Politik der Woche vom 30. 07. bis 05. 08. 2002 |
|||
Forum - Salzburg: sicherheit und erweiterung. dialog der innenminister
EU-Kommissar Antonio Vitorino nahm auch heuer wieder am Forum Salzburg teil und legte zu den drei Hauptthemen
(Bordermanagement, Europäischer Konvent und Erweiterungsfragen allgemein) die Position der Europäischen
Kommission dar. Gemeinsame Erklärung Geleitet von der Wichtigkeit und Bedeutung eines wirksamen Schutzes der Außengrenzen der Europäischen
Union sind die im Forum Salzburg versammelten Innenminister im Beisein von EU-Kommissar Vitorino übereingekommen,
wie folgt:
Durch die vorgezogene Umsetzung dieser Maßnahmen verfolgen die Partner des Salzburger Forums die Absicht,
die Länder der mitteleuropäischen Region zu einer verstärkten Zusammenarbeit im Sinne der Prinzipien
der Europäischen Union zur Schaffung eines Raumes der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts zu koordinieren. Gastgeber |
|||
Haupt: Bin hocherfreut über EU-Moratorium bei Stammzellenforschung Österreichische Position hat sich durchgesetzt Wien (bmsg) - "Ich freue mich über das EU-Moratorium zur Stammzellenforschung, welchem sich auch die Länder Deutschland, Italien und Irland angeschlossen haben. Er habe immer, sowohl national wie auch auf EU-Ebene, den Standpunkt vertreten, dass die Forschung an embryonalen Stammzellen zu Missbrauch von Embryonen führen könne. Das sei für ihn völlig inakzeptabel", bekräftigte der Sozialminister. Die Achtung vor dem menschlichen Leben schließe auch das embryonale Stadium mit ein, deshalb hoffe er, dass nach Ablauf des Moratoriums hier auf EU-Ebene eine Regelung gefunden werde, die einerseits zwar eine Forschungstätigkeit nicht grundsätzlich ausschließe, andererseits aber die Achtung und Würde des menschlichen Lebens in allen Stadien gewährleistet sei", so der Gesundheitsminister. Für ihn sei der österreichische Weg einer Forschung an adulten Stammzellen oder mit Nabelschnurblut jedenfalls ethisch vertretbarer, so Haupt abschließend. |
|||
BMWA: Dienstreise-Bonusmeilen gehören dem Ministerium Amtliche Regelung verbietet persönliche Vorteile für einzelne Bedienstete Wien (bmwa) - Zur aktuellen Diskussion über die private Nutzung von auf dienstlichen Flugreisen gesammelten Bonusmeilen stellte das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (31. 07.) fest: Die Durchführungsbestimmungen für Auslandsdienstreisen schreiben vor, dass dem einzelnen Bediensteten durch die Absolvierung einer dienstlichen Auslandsflugreise kein persönlicher Vorteil erwachsen darf. Es wird daher den im Rahmen der gegenständlichen Flugprogramme ausgestellten Flugtickets die sogenannte "Qualiflyerfähigkeit" durch entsprechende Codierung ausdrücklich aberkannt. Das Gleiche gilt auch für ähnliche personenbezogene Bonusprogramme anderer Fluggesellschaften. Der umgerechnete Bonusumfang wird der jeweiligen Dienststelle gutgeschrieben. |
|||
Koordinierungskompetenz für Landeshauptmänner angestrebt Schausberger ersuchte Schüssel um Unterstützung für das Anliegen der Länder für ein besseres Krisenmanagement Salzburg (lk) - Als Landeshauptmann von Salzburg und derzeitiger Vorsitzender der Landeshauptleute-konferenz liege ihm die Sicherheit der Menschen in Österreich besonders am Herzen. In der Landeshauptleutekonferenz sei auf seinen Vorschlag hin ein Entwurf für eine Änderung der Bundesverfassung angeregt, damit die Landeshauptmänner eine Koordinierungskompetenz in Krisen- und Katastrophenfällen erhalten und in Angelegenheiten der Sicherheit vom Bund eingebunden werden. Dieses Anliegen hat Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger kürzlich in Gesprächen mit SPÖ- Bundesparteivorsitzendem Alfred Gusenbauer und FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler vorgetragen und dabei Zustimmung gefunden. Im Vorfeld des Südosteuropatreffens nützte der Landeshauptmann die Gelegenheit, mit Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel das Problem ausführlich zu erörtern. Er führte dabei aus, es läge daher allen Landeshauptmännern ganz besonders viel daran, dass die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen, der Behörden und der Politik auf allen Ebenen weiterhin so gut funktioniert. So tragisch und fürchterlich die Katastrophen in der Steiermark, in Salzburg oder kürzlich das schwere Eisenbahnunglück in Niederösterreich gewesen seien, so groß sei jetzt die Chance das eingespielte Team, das gut funktionierende Krisenmanagement in den Ländern weiterhin in Notsituationen und bei Unglücken sofort zur Verfügung zu haben. Als Landeshauptmann von Salzburg sei er etwa beim Brand im Tauerntunnel und bei der Seilbahnkatastrophe in Kaprun vor Ort gewesen und habe gesehen, wie notwendig eine einheitliche Führung in Krisenfällen sei. Als Landeshauptmann von Salzburg und Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz ersuchte er den Bundeskanzler, im Nationalrat die Sicherheitsbemühungen der Landeshauptmänner durch die Einbringung zur Änderung der Bundesverfassung zu unterstützen. Dr. Schüssel erklärte nach dem Gespräch, er werde das Anliegen durch seine Verfassungsjuristen prüfen lassen. |
|||
Thema Abfangjäger – Kukacka: ÖBB bekommen
doppelt soviel aus dem Budget Abfangjägerbeschaffung macht jährlich nur 6,5 Prozent der ÖBB-Budgetkosten aus Wien (övp-pk) - Es wundere ihn nicht, dass die Initiatoren des Abfangjäger-Volksbegehrens und die Opposition zu Beginn der Einschreibungsfrist nochmals die "Kostenvergleichskeule" schwingen, indem sie darzustellen versuchen, wie viel dieser für die Souveränität Österreichs notwendige Ankauf jedem Wahlberechtigten angeblich kostet. Was von solchen Vergleichen tatsächlich zu halten sei, zeige aber die Tatsache, dass zwar die Kosten für die Abfangjägerbeschaffung als unfinanzierbar dramatisiert werden, viel höhere Budgetausgaben aber von den Betreibern des "Abfangjäger-Volksbegehrens" mit auffallender Ignoranz verschwiegen werden, kritisierte heute, Dienstag, ÖVP-Verkehrssprecher Abg. Mag. Helmut Kukacka. Ein gutes Beispiel für diese budgetäre "Realitätsverweigerungspolitik" seien die ÖBB. Kukacka erinnerte daran, dass die ÖBB aus dem Budget jährlich rund 3,05 Milliarden Euro (rund 42 Milliarden Schilling) erhalten, damit überhaupt der Schienenverkehr betrieben werden kann. Außerdem werden 872 Millionen Euro (rund zwölf Milliarden Schilling) jährlich von der staatlichen SCHIG (Schieneninfrastruktur Finanzierungsgesellschaft) in den weiteren Ausbau der Schienenwege Hochleistungsstreckenausbau) mit Budgethaftung investiert. Mit 3,05 Milliarden Euro (42 Milliarden Schilling) jährlich aus dem Budget erhalte die ÖBB doppelt so viele Budgetmittel als das ganze Landesverteidigungsbudget mit 1,525 Milliarden Euro (21 Milliarden Schilling) jährlich ausmache. Die Abfangjägerbeschaffung werde rund zwei Milliarden Euro beziehungsweise rund 28 Milliarden Schilling kosten, was auf zehn Jahre finanziert jährlich rund 200 Millionen Euro (2,8 Milliarden Schilling) ausmachen wird, erklärte Kukacka. Für die Abfangjäger werde also jährlich in den nächsten zehn Jahren nur 6,5 Prozent dessen ausgegeben, was uns die ÖBB im gleichen Zeitraum kosten werden. Zusätzlich werden in den nächsten zehn Jahren für den Ausbau der Schienenwege von der SCHIG jährlich 872 Millionen Euro rund zwölf Milliarden Schilling) ausgegeben und für die Abfangjäger jährlich 200 Millionen Euro (4x soviel wie für die Abfangjäger). "Das sind die wahren Dimensionen und die echten Relationen, die man sich vor Augen führen muss", wandte sich Kukacka an die Adresse der Opposition: Heeresbudget und Abfangjäger sollen am liebsten abgeschafft, über die ÖBB und die jährlich 3,05 Milliarden Euro (42 Milliarden Schilling), die aus dem Budget in die ÖBB fließen, und die 872 Millionen Euro (zwölf Milliarden Schilling) zusätzlich für den Bahnausbau soll aber offenbar nicht geredet werden." Er, Kukacka, finde es staatspolitisch erbärmlich, wenn die Kosten für die Landesverteidigung ständig dramatisiert und politisch hochgespielt werden, andere diskussionswürdige Ausgaben in ihrer Budgetrelation aber verschwiegen und unter den Tisch gekehrt werden. Ihm gehe es nicht darum, unterschiedliche staatliche Ausgaben und den dazu notwendigen Finanzbedarf gegeneinander auszuspielen. Österreich brauche beides. Aber diese Gegenüberstellung soll zeigen, wie parteipolitisch selektiv mit Staatsausgaben und ihrer Budgetrelation von der Opposition umgegangen werde, schloss der ÖVP-Abgeordnete. |
|||
Thema Abfangjäger – Cap für Kleinen Untersuchungsausschuss
zu Beschaffung im Herbst Volksabstimmung, bevor Vertrag unterzeichnet wird Wien (sk) - Der gf. SPÖ-Klubobmann Josef Cap unterstrich Dienstag (30. 07.) vehement die Forderung seiner Partei, im Herbst den sogenannten "Kleinen Untersuchungsausschuss" zum geplanten Ankauf von 24 "Eurofighter"-Abfangjägern einzusetzen. Der Beschaffungsvorgang sowie die Typenentscheidung müssten genauestens unter die Lupe genommen werden, so Cap gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Ebenso im Herbst, also noch vor der möglichen Vertragsunterzeichnung mit dem EADS-Konsortium, müsse eine Volksabstimmung abgehalten werden, forderte Cap weiters. Die Realisierungschance seiner Forderung schätzt der SPÖ-Klubobmann jedoch nüchtern ein: "Die Bundesregierung hat nicht wie seinerzeit Bruno Kreisky den Mut, die Bevölkerung über die Kampfjets entscheiden zu lassen, obwohl es die SteuerzahlerInnen sind, die die milliardenschweren Kampfjets zu bezahlen haben werden." Auf parlamentarischer Ebene werde die SPÖ im Herbst jedenfalls keine Chance ungenützt lassen, um den Kriegsgeräte-Ankauf zu thematisieren. Die Liste der Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Abfangjäger-Deal sei inzwischen immens lang und werde wöchentlich durch neue Fakten ergänzt, so Cap. Ohne auf Details der anonymen Sachverhaltsdarstellung zur Typenentscheidung, die bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht wurde, einzugehen, nannte er das "äußerst suspekte Umdenken" von "Totalumfaller" Finanzminister Grasser in der Typenfrage als Beispiel. "Grassers ursprünglich lauthals geäußerte Bevorzugung des amerikanischen Abfangjägermodells F-16 bzw. seine inszenierte Gegnerschaft gegenüber dem Kriegsgeräte-Deal erscheint vielen bloß als ein gezieltes Ablenkungsmanöver, um sich vom Verdacht, er könne bei seiner Entscheidung von den Interessen des Magna-Konzerns geleitet sein, frei zu spielen", so Cap. Als "bewusstes Täuschmanöver" schließlich seien die umstrittenen Kompensationsgeschäfte zu betrachten. Auch in dieser Frage habe sich die Bundesregierung bis dato von ihrer dilletantischsten Seite gezeigt, da kaum Substanzielles vorzuweisen sei. Unterstrichen werde dies durch die äußerst fragwürdige Einsetzung des niederösterreichischen FPÖ-Abgeordneten Anton Wattaul zum "Sonderbeauftragten für Kompensationsgeschäfte" der FPÖ-NÖ. Es entstehe so zwangsläufig der Eindruck, "dass in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit und schlechter Konjunktur Milliarden Euro an Steuergeldern für unnötige Kampfflieger verschwendet werden und gleichzeitig weite Teile von FPÖ und ÖVP nichts anderes im Sinn haben, als ihr Stück am Kriegsgeräte-Deal-Kuchen zu ergattern", so Cap, der abschließend einen sofortigen Beschaffungsstopp forderte. |
|||
Thema Abfangjäger – Anti-Aktion zeigt Dimensionen
der Geldverschwendung Kogler: Geldvernichtungsstraße der Bundesregierung 8820 Kilometer lang Wien (grüne) - Mit einer symbolischen Aktion in der Grazer Herrengasse haben am Dienstag (30. 07.) die Grünen nachdrücklich auf die enormen Dimensionen der Geldverschwendung der Bundesregierung im Zuge des geplanten Abfangjäger-Kaufs hingewiesen. Legt man die 6 Milliarden Euro (rund 80 Milliarden Schilling) Gesamtkosten, die die Eurofighter in 30 Jahren kosten werden, in 100-Euro-Scheinen aneinander, so erhält man eine 8820 Kilometer lange Straße, die somit bis nach Peking, New York oder Rio reicht. Ein einziger Abfangjäger ergibt Kosten von 100 Millionen Euro (1,4 Milliarden Schilling), damit kann man die Straßenstrecke von Graz nach Zeltweg und zurück auslegen (147 Kilometer). „Diese unverantwortliche Beschaffung wäre die größte Geldverschwendung der zweiten Republik“, so der Vorsitzende des parlamentarischen Rechnungshofausschusses und Wirtschaftssprecher der Grünen Werner Kogler heute in Graz. Diese enorme Summe sei es wert, bis zur letzten Sekunde zu kämpfen. „Noch ist kein Vertrag unterschrieben, noch gibt es geringe Kosten und keine Stornogebühren“, meint Kogler. Der Kampf gegen diese gigantische Steuergeldverschwendung mache jedenfalls noch Sinn, schließlich sei ja nicht auszuschließen, dass diese Bundesregierung mit dem einfachen Parteimitglied Haider und dessen regelmäßigen und für ihn politisch lebensnotwendigen Eskapaden noch „rechtzeitig“ auseinander brechen könne. „Wenn dann noch kein Vertrag unterzeichnet ist, dann sind die WählerInnen am Wort. So wird der Wahltag auch zum Tag der Volksabstimmung über die Abfangjäger-Beschaffung, die die Bundesregierung offensichtlich panikartig verhindern will. Eine allfällige Grün-Rote Bundesregierung würde in keinem Fall diesen Ankauf tätigen“, schließt Kogler. |
|||
LH Pühringer begrüßt Gesprächsbereitschaft des tschechischen
Außenministers in Sachen Benes-Dekrete Pühringer am Sonntag Hauptredner beim traditionellen Jakobitreffen der Böhmerwäldler am Dreisesselberg Linz (lk) - Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer begrüßt die Gesprächsbereitschaft Tschechiens in Sachen Benes-Dekrete, die der neue Außenminister Cyril Svoboda bekundet hat. Er verstehe aber nicht, dass diese Gesprächsbereitschaft nicht auch eine Verhandlungsbereitschaft beinhalte. Auf jeden Fall sollten die Gespräche wie Verhandlungen zu einem konkreten Ergebnis führen. "Niemandem, auch nicht tschechischen Politikern, fällt ein Stein aus der Krone, wenn historische Schuld einbekannt und ein Zeichen der Versöhnung gesetzt wird", so Pühringer. Am Sonntag, dem 28. Juli 2002, hat der Landeshauptmann als Hauptredner beim traditionellen Jakobitreffen der Böhmerwäldler auf dem Dreisesselberg gesprochen. Das Treffen führte schon vor über 100 Jahren Menschen aus Bayern, Österreich und Böhmen zusammen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es vom Deutschen Böhmerwaldbund wiederbelebt. In seiner Rede ist der Oö. Landeshauptmann auch auf die Benes-Dekrete eingegangen und hat Tschechien aufgefordert, begangenes Unrecht einzugestehen. Dabei ist er vor allem auch für den Dialog über alle Grenzen hinweg eingetreten. |
|||
Haupt: 30.000 Anträge auf das Kindergeld - jeder Antrag auf Kindergeld
bis jetzt positiv erledigt Die 100 Prozent-Erfolgsgeschichte-Kindergeld geht weiter Wien (bmsg) - "Das Kindergeld feiert wieder ein Jubiläum. Heute (29. 07., Anm.) wurde der dreißigtausendste Antrag auf Kindergeld eingebracht. Besonders freut mich, dass bis jetzt jeder Antrag auf Kindergeld positiv erledigt wurde. Es gibt somit eine 100 Prozent-Erfolgsgeschichte-Kindergeld. Eine solche Trefferquote hat es noch bei keiner Sozialleistung gegeben!" "Ich gratuliere sehr herzlich!" Mit diesen Worten drückte Familienminister Mag. Herbert Haupt seine große Genugtuung über die weiterhin rasant steigende Zahl der Kindergeld-Anträge aus, die sich seit 12. Juni von 20.000 auf 30.000 erhöht hat. "Das Kindergeld ist den Österreicherinnen und Österreichern ans Herz gewachsen. Es ist treffsicher und entspricht den Wünschen und Vorstellungen der jungen Mütter und Väter", bekräftigte Haupt. Dies habe auch die erste Evaluierung des Kindergeldes ergeben, welche vom Österreichischen Institut für Familienforschung jüngst erstellt worden ist. Als besonders erfreulich wertete der Familienminister den Trend zu mehr Geburten, der sich laut Statistik Austria in den ersten fünf Monaten dieses Jahres abzeichnete. "Ich führe das klar auch auf das Kindergeld zurück", betonte Haupt, der das Kindergeld im weltweiten Vergleich als "beste und effizienteste Maßnahme" der Familienförderung bezeichnete. Mit dem Kindergeld habe die Bundesregierung ein Instrument geschaffen, das - im Gegensatz zur alten Karenzgeldregelung - tatsächlich dort wirksam wird, wo es die jungen Familien brauchen. Eines der zentralen Punkte der Kindergeldregelung sei die Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und beruflicher Tätigkeit, die mit dem Kindergeld stressfrei möglich werde. "Das Kindergeld ermöglicht eine vernünftige Lebensplanung und berücksichtigt vor allem auch die Bedürfnisse von Frauen", unterstrich Haupt, der allem Miesmachen des Kindergeldes aus den Reihen der Opposition und der Gewerkschaft eine klare Absage erteilt. Deren Wortmeldungen widerspiegelten nur ein schlechtes Gewissen für die selbst verschuldeten Säumnisse der Vergangenheit, so Familienminister Haupt abschließend. |
|||
Edlinger will Steuerreform mit Abschaffung von Steuerprivilegien finanzieren Nulldefizit gescheitert - Grasser ist "schlechter Oberbuchhalter" Wien (sk) - Die Forderung der SPÖ nach einer Steuerreform per 1. 1. 2003 im Ausmaß von drei Milliarden Euro erneuerte SPÖ-Budgetsprecher Rudolf Edlinger am Montag (29. 07.) in einer Pressekonferenz. Finanziert werden soll die Reform neben dem Verzicht auf Mehrausgaben für Bundesheer und Landwirtschaft durch die Abschaffung von Steuerprivilegien. Edlinger nannte dabei die Abschaffung des Stiftungsprivilegs, die Wiedereinführung einer Spekulationssteuer auf Aktiengewinne, Ausweitung der Kapitalverkehrssteuer und Streichung der Steuerfreiheit von Gewinnen aus Aktienoptionen. Darüber hinaus soll sich die Steuerreform im Ausmaß von 25 bis 30 Prozent über die Umwegrentabilität einer gestiegenen Massenkaufkraft selbst finanzieren. "Ich kann mir vorstellen, dass man eine Steuerreform dann finanzieren kann, wenn man denen gibt, die es brauchen und denen nimmt, die es haben", unterstrich Edlinger. Dass etwa Stiftungen niedriger besteuert sind als Sparbücher ist für den SPÖ-Abgeordneten nicht einzusehen: "Warum wird die Jetti-Tante mit ihrem Sparbuch schlechter behandelt als Prinzhorn und Bartenstein mit ihren Stiftungen?" Die SPÖ will, dass Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen durch eine Steuerreform wieder mehr Kaufkraft haben, wodurch die Nachfrage angekurbelt würde. Zudem sollen Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung sowie in die Infrastruktur getätigt werden. Aufbauend auf der derzeitigen Budgetsituation und trotz Rekordsteuerquote und Sozialdemontage" gebe es Bereiche, wo massive Steuerprivilegien vorherrschen. Dazu zählt Edlinger das Stiftungsprivileg. Zinserträge, Dividenden und Veräußerungsgewinne aus Stiftungen sollten deshalb mit Kapitalerträgen aus Sparbüchern gleichgestellt werden. Sparbuchzinsen werden derzeit mit 25 Prozent Kapitalertragssteuer besteuert, Zinserträge aus Stiftungen seien dagegen nur mit 12,5 Prozent besteuert und Dividenden sowie Veräußerungsgewinne aus Stiftungen seien sogar steuerfrei. Edlinger forderte weiter eine Wiedereinführung der Spekulationssteuer auf Aktiengewinne und zusätzliche Gewinnen aus Währungsgeschäften in der Höhe von 25 Prozent. Edlinger glaubt, dass erst wieder mehr Geld in die reale Wirtschaft fließen werde, wenn Spekulation unattraktiver gemacht werde. Darüber hinaus sprach sich der SPÖ-Budgetsprecher für eine Ausweitung der Kapitalverkehrssteuer auf Devisenkäufe- und Verkäufe (Devisenumsatzsteuer) aus. Käufe und Verkäufe anderer Währungen hätten innerhalb der europäischen Währungsunion nicht mehr die Bedeutung wie früher, weil sich der Großteil des Waren- und Dienstleistungshandels innerhalb des Währungsgebietes abspiele. Eine Devisenumsatzsteuer folge der Idee der "Tobin-Tax", die auf EU-Ebene diskutiert werde. Als vierten Punkt nannte Edlinger die Streichung der Steuerfreiheit von Gewinnen aus Aktienoptionen (Stock Options). Auch die österreichische Regierung habe 2001 ein Gesetz beschlossen, das die Steuerfreiheit für Gewinnen aus Aktienoptionen vorsieht. In Stock Options sieht Edlinger aber die Ursache dafür, dass weltweit für Manager Aktienkurse wichtiger als Arbeitsplätze geworden seien. Für Edlinger werden die "Ergebnisse der verfehlten Wirtschafts- und Budgetpolitik der Bundesregierung immer sichtbarer": Das Haupziel Nulldefizit werde klar verfehlt, trotz Belastungspaketen und Rekordsteuerquote. In Sachen Steuerreform ortet der SPÖ-Abgeordnete bei der Regierung eine "innere Zerrissenheit", Aussagen zur Reform würden "immer diffuser". Anstatt Wirtschafts- und Finanzpolitik zu betreiben, sei Grasser "ein Oberbuchhalter - und noch dazu ein schlechter". Edlinger erklärte, er habe 1997 das Budget mit einem Defizit von 5,2 Prozent übernommen und 2000 mit 2,1 Prozent übergeben. Am Ende der Legislaturperiode werde Grasser trotz Rekordsteuerquote und sozialer Belastungen mit demselben Defizit dastehen, wie er es übernommen hat, prognostizierte Edlinger. Die Regierung wolle nun der Bevölkerung weismachen, dass die Steuerreform aufgrund externer Faktoren nicht leistbar sei. Vielmehr habe man es aber mit einer "hausgemachten Krise in der Budgetsituation zu tun". Die Steuern lägen heute auf Rekordniveau, seit die Regierung im Amt ist, seien sie um 20 Prozent erhöht worden, kritisierte Edlinger. Österreich verfüge heute über die höchste Steuerquote in der Geschichte unseres Landes: 45, 6 Prozent bzw. 47 Prozent nach EU-Berechnung. Die Österreicher hätten dazu noch massive Einkommensverluste und vier Belastungspakete in Kauf nehmen müssen. Im EU-Vergleich ist Österreich Letzter bei der Einkommensentwicklung und Vorletzter beim Wirtschaftswachstum. Die Belastungspolitik der Regierung hätte noch ihr übriges dazu beigetragen, so Edlinger. |
|||
Neues Gefahrensymbol für umweltgefährliche Chemikalien Toter Fisch und toter Baum auf orangem Hintergrund Wien (bmlfuw) - Chemikalien, die mögliche Gefahren für die Umwelt bergen, müssen ab 30. Juli mit einem eigenen Warnsymbol und dem Wort "umweltgefährlich" gekennzeichnet sein. Das Zeichen, ein toter Fisch und ein abgestorbener Baum auf orangem Hintergrund, Zu den Produkten, die gekennzeichnet werden müssen, zählen bestimmte Lösemittel, Lacke, Treibstoffe und Holzschutzmittel. Ab nächstem Jahr müssen auch bestimmte Schädlingsbekämpfungs- und Desinfektionsmittel das Warnsymbol tragen, ab übernächstem Jahr bestimmte Pflanzenschutzmittel. Anderen Kennzeichnungspflichten unterliegen Chemikalien schon seit rund 15 Jahren. Sie beziehen sich allerdings auf potenzielle Gesundheitsrisken oder sonstige physikalische Gefahren. So steht der Totenkopf auf orangem Untergrund für "giftig", die Flamme für "leicht entzündlich". Insgesamt gibt es nun sieben Warnsymbole für Chemikalien (Anm.: Die Symbole gibt es im Internet unter www.ubavie.gv.at/umweltregister/stoffliste/rs.htm) Die möglichen Umweltauswirkungen beim Umgang mit gefährlichen chemischen Produkten, wie etwa Schädigung von Wasserorganismen oder Zerstörung der Ozonschicht, waren für den Konsumenten bisher nicht in Form eines Gefahrensymbols und aus eigenen Warnhinweisen ersichtlich. Die auffällige Kennzeichnung von Chemikalien stellt daher eine Grundlage für bewusste Kaufentscheidungen und den sorgsamen Umgang mit solchen Produkten dar. |
|||