden die bereits zum Jahreswechsel erfolgte wechselseitige Nutzungsmöglichkeit der über 1.300 Selbstbedienungsautomaten in den Vertriebsstellen 69 regionalen Sparkassen und der Erste Bank. Der Kern des am vergangenen Wochenende erfolgten Abschlusses der EDV-Umstellung war die Übernahme und Erweiterung des bestehenden EDV-Systems der Sparkassengruppe (SPARDAT) in die Erste Bank. Mit der Umstellung von rund 3.000 Arbeitsplätzen kommt es mittelfristig zu einer Vereinheitlichung der Geschäftsprozesse im Vertrieb aller Sektorinstitute und somit zu einer rascheren und kostengünstigeren Abwicklung. "Dieses Projekt zeigt uns, dass die gesamte Sparkassengruppe auch im IT-Bereich im Interesse der Kunden an einem Strang zieht " erklärten Erwin Erasim vom Vorstand der Erste Bank sowie Josef Kassler, Präsident des Sparkassenverbandes. "Mit dem Projekt "easd+" setzen die Sparkassen den gemeinsamen Kurs fort: Bis Ende 2003 wird die umfassende technische und organisatorische Einführung aller bereits heute in der Erste Bank verwendeten SPARDAT-Anwendungen in den Sparkassen abgeschlossen sein", führten die beiden Herren weiter aus. Diese Harmonisierung auf Basis einer einheitlichen IT-Plattform soll bewirken, dass alle Produkte und Arbeitsprozesse der Erste Bank und Sparkassengruppe gemeinsam geplant, entwickelt und eingeführt werden. "Die Erste Bank hat die strategische Bedeutung von einheitlichen IT-Systemen in großen Bankgruppen sehr früh erkannt und eine innovative Strategie für den Sparkassensektor entwickelt," erläutert Accenture-Partner Ayad Al-Ani, der für die Realisierung des Projekts auf Management-Ebene mitverantwortlich war und die Bank beraten hatte. "Unsere Aufgabe dabei war es, auf Basis unserer umfangreichen Branchenerfahrung diese Idee gemeinsam mit dem Unternehmen umzusetzen." |
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Yahoo & Co: Gelöbnis gegen "subversive Inhalte" Mehr als 300 Internetportale unterwerfen sich den chinesischen Behörden Peking (pte) - Mehr als 300 Internetportale, darunter auch die chinesisch-sprachige Website der Suchmaschine Yahoo, haben das "Öffentliche Gelöbnis zur Selbstdisziplin der Internet-Industrie Chinas" unterzeichnet. Das teilte eine Sprecherin der Internet Society of China mit, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) am Montag (15. 07.). Darin verpflichten sich die Unterzeichner freiwillig ihre Websites von Inhalten frei zu halten, die von der kommunistischen Regierung Chinas als "subversiv" klassifiziert werden. Yahoo bestätigte die Unterzeichnung des "Gelöbnisses" gegenüber dem WSJ, wollte aber weiter keinen Kommentar abgeben. Das Programm wurde im März gestartet und soll den chinesischen Behörden ermöglichen, die aus Sicht des Regimes negativen politischen Auswirkungen des Webs zu vermeiden. Die chinesische Regierung fördert das Internet vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, um die Innovationen des Web zu nutzen. Im April gab es laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua News Agency über 38 Mio. Internet-Nutzer und etwa 280.000 Websites im Reich der Mitte. Das Regime ist aber sehr darum bemüht, systemkritische oder sonst irgendwie als "subversiv" eingestufte Inhalte von den Monitoren der Chinesen fernzuhalten. Das gelingt China laut Jack Balkin, Professor an der US-Universität Yale, recht gut: "Es ist ein schwieriges Spiel, aber sie scheinen nicht unbeträchtliche Erfolge zu haben." Die Kontrolle der Inhalte wird repressiv gehandhabt. Provider werden für den Inhalt ihrer Angebote verantwortlich gemacht. Websites westlicher Menschenrechtsgruppen sowie taiwanesischer Medien werden regelmäßig blockiert. Eine Spezialeinheit der Polizei beobachtet chinesische Websites und durchsiebt E-Mails auf der Suche nach "unerlaubten Botschaften". Vor allem Forderungen nach größerer politischer Offenheit und Demokratie, nach Unabhängigkeit für Minderheiten oder das Thema Falun-Gong sind ein rotes Tuch für die Behörden in dem Riesenreich. Internet-Cafes müssen melden, wenn jemand versucht, unerlaubte Seiten zu öffnen. Wird man bei der Verbreitung dieser Inhalte erwischt, drohen drakonische Strafen. Die Internet Society of China ist laut eigenen Angaben eine private, selbstverwaltete Organisation für den chinesischen Internetsektor. Die 140 Mitglieder sind neben privaten Unternehmen auch Schulen und Forschungsinstitute. |
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