Neues von Österreich, Europa & die Welt
der Woche vom 30. 07. bis 05. 08. 2002

   
ARGE ALP: Botschafter für den Alpenraum
LH Sausgruber: Junge Alpinisten präsentieren sich
Bregenz (vlk) – Die ARGE ALP sucht für das Projekt "Alpinismus mit Zukunft" junge Botschafterinnen und Botschafter des Alpenraumes für eine Alpinwoche. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Ländern und Regionen ist für Landeshauptmann Sausgruber überaus bedeutsam, gerade junge Menschen haben die Möglichkeit, sich einzubringen. Das ARGE ALP-Alpinwochenende bietet dazu eine gute Gelegenheit.
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der ARGE ALP werden drei Teilnehmer aus jedem ARGE-ALP-Land eingeladen, am Projekt "Alpinismus mit Zukunft? Erfahrungen und Perspektiven junger Botschafter des Alpenraumes" von Samstag, 7. bis Sonntag, 15. September 2002 teilzunehmen. Gemeinsam mit dem Alpenverein, Sektion Hohe Munde, werden dafür junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren gesucht, die alpine Erfahrung mitbringen, teamfähig und kommunikationsbereit sind sowie neben ihrer Muttersprache noch englisch sprechen sowie italienisch bei Deutschsprachigen und deutsch bei Italienischsprachigen.
Ziel der Alpinwoche ist es, dass die jungen Alpinisten eine Botschaft über ihre Erfahrungen in Wort, Bild, Musik oder sonstigen Medien verfassen und auch präsentieren, und zwar bei der Sportmesse "sports & more" vom 3. bis 5. Oktober 2002 in Telfs. Unter der Patronanz von Spitzenbergsteiger Professor Peter Habeler werden mit fachkundiger Anleitung anspruchsvolle Gipfel, Gletscher und Wände in den Alpen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Italiens bestiegen, darunter die Zugspitze, die Ötztaler Wildspitze, der Piz Bernina und die drei Zinnen.
Das Land Vorarlberg ist in der ARGE ALP durch Landeshauptmann Herbert Sausgruber vertreten. Der Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer (ARGE ALP) gehören folgende Länder, Provinzen und Kantone an: Baden-Württemberg, Bayern, Südtirol, Trentino, Lombardei, Salzburg, St. Gallen, Tirol, Tessin, Graubünden und Vorarlberg. Nähere Informationen und Anmeldungen unter www.telfs.com/gemeinde/festwoche.

 
Europa sucht nach einer gemeinsamen Vision
Europäischer Wirtschaftsgipfel tagt am 16. und 17. September in Salzburg
Salzburg (lk) - Auf die Suche nach einer gemeinsamen Vision begibt sich das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum / WEF) bei seinem zweiten Europagipfel, der am 16. und 17. September in Salzburg abgehalten wird. Der Gipfel steht unter dem Schlagwort „Europa im Wandel: Suche nach einer gemeinsamen Vision" und unter der Patronanz von Bundespräsident Dr. Thomas Klestil.
Das Treffen soll vor allem vorherrschende Wirtschaftsmodelle in Frage stellen und die Zukunft Europas erörtern. Es sei wichtig, Strategien zu entwickeln, um nach einigen Verfehlungen von Wirtschaftsführern das Vertrauen in die Zukunft Europas wiederherzustellen, betonte Thierry Maleret, ehemaliger Europa-Direktor und seit Juni dieses Jahres Direktor der jährlichen Gipfeltreffen.
Beim Europäischen Wirtschaftsgipfel, dem bedeutendsten aller europäischer Zusammenkünfte, treffen sich Teilnehmer aus den Bereichen der Politik, der Wirtschaft, der Kultur und der Wissenschaften zu informellen, interaktiven und ergebnisbezogenen Sitzungen. Der Europagipfel gäbe den Entscheidungsträgern aus allen Teilen Europas eine einmalige Gelegenheit, über die vollständige Integration Europas zu diskutieren, betonte der serbische Premierminister Zoran Djindjic, und Prof. Klaus Schwab, Gründer und Präsident des Weltwirtschaftsgipfel, ergänzte, die vollständige Integration Europas könne nur dann realisiert werden, wenn alle Beteiligten an gemeinsamen Strategien arbeiten würden.
Unter den wichtigsten Entscheidungsträgern, die am Europäischen Wirtschaftsgipfel teilnehmen werden, befinden sich u.a. Jose Manuel Durao Barroso, Ministerpräsident von Portugal, Zoran Djindjic, Premierminister der Republik Serbien, Tarja Halonen, finnischer Präsident, Jean Lemierre, Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Günter Verheugen, EU-Kommissar für die europäische Erweiterung, Janez Drnovsek, slowenischer Ministerpräsident, Stjepan Mesic, Präsident von Kroatien, Adrian Nastase, rumänischer Ministerpräsident, Georgi Parvanov, Präsident von Bulgarien, Arnold Ruutel, Präsident von Estland, Guy Verhofstadt, belgischer Premierminister und Boris Trajkovski, Präsident von Mazedonien. Als Vizedirektoren des Wirtschaftsgipfels 2002 werden Hubert Burda, Herausgeber und Vorsitzender der Hubert Burda Media Deutschland, und Samuel A. Di Piazza Jr., Vorsitzender von Pricewaterhouse Coopers USA, vertreten sein. Aus Österreich werden Bundespräsident Dr. Thomas Klestil, Bundesministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner, Dr. Erhard Busek als Spezialbeauftragter für den südosteuropäischen Sicherheitspakt, und Bundesminister Dr. Martin Bartenstein anwesend sein.

Jugendlicher Brückenschlag über Europa
Ein Höhepunkt des Wirtschaftstreffens wird die Diskussion über das Ergebnis der Initiative „Überbrückung Europas" (Bridging Europe Initiative) sein. Ziel der Initiative ist die Überwindung politischer Gleichgültigkeit der Bürger in Europa. Im Besonderen soll mit Jugendlichen ein Dialog über die Zukunft Europas abgehalten werden. Erst kürzlich haben rund 1.000 Jugendliche beim Youth 2002 Meeting eine Europäische Verfassung ausgearbeitet. Während des Europagipfels werden 15 Jugendliche diese Ideen mit Entscheidungsträgern diskutieren.
Die Premiere eines Weltfrieden-Orchesters soll das zweite Hauptereignis der Wirtschafts-tagung werden. Dieses Orchester besteht aus jungen Musikern aus Krisenregionen in aller Welt. Die Musiker verbindet außergewöhnliches Talent ebenso wie die Fähigkeit, ohne Führung durch einen Dirigenten auftreten zu können. Der erste öffentliche Auftritt des Weltfrieden-Orchesters stellt den symbolischen Mittelpunkt des Europagipfels dar.

 
"Es geht um ein neues Regelwerk zur Einschränkung des Transitverkehrs"
LH Weingartner präsentierte mit Fachleuten Studien zum geplanten LKW-Winter-Nachtfahrverbot
Innsbruck (lk) - “Die Schadstoff- und die Lärm-Reduktion sind unsere Zielpunkte. Es geht um ein neues Regelwerk, das wir zur Einschränkung des Transitverkehrs anwenden wollen. Und es geht um mehr, als nur ein LKW-Winter-Nachtfahrverbot einzuführen”, argumentierte LH Wendelin Weingartner am Donnerstag (01. 08.) bei einer Präsentation von Studienvorlagen durch die Schweizer Firma ‘Öko-Science-AG’ mit Sitz in Zürich und Chur im Landhaus in Innsbruck.
“Das Inntal ist nicht der einzige Sonderfall, das Ergebnis gilt auch für Transitstrecken wie Gotthard, San Bernardino usw. Ein LKW bringt bis zum Dreifachen an Schadstoffen als Ergebnis in ein Alpental als im sonstigen Flachland Europas festzustellen ist, eine Art Tiefgaragen-Effekt”, meinte Dr. Jürg Thudium zu den meteorologischen Studien seines Instituts als Grundlage für ein geplantes LKW-Winter-Nachtfahrverbot zwischen Hall und Wörgl. “Die A12 ist damit die Quelle der Schadstoffe im Inland.” So belegen seine Erhebungen in Tirol, dass LKW-Schadstoffe im Winter generell zwei bis drei Mal soviel Auswirkungen haben als im Sommer und in der Nacht mehr als am Tag. “Übliche Ausbreitungsmodelle, meist fürs Flachland ermittelt, sind im Inntal wegen inneralpiner Besonderheiten von Meteorologie und Topografie nicht anwendbar”, sagte der Schweizer Experte weiter.
“Ich bin der Ansicht, dass ein LKW-Winter-Nachtfahrverbot nur die erste Stufe sein kann, die allerdings juristisch halten muss. Dann können wir weitere Stufen gehen. Es geht jetzt um mehr und es ist für mich nicht mehr einsehbar, dass Schrott, Müll und Autos mit dem LKW über den Brenner transportiert werden müssen”, stellte LH Weingartner fest. Ein politisches Ziel sieht er darin, die Transitfrage von der Verkehrsminister-Konferenz hin zur Umweltminister-Konferenz zu verlagern.