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Wirtschaft der Woche vom 30. 07. bis
05. 08. 2002
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Tourismus: Nach guter Halbjahresbilanz vorsichtiger Optimismus für den
Sommer
Melcher: "Sehr gute Buchungslage für den August" - Leitner: "Neue Hotelklassifizierung
kommt gut an"
Wien (pwk) - "Heuer haben wir ein schwieriges Jahr. Ein möglicher Nächtigungsrückgang
im Juli könnte allerdings im August, für den sehr gute Buchungen vorliegen, wieder wettgemacht werden.
Ob im Sommer unter dem Strich ein Plus herauskommt, wird also sehr stark von den nächsten Wochen abhängen",
erklärte der Obmann des Fachverbandes Hotellerie, Komm.Rat Hans Melcher, am Mittwoch (31. 07.)
zum aktuellen Saisonverlauf im Tourismus. Auch bei gleichbleibenden Nächtigungen sei jedoch für die Sommersaison
2002 mit einem Umsatzplus zu rechnen.
Mit 59,7 Mio Nächtigungen österreichweit im ersten Halbjahr 2002 - was einem Plus von 1,6 % entspricht
- zeigte sich Melcher mit der bisherigen Saisonzwischenbilanz zufrieden. Der Trend zum Zweiturlaub, der mit häufigeren
aber kürzeren Aufenthalten der Gäste einhergeht, ließ die Zahl der Ankünfte sogar um 2,3 %
gegenüber dem ersten Halbjahr 2001 steigen.
Dass der Zug zum Qualitätstourismus anhält, belegen die 41,6 Millionen Nächtigungen in der heimischen
Sterne- Hotellerie (+1,8 %) in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Damit stehe Österreich, was die Wertschöpfung
im Tourismus betrifft, gut da. Die Umsätze steigen deutlich stärker als die Nächtigungszahlen.
Melcher räumte ein, dass die Branche auch mit Problemen zu kämpfen habe. Die wirtschaftliche Situation
in unserem Nachbarland ließ die Zahl der für Österreich besonders wichtigen deutschen Gäste
im ersten Halbjahr weniger steigen als erwartet. Auch die neue deutsche Ferienordnung, die ab 2003 wirksam wird,
gibt durch die Konzentration auf den Ferienmonat August und das so entstehende "Juli-Loch" Anlass zur
Sorge.
Den Trend zur Qualität unterstreicht auch die mit Jahreswechsel in Kraft getretene neue Hotelklassifizierung.
"Diese Neuregelung war ein wichtiger Schritt in Richtung Qualitätstourismus in Österreich",
betont Melcher. Die neue Geschäftsführerin des Fachverbandes, Gabriele Leitner, hob vor allem die stärkere
Kundenorientierung hervor: "Bei der Beurteilung der Betriebe stehen jetzt der Gast und seine Wünsche
und Erwartungen im Vordergrund. Jeder einzelne Stern - wobei beim Relaunch des Designs die Beibehaltung der Farben
Grün und Gold (fünfzackige goldene Sterne auf grünem Hintergrund) die Beständigkeit und Tradition
der "Marke Stern" symbolisieren soll - steht für erstklassige Qualität innerhalb seiner Kategorie."
Ein 3-Säulenmodell, das aus Maßnahmen zur Selbstkontrolle der einzelnen Betriebe, Referenzbetrieben
in den verschiedenen Kategorien und einem fünfjährigen Überprüfungszyklus besteht, soll das
Vertrauen in das Marketinginstrument "Stern" zusätzlich stärken.
Von den Prüfungskommissionen und den Betrieben werden, so Leitner, die neuen Richtlinien als deutlich praxisnäher
in der Umsetzung empfunden. Wie eine Umfrage unter den Landesfachgruppen ergab, haben sich zum Stichtag 15. Juli
d.J. bereits 911 Mitglieder des Fachverbandes Hotellerie nach Maßgabe der geänderten Richtlinien neu
klassifizieren lassen. Bis Jahresende rechnet Leitner mit 2.500 Neuklassifizierungen.
Den neuen Richtlinien liegt eine Befragung von rund 1.500 Österreich-Gästen im Rahmen einer Studie der
Gesellschaft für angewandte Fremdenverkehrswissenschaft (ÖGAF) nach ihren Erwartungen an die einzelnen
Kategorien zu Grunde.
Gabriele Leitner, 42, studierte Betriebswirtin, hat die Geschäftsführung des Fachverbandes Hotellerie
mit 1. Juni übernommen. Neben den derzeit 19.800 Hotelbetrieben betreut sie als Geschäftsführerin
des Fachverbandes Freizeitbetriebe zusätzlich die 16.600 Mitglieder aus diesem Bereich. Mit Gabriele Leitner
führt erstmals eine Frau die Geschäfte eines Fachverbandes.
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Ryanair-Passagiere fliegen auf Kärnten
Erfreuliche Zwischenbilanz: Insgesamt über 10.000 Passagiere und 81 Prozent Auslastung
im ersten Monat
Klagenfurt (lpd) - Die Ryanair ist voll durchgestartet. Tourismusreferent LHStv. Karl Pfeifenberger
hat am Mittwoch (31. 07.) eine erfreuliche Zwischenbilanz für das erste Monat gezogen,
in dem Europas führende Niedrigflugpreislinie täglich die Route London – Klagenfurt – London fliegt.
„Insgesamt sind im Juli über 10.000 Passagiere mit der Ryanair abgehoben, was unsere Erwartungen weit übertroffen
hat“, so Pfeifenberger, der eigentlich mit einer Anlaufphase gerechnet hat.
Die Flüge waren zu 81 Prozent ausgelastet und haben auch zahlreiche britische Gäste nach Kärnten
gebracht, deren Feedback äußerst positiv war. „Viele der Briten haben das erste Mal „Urlaub bei Freunden“
gemacht“, erzählt der Tourismusreferent, der sich immer wieder selbst ein Bild von der neuen Linienflugverbindung
gemacht hat. „Einige Gäste haben mir erzählt, dass sie über Kärntens saubere Seen mit Trinkwasserqualität
und angenehmen Badetemperaturen überrascht waren. Viele verbinden nämlich mit sauberen Seen eisige Temperaturen,
was ja in Kärnten nicht zutrifft“, so Pfeifenberger, der betonte, dass „Kärnten nun einen Teil des touristischen
Quellmarktes Großbritannien erschließen kann, welcher für Kärnten ein großes Potential
darstellt“. „Die Gäste wollen günstig reisen, sind aber bei den Ausgaben vor Ort, also für Hotels,
Gastronomie etc. mehr als großzügig“, schloss der Tourismusreferent.
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AK fordert mehr Sicherheit für Bankkunden
Justizminister muss die Rechte der Bankkunden stärken
Wien (ak) - Mehr Sicherheit und Transparenz für Bankkunden fordert die AK. Die Regierung will
zwar das Bankwesengesetz ändern, wichtige Forderungen, die den Konsumenten mehr Schutz und Information bringen
würden, werden dabei aber nicht berücksichtigt, kritisiert die AK. Der Justizminister muss die Rechte
der Bankkunden stärken und eine gesetzliche Sicherheit schaffen.
Als wichtigste Punkte fordert die AK, dass alle mit einem Kredit verbundenen Kosten in den Jahreszinssatz aufgenommen
werden müssen; Einzahlungen müssen wie Auszahlungen am gleichen Tag wertgestellt werden; Überweisungen
im Inland dürfen maximal zwei Arbeitstage dauern; Bankkunden müssen über die Folgen und Kosten von
Kontoüberziehungen und von vorzeitigen Behebungen von gebundenen Spareinlagen besser informiert werden; Konsumenten
brauchen mehr Information über die Höhe der Einlagensicherung.
Volle Information über tatsächliche Kreditkosten
Nur die Aufnahme aller mit dem Kredit verbundenen Spesen und Kosten informiert den Bankkunden über
die tatsächlichen Kosten des Kredits. Nur dann kann der Konsument zwischen den einzelnen Bankangeboten wirklich
vergleichen. Die derzeitige Regelung enthält zu viele Ausnahmen. So können etwa die anfallenden Kosten
für einen Fremdwährungskredit den nominellen Zinssatz um bis zu 1,5 Prozent erhöhen. Die AK fordert
daher, dass alle mit der Kreditgewährung und der Kreditführung verbundenen Kosten sowohl im Effektivzinssatz
als auch in der Gesamtbelastung angeführt werden müssen.
Gleiche Wertstellung von Einzahlungen und Auszahlungen
Derzeit werden Auszahlungen sofort abgebucht, Einzahlungen aber erst mit dem nächsten Werktag gut
geschrieben. Diese Praxis bringt den Banken beträchtliche Zinsgewinne und den Konsumenten ensprechende Zinsverluste.
Die AK fordert daher, dass Einzahlungen und Auszahlungen generell taggleich wertzustellen sind, wie das auch in
Deutschland der Fall ist.
Kürzere Überweisungsdauer
Überweisungen in Österreich dauern noch immer zu lange. Eine AK-Erhebung zeigt, dass Überweisungen
innerhalb Wiens zwischen zwei und drei Tage dauern, gehen sie über das Wochenende sogar bis zu sieben Tage.
Die AK fordert eine gesetzliche Regelung, dass Inlandsüberweisungen höchstens zwei Bankarbeitstage dauern
dürfen.
Bessere Informationen bei Kontoüberziehungen
Die Möglichkeit zur Kontoüberziehung wird den Bankkunden von den Kreditinstituten in der Regel
stillschweigend eingeräumt, der mögliche Überziehungsrahmen ist den Kontoinhabern oft nicht bekannt.
Das führt immer wieder zu Unsicherheiten und oft auch zu finanziellen Nachteilen für die Bankkunden:
So sind Überziehungen außerhalb des Kontorahmens bei vielen Banken um fünf Prozent teurer als Verbraucherkredite.
Die AK fordert daher: Jedem Kunden muss bei der Kontoeröffnung sein möglicher Überziehungsrahmen
zusammen mit den Rahmenbedingungen (z.B. monatlicher Eingang eines Aktivbezuges, keine Kontoüberziehung bei
Arbeitslosen- oder Kindergeldbezug) mitgeteilt werden.
Mehr Information über Vorschusszinsen
Werden gebundene Spareinlagen vorzeitig abgehoben, fallen Vorschusszinsen an. Diese Vorschusszinsen können
im schlimmsten Fall genauso hoch sein, wie die Zinsen für die Spareinlage. Viele Sparer kennen diese Regelung
nicht und werden von ihrer Bank auch nicht darüber informiert. Die AK fordert, dass Bankkunden bei gebundenen
Spareinlagen auch auf die Folgen einer vorzeitigen Behebung hingewiesen werden müssen. Angefallene Vorschusszinsen
müssen darüber hinaus im Sparbuch klar und deutlich ausgewiesen werden.
Mehr Information über die Einlagensicherung
Die Konkurse der Rieger- und Diskont-Bank haben gezeigt, dass die Einlagensicherung für Sparer enorm
wichtig ist. Nach wie vor wissen viele Bankkunden aber nicht, dass ihre Spareinlagen nur bis zu einem Höchstbetrag
von 20.000 Euro einlagengesichert sind. Oder sie wissen zwar, dass ihre Einlagen nicht unbegrenzt konkurssicher
sind, kennen allerdings den Höchstbetrag nicht. Der vorgesehene Aushang im Kassensaal bietet den Bankkunden
zu wenig Information. Die AK fordert daher, dass Informationen über die Höhe der maximal abgesicherten
Einzahlungen, im Sparbuch selbst bzw. im Kontoeröffnungsvertrag vermerkt werden.
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Sparkassen sind transparent und sicher
Jüngste Forderungen der AK gehen ins Leere - Haftungsverbund sichert Einlagen der
Sparkassenkunden
Wien (sv) - Die jüngsten Forderungen der AK nach mehr Sicherheit und Transparenz für die
Bankkunden gehen nach Ansicht des Österreichischen Sparkassenverbandes ins Leere. Erich Rebholz, Generalsekretär
des Sparkassenverbandes, erinnerte daran, dass den Banken auf der Kostenseite nicht zuletzt durch zahlreiche Interventionen
auch von Seiten der Konsumentenschützer im Gegensatz zur ausländischen Konkurrenz in vielen Bereichen
die Hände gebunden sind.
"Wir haben bei den Gebühren nicht den Spielraum wie vergleichbare Institute im Ausland. Die hohen Kosten
für Kontoführung und Überweisungen müssen eben auf andere Weise zumindest teilweise gedeckt
werden", so Rebholz. Damit erkläre sich auch die unterschiedliche Wertstellung von Einzahlungen und Auszahlungen,
was im übrigen gesetzlich zulässig ist. Rebholz wies in diesem Zusammenhang auf eine Studie des Unternehmensberaters
Mckinsey hin, wonach ein Girokonto in Österreich jährlich nur 38,20 Euro an Gebühren kostet und
damit erheblich unterbedeckt ist. In Deutschland sind es knapp 56 Euro und in Italien sogar 119 Euro.
Was die Überweisungsdauer betrifft, so sind die Sparkassen dank ausgefeilter EDV-Technik schon jetzt deutlich
schneller als viele andere Institute. Innerhalb des Sparkassensektors dauern die Überweisungen einen Tag.
In fremde Netze höchstens zwei Tag.
Bei den Kontoüberziehungen liegt das Problem darin, dass im Grunde jeder Überziehungsrahmen einer Kreditzusage
gleichkommt, von der man nicht weiß, wann sie eingelöst wird und die obendrein noch vergebührt
werden muss. "Deshalb fordern wir schon seit langem die Abschaffung der anachronistischen Kreditgebühr,
die Anfang des Jahrhunderts als Ausgleich für das teure Papier für Verträge eingeführt wurde",
so Rebholz. Derzeit wird in Österreich beim Abschluss eines Kreditvertrages 0,8% bzw. 1,5% vom Kreditbetrag
als Gebühr eingehoben. Diese wäre dann auch bei einem Überziehungskredit fällig.
In der Frage der Einlagensicherheit weist Rebholz darauf hin, dass seit 1. Jänner 2002 die Erste Bank und
nahezu alle österreichischen Sparkassen im Rahmen eines Haftungsverbundes die Auszahlung der Kundeneinlagen
über den gesetzlich gesicherten Betrag von EUR 20.000,-- hinaus garantieren. Im Haftungsverbund ist auch ein
Früherkennungssystem verankert, um frühzeitig auf wirtschaftliche Schwierigkeiten von Verbundsparkassen
reagieren zu können. Der Absicherungsfall, nämlich der Konkurs einer Verbundsparkasse, wird schon im
Vorfeld vermieden. Unser vorrangigste Ziel ist, dass es nie zu einem Anlassfall aus dem Haftungsverbund kommt und
somit die Kundeneinlagen wie in der Vergangenheit sicher und ertragreich bei den Sparkassen veranlagt sind",
schloss Rebholz.
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Staat "schuldet" Unternehmen Milliarden Euro
Wirtschaft verwehrt sich gegen Bezeichnung "Betrug" der Unternehmen bei Steuerzahlungen
Wien (pwk) - Die Wirtschaft legt Protest ein gegen Unterstellungen, dass die heimischen Unternehmen
dem Staat Geld schulden. "Durch Aussagen wie jene des Finanzministeriums zum Thema Steuerprüfungen, wird
der pauschale Eindruck vermittelt, dass hier dem Staat Mittel - noch dazu "betrügerisch" - vorenthalten
werden, bemerkt Wirtschaftskammer-General Reinhold Mitterlehner am Dienstag (30. 07.)
zu den jüngst präsentierten Zahlen des "Steuerbetrugsbekämpfungsberichts 2001" durch das
Finanzministerium. Vielmehr sollten die Leistungen der Wirtschaft für den Staat herausgestrichen und in einem
"Bericht" zusammen gefasst werden.
Die Leistungen und (Voraus-)Zahlungen der Wirtschaft sind enorm und werden vom Staat dazu benützt, um sich
selbst liquid zu halten. "Bei der 13. Umsatzsteuervorauszahlung leisten die Unternehmen dem Staat einen Vorschuss
von 1,7 Mrd Euro", berichtet Mitterlehner. "Bei der im Zuge der Budgetkonsolidierung erhöhten Steuervorauszahlung
bei Einkommenssteuer und Körperschaftssteuer langen die Betriebe erneut mit 1,1 Mrd Euro in die Tasche."
Dazu werden eine Vielzahl kostenloser Dienstleistungen von der Wirtschaft an den Staat erbracht wie zB die Lohnverrechnung
oder die Mitwirkung bei der Geldwäschebekämpfung. Oftmals sei der Staat auch bei seinen Zahlungen an
Unternehmen säumig, was ebenfalls in Millionen-Euro-Höhe geht, stellt Mitterlehner klar.
Seit Regierungsantritt 2000 haben die heimischen Unternehmen durch Arbeitgebermittel bei Sozialfondsabschöpfungen
alleine in den für die Lohnnebenkostensenkung relevanten Bereichen einen Beitrag zur Budgetkonsolidierung
in der Höhe von 2,6 Mrd Euro geleistet. "Die von uns dringend geforderte 1 Mrd Euro Lohnebenkostensenkung
nimmt sich dagegen gering aus", so Mitterlehner und betont, dass sie den Unternehmen zur Bewährung im
verstärkten internationalen Wettbewerb jedoch kräftig unter die Arme greifen würde.
Er, Mitterleher, verstehe, dass das Finanzministerium derzeit besonders bemüht ist, jeden fehlenden Euro für
das Budget einzutreiben, "jedoch muss Motivation und Unterstützung der Unternehmen vor dem erhobenen
Zeigefinger und der Betrugsbekämpfung' kommen. Es geht bei ausständigen Steuern der Betriebe gewiss nicht
um Betrug, sondern zumeist um Unregelmäßigkeiten" (so auch der EU-Sprachgebrauch für fahrlässiges
Verhalten), die aufgrund der komplizierten Steuergesetzgebung entstehen und so zB zu Steuernachzahlungen führen."
Das Wort Betrug (engl.: fraud) werde nur für vorsätzliches Widerhandeln verwendet und Illegalität,
vorsätzliche Steuerhinterziehung, Pfusch werden von der Wirtschaftskammer Österreich natürlich ebenso
bekämpft wie vom Staat. "Dies steht allerdings in einem bedeutend kleinerem Verhältnis als das,
was die Wirtschaft Positives für unser Land - den Bund, die Länder und die Bürger - leistet",
betont Mitterlehner.
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Corporate Governance Kodex: AK fordert gesetzliche Regelung statt bloßer
Empfehlung
Reform der Unternehmenskontrolle dringend notwendig
Wien (ak) - Aktiengesellschaften dürfen keine Selbstbedienungsläden für Manager sein,
denn letztlich zahlen die Zeche die Arbeitnehmer. Daher hält die AK eine Reform der Corporate Governance,
also der Unternehmensführung und -kontrolle und Markttransparenz, für dringend notwendig. Ein 78-Punkte-Kodex,
wie er derzeit von einem Arbeitskreis unter Leitung des Regierungsbeauftragten für den Kapitalmarkt, Schenz,
erstellt wird, ist für die AK "ein Schritt in die richtige Richtung, dem aber unbedingt weitere folgen
müssen". Nur Empfehlungen ohne Überwachung und Sanktionsmöglichkeiten sind zu wenig.
Daher fordert die AK von der Regierung, dass wesentliche Grundsätze für eine bessere Unternehmenskontrolle,
wie etwa Unvereinbarkeitsregeln für Organe und Wirtschaftsprüfer oder klare Bilnazierungsregeln für
Stock-Options-Programme im Aktienrecht und im Handelsgesetzbuch verankert werden müssen. Die AK kritisiert,
dass bei der Ersterstellung des Kodex keine Vertreter der Arbeitnehmer zur Mitarbeit eingeladen wurden. Der nun
zur Diskussion vorgelegte zweite Entwurf des österreichischen Corporate Governance Kodex bietet für die
AK nicht genügend Schutz für Anleger und Arbeitnehmer. Die AK fordert im Kodex daher ein klares Bekenntnis
zu den Grundsätzen der österreichischen Unternehmensführung - zu sozialer Verantwortung und zum
Konsens zur Arbeitnehmer-Mitbestimmung. Darüber hinaus verlangt die AK: Klare Obergrenzen für Stock-Options-Programme,
keine Stock-Options-Pläne für Aufsichtsräte, Bezüge von Vorständen und Aufsichtsräten
müssen einzeln veröffentlicht werden, strengere Kontrolle gegen den Missbrauch von Insider-Informationen
und mehr Unabhängigkeit der Aufsichtsräte.
In den letzten Wochen und Monaten ist der Kapitalmarkt in seine tiefste Krise der vergangenen Jahre geschlittert.
Zig-tausende Arbeitsplätze sind dadurch verloren gegangen, das Vertrauen der Anleger ist am Boden. Wer seine
Ersparnisse in private Pensionsvorsorge investiert hat, muss mit empfindlichen Kürzungen der Pension rechnen.
Für die AK ist daher die Reform der Unternehmensführung und -kontrolle, der Corporate Governance, ein
wichtiger Ansatz um das Vertrauen in den Kapitalmarkt wieder herzustellen und Arbeitsplätze abzusichern. Die
Erstellung eines Kodex ist für die AK aber nur eine zweitbeste Lösung". Es gibt keine Sanktionsmöglichkeiten,
wenn die Inhalte und Empfehlungen des Kodex nicht eingehalten werden. Die AK fordert daher, dass als nächster
Schritt der Justizminister aktiv wird: Unvereinbarkeitsregeln für Organe und Wirtschaftsprüfer, klare
Bilanzierungsregeln für Stock-Options-Programme und Transparenzvorschriften für Bezüge von Management
und Aufsichtsrat - die wichtigsten Grundsätze für eine effiziente Unternehmenskontrolle müssen im
Aktienrecht und im Handelsgesetzbuch verankert werden.
Damit die Interessen der Arbeitnehmer und Anleger geschützt werden, müssen für die AK folgende Punkte
in den Kodex aufgenommen werden:
- Stock-Options dürfen kein reiner Bonus sein. Sie müssen bisherige Manager-Bezüge ersetzen. Der
Vorstand trägt sonst kein Risiko und kann nur gewinnen.
- Stock-Options-Programme müssen eine klare Obergrenze für Gewinne festlegen.
- Keine Stock-Options-Pläne für Aufsichtsräte. Chancen auf hohe Stock-Options- Gewinne könnten
Aufsichtsrats-Mitglieder dazu verleiten, weniger kritisch zu kontrollieren.
- Bezüge für Vorstand und Aufsichtsrat müssen für jeden einzeln und in allen Bestandteilen
offen gelegt werden.
- Wirtschaftsprüfer dürfen nicht gleichzeitig der zu prüfenden Gesellschaft als Berater zur Verfügung
stehen.
- Mehr Unabhängigkeit der Aufsichtsräte. Insbesondere muss verboten werden, dass Vorstandsmitglieder
verschiedener Gesellschaften sich wechselseitig im Aufsichtsrat des jeweils anderen kontrollieren (Kreuzverflechtung).
- Verschärfte Kontrolle von Insider-Missbrauch durch die Wertpapieraufsicht.
- Regelmäßige Überprüfung der Effizienz des Aufsichtsrates.
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Gewerbereform: Bestatter wollen bestehende Qualität und Service erhöhen
Weiterhin Bedenken in Hinblick auf Bedarfsprüfung
Wien (pwk) - Die für das österreichische Bestatter "überraschend” gekommene Neuregelung
ihres Berufsfeldes in der Gewerbereform wird vom Fachverband zum Anlass genommen, Qualität und Service der
Bestatter weiter anzuheben.
Aufgrund der geänderten Gesetzeslage sieht Fachverbandsobmann Eduard Schreiner folgende Punkte als "vorrangig”
an: "Aufgrund der Gesetzesänderungen werden wir unsere Standesregeln überprüfen und anpassen,
das Schulungsprogramm der Bestatterakademie ausweiten sowie die Öffentlichkeitsarbeit durch die Fachvertretungen
verstärken.”
Kritik übt Schreiner an der Darstellung der bisherigen Situation des Bestattergewerbes in der Öffentlichkeit:
"Die Bedarfsprüfung war lediglich eine Zugangsbeschränkung wie es sie in anderen Bereichen auch
gibt. Von einem Monopol zu sprechen ist daher falsch, da jeder in Österreich tätige Bestatter nicht überall
ein Unternehmen gründen aber tätig werden konnte”, so Schreiner.
Im Hinblick auf die Neuerungen durch die Gewerbereform habe man aber weiterhin Bedenken. "Wir wollen kein
Keilerwesen am Totenbett wie dies etwa durch Fälle in Polen derzeit hochaktuell ist. Genausowenig wollen wir
Nachteile und Verteuerungen für die Hinterbliebenen, wie es etwa der Wegfall des Höchsttarifes mit sich
bringen wird”, betonte Schreiner. Zudem bestehe die Gefahr, dass es zu Unsicherheiten bei der Einhaltung von sanitätspolizeilichen
Vorschriften komme, etwa durch Kosteneinsparungen bei Personal und Dienstleistung durch Billiganbieter.
Künftig, so der Fachverbandsvorsteher, werde man daher verstärkt danach trachten, das Bestattungsgewerbe
als einen hochwertigen Teil der Dienstleistungsbranche darzustellen. "Gerade in unserem Gewerbe ist der Faktor
Qualität entscheidend, da unsere Leistungen stets durch unsere Kunden individuell beurteilt werden. Die heimischen
Bestatter wollen bei allen ihnen übertragenen Aufgaben eine gleichbleibende Qualität gewährleisten
um die Erwartungen, Wünsche und Vorstellungen der Kunden pietätvoll zu erfüllen”, schloss Schreiner.
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Österreichs Exporteure nützen aufstrebendes Wirtschaftswachstum
in Kanada
Österreichische Unternehmen behaupten sich mit Investitionen als Erfolgsrezept
Wien (pwk) - "Österreichische Exportfirmen konnten die positive Wirtschaftslage in Kanada
in den letzten Jahren ausgezeichnet nutzen und behaupten sich durch Neuinvestitionen auch in der Zeit nach dem
11. September durchaus gut", berichtet Österreichs Handelsdelegierter in Toronto, Karl Schmidt.
"Unsere Exporte sind ständig gewachsen, und selbst in dem durch die Terroranschläge in den USA schwierig
gewordenen Vorjahr 2001 wurde noch ein neuer Rekordwert von 564 Mio Euro erreicht." Damit ist Kanada hinter
den USA, China/Hongkong und Japan Österreichs viertwichtigster Überseemarkt.
Durch zwei Ereignisse von Weltgeltung stand Kanada zuletzt im Mittelpunkt des Medieninteresses: "Der Weltwirtschaftsgipfel
G8 Mitte Juni im Rocky Mountains Resort Kananaskis gab Gelegenheit, den enormen BIP-Wachstumsschub seit Jahresbeginn
von real 6 Prozent zu präsentieren und auch auf weitere gute Prognosen wie niedrige Inflation, soliden Konsum,
sinkende Arbeitslosigkeit und stabilen Budgetüberschuss hinzuweisen. Das soeben in Toronto abgehaltene Weltjugendtreffen
mit Teilnahme von Papst Johannes Paul II. (und auch von circa 1000 Österreichern) wiederum half Kanada, sich
als Land der Zukunft, des frohen multikulturellen Zusammenlebens, der Freiheit und Lebensqualität darzustellen",
so Schmidt.
Einem weiteren Anstieg der österreichischen Lieferungen stehen trotz der guten Konjunkturlage zur Zeit allerdings
zwei Fakten entgegen, merkt der Handelsdelegierte an. Zum einen habe sich Kanadas weltweiter Außenhandel
heuer kaum bewegt und in den ersten Monaten sinkende Importe und Exporten verzeichnet. Und zweitens hat der ansonsten
gegen den US-Dollar aufholende kanadische Dollar in der Vorwoche eine Abschwächung erlitten, die sich gegenüber
dem Euro nun noch stärker auswirkt und damit die Importpreise in lokaler Währung verteuert. "Dementsprechend
sind unsere Ausfuhren nach Kanada heuer im ersten Dritteljahr um rund 13 Prozent gesunken, die Einfuhren aus Kanada
sogar um 35 Prozent", meldet Schmidt und erklärt dies teilweise damit, dass nach dem Terrorschock beim
großen Nachbarn USA kaum Bestellungen für Neueinkäufe getätigt wurden und diese Lücke
jetzt zum Tragen komme.
"Ein guter Teil der in Kanada tätigen österreichischen Exportfirmen sieht aber durchaus Chancen,
um von dem neuen Wachstumsschub - für 2002 wurde die BIP-Prognose auf +3,5 Prozent, also weit mehr als in
allen anderen Industrienationen erhöht - zu profitieren und hat auch durch technologische oder organisatorische
Neuerungen vorgesorgt", weiß Schmidt. So habe der Bombardier-Konzernbetrieb Rotax im oberösterreichischen
Gunskirchen beispielsweise eine neue Motorengeneration für Freizeitfahrzeuge vorgestellt, die in Kanada eingebaut
und von dort in den ganzen NAFTA-Raum ausgeliefert wird. Der in Niederösterreich beheimatete Großhersteller
von Zitronensäure, die Firma Jungbunzlauer, hat im Mai in Port Colborne nahe der amerikanischen Grenze ein
neues Werk eröffnet, ähnliches plant die Firma Starlim-Sterner aus Marchtrenk, die als Weltmarktführer
im Bereich der vollautomatischen Verarbeitung von Flüssigsilikon ihre High-Tech-Produkte hauptsächlich
für die Automobilindustrie fertigt. Auch Swarovski wird heuer in Toronto zusätzlich zu den in ganz Kanada
bestehenden Verkaufsstellen einen "Flagship-Store" mit umfassendem Produktangebot einrichten.
"Die Erfahrungen zeigen, dass die Gründung von Niederlassungen, Tochter- oder Schwesterunternehmen oftmals
zu einer intensiveren Handelsverflechtung führt. In Kanada sind jene rund 60 österreichischen Firmen,
die sich dort angesiedelt haben, für weit mehr als die Hälfte unserer Exporte mitverantwortlich",
erklärt Schmidt.
Gruppenmissionen der Außenwirtschaft Österreich (AWO) mit Teilnahmemöglichkeit für österreichische
Firmen sind in nächster Zeit insbesondere in den in Kanada wichtigen Sektoren Agro-Lebensmitteltechnologie,
Umweltschutz und Automotivprodukte geplant. Darüber hinaus wird die AWO im Oktober in Wien in der Wirtschaftskammer
Österreich ein Seminar mit Experten aus Kanada veranstalten, bei dem die rechtliche Gestaltung, aber auch
die Steuern und Kosten im Geschäft mit dieser wichtigen Industrienation im Vordergrund stehen.
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Zwiespältige Entwicklung auf dem Salzburger Arbeitsmarkt
Wirtschafts- und Sozialbericht: Zahl der unselbstständig Beschäftigten und der
Arbeitslosen nimmt zu
Salzburg (lk) - Die Entwicklung auf dem Salzburger Arbeitsmarkt verlief im ersten Halbjahr 2002 zwiespältig.
Während einerseits die Zahl der unselbstständig Beschäftigten in Salzburg im Vorjahresvergleich
um beachtliche 1,5 Prozent zunahm (bereinigt um nachträgliche Korrekturen der Vorjahresergebnisse hinsichtlich
der Karenzurlaubsgeldbezieher/innen sind es immerhin 1,0 Prozent), erhöhte sich andererseits die Anzahl der
vorgemerkten Arbeitslosen um 16,6 Prozent.
Im Vergleich dazu blieb die Beschäftigung auf Österreichebene praktisch konstant, während aber bei
den Arbeitslosen ein Zuwachs von plus 17,5 Prozent zu verzeichnen war. Im Juni dieses Jahres wurde eine ähnliche
Entwicklung beobachtet. Dies lässt sich aus den Daten zur Wirtschafts- und Sozialstruktur Ausgabe Juni 2002,
die am Montag (29. 07.) vom Landesstatistischen Dienst unter der Leitung von Mag. Josef
Raos vorgelegt wurden, ablesen.
Die Arbeitsmarktentwicklung verlief im Juni in Salzburg günstiger, da Beschäftigungsrückgänge
im Produktionsbereich deutlich niedriger und Beschäftigungszuwächse im Dienstleistungs-sektor deutlich
höher waren als auf Bundesebene. Besonders in den Sektoren Verkehr, Kredit und Realitäten waren die Zuwächse
höher als auf Bundesebene. Letztlich ergab dies für das erste Halbjahr 2002 für Salzburg eine Arbeitslosenrate
von 5,1 Prozent, wogegen im Durchschnitt aller Bundesländer 7,2 Prozent aller Erwerbspersonen arbeitslos gemeldet
waren. Im Bundesländervergleich liegt Salzburg somit gemeinsam mit Vorarlberg hinter Oberösterreich (5,0
Prozent) an zweiter Stelle.
Mit 2,19 Millionen Übernachtungen in den Monaten Mai und Juni – das sind um 5,7 Prozent mehr als in der Vorsaison
des Vorjahres – ist ein guter Start in die Sommersaison 2002 gelungen. Dies ist besonders erfreulich, da in Salzburg
bereits in der Wintersaison 2001/2002 mit 12,6 Millionen Übernachtungen ein hervorragendes Ergebnis erzielt
wurde.
Die wirtschaftliche Entwicklung ist sowohl auf Österreichebene als auch in Salzburg nach wie vor verhalten.
In der Sachgütererzeugung (inkl. Bergbau) konnte in Salzburg im ersten Quartal 2002 die Produktion gegenüber
dem Vorjahr praktisch gehalten werden, wogegen im Durchschnitt der Bundesländer ein Rückgang von 1,1
Prozent verzeichnet wurde. Dagegen ist die Salzburger Bauwirtschaft vom Ausbleiben von (öffentlichen) Aufträgen
besonders betroffen: Der Produktionsausstoß der ersten drei Monate dieses Jahres war um ein Fünftel
geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Steigende Auftragsbestände lassen jedoch erwarten, dass
in den nächsten Monaten in Salzburg im Bauwesen wieder Produktionszuwächse beobachtet werden können.
Die wirtschaftliche Abkühlung, die im Laufe des vergangenen Jahres eingesetzt hat, bekommt besonders der Fahrzeughandel
zu spüren. Österreichweit sind im ersten Halbjahr 2002 gegenüber dem ersten Halbjahr 2001 die Kfz-Neuzulassungen
um fast zehn Prozent gesunken; in Salzburg war der Rückgang mit 6,9 Prozent im Bundesländervergleich
am geringsten.
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BA-CA Gruppe finanziert Autobahnausbau in Kroatien
150 Millionen Euro für Hrvatske Autoceste doo (HAC)
Wien/Zagreb (ba-ca) - Die Bank Austria Creditanstalt Gruppe finanziert den Ausbau des kroatischen
Autobahnnetzes. Die BA-CA Gruppe hat gemeinsam mit Bayern LB und Privredna Banka Zagreb für die kroatische
Autobahngesellschaft Hrvatske Autoceste doo (HAC) eine Finanzierung über 150 Millionen Euro arrangiert.
Die Laufzeit beträgt zehn Jahre.
Die Finanzierung basiert auf einer Garantie der Republik Kroatien. Die BA-CA Gruppe plant, die Finanzierung im
Verlauf dieses Jahres zu syndizieren. Die Mittel werden verwendet für den Ausbau der Straßenverbindung
von Zagreb nach Gorican an der ungarischen Grenze beziehungsweise von Zagreb nach Split, der zweitgrößten
Stadt Kroatiens. Die Autobahnverbindung in die dalmatinische Hauptstadt Split leistet einen wichtigen Beitrag für
die wirtschaftliche Entwicklung der südlichen Landesteile. Auch der Tourismussektor wird vom Ausbau der Infrastruktur
profitieren.
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