Wirtschaft der Woche vom 30. 07. bis 05. 08. 2002

   
  Kärntner Solar-Kollektorenhersteller auf Expansionskurs
Unternehmen strebt Marktführerschaft bei thermischer Solarenergie an
St. Veit/Glan (pte) - Der Kärntner Kollektorenhersteller GREENoneTec will die Weltmarktführerschaft auf dem Gebiet der thermischen Solarenergie übernehmen. Das Unternehmen hat im Vorjahr 210.000 Quadratmeter Kollektorfläche produziert. Damit zählt der vor elf Jahren gegründete Betrieb bereits jetzt zu den Größten in der Branche.
Von 2000 bis 2001 konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 68 Prozent auf 22 Mio. Euro steigern. Seit 1999 hat sich auch der Exportanteil auf 60 Prozent verdoppelt. Um die große Nachfrage zu decken, hat GREENoneTec ein neues Werk errichten müssen.
GREENoneTec ist Hersteller von Kollektoren zur Nutzung von thermischer Solarenergie. Das bedeutet, dass die Wärmekraft der Sonne zur Herstellung von Warmwasser und zum Heizen verwendet wird. "Damit können wir einen 80-prozentigen Wirkungsgrad erreichen", so Robert Kanduth, CEO von GREENoneTec, zu pressetext.austria. "In Anbetracht der weltweit erschöpfbaren fossilen Energieressourcen ist der Trend in Richtung alternative Energie unumkehrbar. Erneuerbare Energie ist Teil einer umweltbewussten Zukunft", sagt Kanduth. "Die Kunden profitieren vor allem von der umfangreichen Produktpalette, die es ihnen ermöglicht, die Wünsche der Endverbraucher in puncto Zuverlässigkeit, einfacher Installation, Preis-Leistung-Verhältnis und Design zu erfüllen."
Insgesamt bietet das Unternehmen sieben verschiedene Produktlinien, jede mit eigener Basistechnologie. Diese sind die Grundlage für mehr als 80 Kollektorvarianten und Montagelösungen. Neben Aluminiumwannenkollektoren und Aluminiumrahmenkollektoren umfasst die Produktpalette auch Holzdachmodulkollektoren, Großflächenkollektoren, Vakuumröhrenkollektoren, Fassadenkollektoren, Thermosiphonsysteme, Vollflächenabsorber, Solarzubehör sowie intelligente Befestigungslösungen.
Noch in diesem Jahr wird das Unternehmen eine neue, technologisch und kapazitätsmäßig erweiterte Ultraschallanlage in Betrieb nehmen. Dies ist ein weiterer Schritt zur Industrialisierung der thermischen Solarbranche und zu einem hochqualitativen, langlebigen und preislich attraktiven Produkt.
In einer Garage konstruierte und fertigte Robert Kanduth 1991 seine ersten Sonnenkollektoren. "Bald war klar, dass nur eine industrielle und zugleich ressourcenschonende Kollektorenfertigung in Großserie und Höchstqualität der Solarwärme den Durchbruch bringen konnte", so Kanduth. 1995 wurde der neu entwickelte Fertigkollektor SK 500 in Serie produziert. Es folgten die Zertifizierungen nach ISO 9001 und ISO 14001 (für umweltfreundliche Produktion) sowie der Serienstart des ersten Rahmenkollektors. Über 150 Mitarbeiter produzieren heute auf 12.000 Quadratmeter Fläche Sonnenkollektoren. Damit zählt der Kärntner Betrieb zu den größten Fabriken für thermische Solarprodukte. Für seine Produkte wurde GREENoneTec mit zahlreichen Preisen wie dem "Kärntner Innovationspreis 1995" für den Fertigkollektor SK500, dem "Umweltoscar" des Landes Kärntens für die Nullverpackungslösung sowie dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.

 
Wirtschaft unterstützt RTR-Vorschlag zur Zweckbindung der Rundfunkgebühren
Mitterlehner: "Die enormen Kosten für die Digitalisierung des Rundfunks und die notwendigen digitalen Programmentwicklungen können nicht von den betreibenden Unternehmen alleine aufgebracht werden"
Wien (pwk) - "Die Digitalisierung im Fernseh- und Radiobereich ist auch für die österreichische Wirtschaft von großer Bedeutung", betont Reinhold Mitterlehner, Generalsekretär-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Österreich am Freitag (02. 08.) anlässlich einer Pressekonferenz der Rundfunk- und Telekomregulierungsbehörde RTR. Profitieren würde davon nicht nur die Rundfunk- und Medienbranche, sondern auch content-Lieferanten, Hardware-Produzenten und Endgeräte-Hersteller.
"Da die Digitalisierung einen hohen Umstellungsaufwand darstellt, letztlich aber allen Branchen der Wirtschaft zugute käme, sollen die Marktteilnehmer, dass heißt vor allem die öffentlich-rechtlichen und privaten TV- und Radiosender, eine zweckgebundene Förderung aus dem Topf der Rundfunkgebühren erhalten", fordert Mitterlehner und unterstützt damit einen entsprechenden Vorschlag von Alfred Grinschgl, Geschäftsführer für den Fachbereich Rundfunk der Regulierungsbehörde RTR. Dazu soll jener Teil der Rundfunkgebühren, der nicht dem ORF, sondern dem Bund zufließt, nämlich die für Radio- und Fernsehempfangseinrichtungen zu entrichtende "Radio- und Fernsehgebühr" zur Förderung von Programmentwicklungen speziell für das Digital-TV verwendet werden. "Damit würden die Rundfunkgebühren zweckgebunden verwendet und eine Wettbewerbsgleichheit zwischen ORF und den privaten Anbietern geschaffen, die dann ebenfalls gefördert würden", erläutert Mitterlehner.
Nach Grinschgl könnten die 45 Mio. Euro an Radio- und TV-Gebühren in die Entwicklung innovativer und interaktiver Anwendungen und Programminhalte des ORF und der privaten Anbieter im Bereich Digital-TV fließen. Weitere Mittel daraus sollen der RTR bzw der für den Rundfunk zuständigen KommAustria zukommen und der Förderung des dualen Rundfunks mit neuen privaten Anbietern sowie der Weiterentwicklung des Medienstandortes Österreich dienen. "Dadurch profitieren alle, der ORF, die Privat-TV-Anbieter, die Privatradios sowie damit verbundene Wirtschaftszweige", so Mitterlehner weiter.
"Um den technischen Anschluss nicht zu verpassen, eine selbständige und erfolgreiche Medienlandschaft in Österreich zu erhalten und den Medien- und Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken, ist rasches Handeln erforderlich", so Mitterlehner abschließend.

 
ORF zur Studie "Rundfunkgebühren und deren Verwendung in Europa"
Wien (orf) - Eine im Auftrag der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) in Auftrag gegebene Studie unter dem Titel The use of funds collected for Public Service Broadcasting" hat in 21 verschiedenen Ländern (Europa und Israel) die Herkunft und Verwendung von Rundfunkgebühren erhoben. Die Ergebnisse der Studie weisen aus, dass in Österreich "nur zwei Drittel der Rundfunkgebühren dem Rundfunk dienen".
Grundsätzlich hat der ORF wiederholt auf dieses Faktum hingewiesen, dass der ORF nicht den gesamten vom Teilnehmer entrichteten Betrag, sondern nur knapp zwei Drittel, nämlich 66 Prozent davon erhält. 34 Prozent fließen an Bund und Länder, die vor allem den dort angesiedelten Kulturbudgets zugute kommen.
Der ORF begrüßt es, dass dieser - den europäischen Gegebenheiten widersprechende Sachverhalt - nun auch in einer externen Studie festgestellt wird.
Wie in der Studie ebenfalls aufgezeigt wird, gibt es in den einzelnen Ländern unterschiedliche Finanzierungsmodelle für Rundfunksregulierungseinrichtungen wie die RTR-GmbH bzw. die KommAustria. In den meisten Länder haben nicht die Rundfunkveranstalter die Hauptlast der Finanzierung ihrer Regulierungseinrichtungen zu tragen. Der ORF hat in diesem Zusammenhang immer darauf hingewiesen, dass es nicht sinnvoll sei, dass die KommAustria überwiegend
aus ORF-Mitteln finanziert werde. Ein Vorschlag, der wie der Vergleich mit den anderen Ländern zeigt, hier durchaus seine Bestätigung findet.
Der ORF begrüßt weiters den Vorschlag der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH, die unter dem Titel "Radio- und TV-Gebühren" eingehobenen Gelder ausschließlich Zwecken des Rundfunks zuzuführen. Die Idee, mit den finanziellen Ressourcen die Einrichtung eines Digitalisierungsfonds und die KommAustria zu finanzieren, ist grundsätzlich sinnvoll.
Darüber hinaus sollen die Mittel den ORF bei der Finanzierung seines umfassenden gesetzlichen Auftrags in geeigneter Form unterstützen.

 
Kampf um Tourismusplattform Tiscover
Privatisierung angestrebt – Tiroler Tourismus Vereinigung dagegen
Innsbruck (pte) - Heftige Diskussionen hat die Absicht der Tourismusplattform Tiscover Travel Information Systems AG ausgelöst, sich vom Mehrheitseigentümer, der Tirol Werbung, zu emanzipieren. Die Tiroler Tourismus Vereinigung TTV) will gegen einen Verkauf der Internet-Buchungsplattform kämpfen, da diese mit Pflichtbeiträgen und Steuergeldern aufgebaut worden sei. Die TTV werde sich "mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln" wehren.
Laut Wirtschaftsblatt online ist das zu 91 Prozent im Besitz der Tirol Werbung befindliche Online-Reiseportal bereits auf Partnersuche, Ziel sei eine privatwirtschaftliche Struktur. Es gebe österreichische und ausländische Interessenten, sagt Tiscover-Vorstand Arno Ebner. Insbesondere das britische Reiseportal eBookers und das zu Microsoft gehörende Buchungsportal Expedia seien Kandidaten für einen Einstieg.
Geplant ist, dass sich die Tirol Werbung zunächst auf einen Anteil von 25 Prozent plus eine Aktie zurückzieht und dann die "Vollprivatisierung" erfolgt. Bei den anderen Eigentümern (Swarovski zu sechs Prozent und Bank Austria/CA IB zu drei Prozent) soll sich aus heutiger Sicht nichts ändern.
Tiscover ist derzeit im Begriff seine Dienstleistungen auf Deutschland (mit der Bayrischen Tourismus GmbH, SAP, Siemens) und in die Schweiz (mit SDM) auszuweiten. Nachdem ein Börsengang verworfen wurde, soll ein internationaler Partner die Expansion vorantreiben. Venture-Capital-Gebern kann Ebner nichts abgewinnen. Tiscover will heuer (nach 6,8 Mio. Euro 2001) auf 7,5 Mio. Euro Umsatz kommen. Das vermittelte Buchungsvolumen betrug zuletzt 383 Millionen.

 
Bartenstein: Anstieg der Arbeitslosigkeit neuerlich leicht abgeschwächt
Wien (bmwa) - Auf Grund eines Zusammenbruches des EDV-Systems bei einer großen Gebietskrankenkasse war der Hauptverband der Sozialversicherungsträger nicht in der Lage die zum Stichtag 31.07.2002 abgefragten Beschäftigungsdaten nicht rechtzeitig bekannt zugeben. Ende Juli hat sich der Zuwachs der Arbeitslosigkeit weiter abgeschwächt. So waren 191.590 Personen arbeitslos vorgemerkt, das ist gegenüber Ende Juli des Vorjahres ein Anstieg um 16,6% oder +27.224 Personen (im Juni war noch ein Zuwachs von 17,6% festzustellen).
Geschlechtsspezifisch differenziert zeigt sich, dass die Frauenarbeitslosigkeit mit +9.513 (+11,8%) weiterhin geringer zunimmt als jene der Männer (+17.711; +21,2%).
International gesehen hat Österreich nach wie vor eine sehr günstige Position. Für den Juni 2002 (letzt verfügbarer Wert) weist Eurostat für Österreich eine Arbeitslosenquote von 4,1% aus. Damit liegt dieser Wert nach wie vor deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 7,6% (Wert für Mai). Lediglich Luxemburg mit 2,3% und die Niederlande mit 2,8% (jeweils für Mai) weisen eine niedrigere Arbeitslosenquote als Österreich auf.

Darüber hinaus zeigten sich Ende Juli am Arbeitsmarkt folgende Tendenzen:

Arbeitslosendauer
Die durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsepisode ist im Juli 2002 mit 114 Tagen gegenüber dem Vorjahreswert gleich geblieben. Jedoch liegt sie um 17 Tage bzw. 13% unter der Dauer vom Juli 2000 und um 15 Tage unter jener vom Juli 1999.

Langzeitarbeitslosigkeit
Ende Juli waren 12.990 Personen länger als ein Jahr vorgemerkt. Damit liegt ihre Zahl über dem Wert vom Juli 2001 (+2.651 bzw. +25,6%), jedoch nach wie vor deutlich unter dem vergleichbaren Wert des Jahres 2000 (und zwar um 5.224 bzw. knapp 29%).Die Zahl der über 6 Monate vorgemerkten Arbeitslosen (47.055) liegt derzeit um 12.733 (+37,1%) über dem Vorjahreswert. Der Anstieg hat sich damit abgeschwächt.

Jugendliche
Während die Arbeitslosigkeit der 15- bis 18-jährigen Jugendlichen mit 3.957 gegenüber dem Vorjahr nur um 0,9% oder 36 gestiegen ist, entfiel der überwiegende Teil der Zunahme auf die 19- bis 24-Jährigen (+5.152 bzw. +20,5% auf 30.308).
Im internationalen Vergleich der Jugendarbeitslosigkeit nimmt Österreich mit 6,9% (Wert für Juni) weiterhin eine ausgezeichnete Position ein, zumal die Jugendarbeitslosenquote im EU-Durchschnitt 15,2% betrug (im Mai). Österreich weist in der Folge nach den Niederlanden (6,0% im Mai) nach wie vor die zweit niedrigste Jugendarbeitslosenquote in der Gemeinschaft aus, gefolgt von Irland (8,2%), Dänemark (8,4%) und Luxemburg (9,2%).

Lehrstellenmarkt
Die Zahl der Lehrstellensuchenden lag Ende Juli mit 8.597 um 279 (-3,1%) unter dem Wert des Vorjahres. Damit ist erstmals seit Herbst 2000 wieder eine rückläufige Zahl an vorgemerkten Lehrplatzsuchenden zu beobachten. Allerdings ist gleichzeitig auch die Zahl der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Lehrstellen zurückgegangen: 3.008 (-617 oder -17,0%).

Zunahme der Altersarbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen stieg um 5.149 (+13,7%) auf 42.664. Dabei nahm vor allem die Zahl der arbeitslosen 50- bis 54-Jährigen mit +1.173 (+5,9%) deutlich unterdurchschnittlich zu. Aber auch die Arbeitslosigkeit der 55- bis 59-Jährigen stieg mit +2.919 (+19,5%) nur leicht über dem Durchschnitt. Dem stand jedoch ein - relativ betrachtet - kräftiger Anstieg bei den über 60-Jährigen gegenüber (+1.057 oder +37,4% auf 3.886). Dieser ist neben demographischen Faktoren auf die geänderten Zugangsbestimmungen in die vorzeitige Alterspension und den entsprechenden Begleitmaßnahmen im Arbeitslosenversicherungsgesetz zurückzuführen.

Entwicklung nach Branchen
Die von den maßgeblichen Forschungsinstituten prognostizierte deutliche Verbesserung der internationalen Konjunktur und die daraus resultierenden verbesserten Exportchancen werden sich erst mit der üblichen Verzögerung auf den Arbeitsmarkt auswirken. In der Folge war Ende Juli noch ein Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Sachgütererzeugung um 6.090 (+19,5%) auf 37.302 zu verzeichnen. Im Bauwesen war eine Zunahme um 3.295 (+15,5%) auf 24.559 festzustellen. Zuwächse verzeichneten Ende Juli auch eine Reihe von Branchen des Dienstleistungsbereiches. Entgegen der Entwicklung in den Vormonaten nahm allerdings die Arbeitslosigkeit im Bereich Handel/Instandhaltung mit +4.593 (+13,8%) nunmehr verlangsamt zu. Der Anstieg bei den unternehmensbezogenen Dienstleistungen betrug 1.942 (+17,9%), im Verkehr- und Nachrichtenwesen 1.219 (+17,5%) und bei den sonstigen öffentlichen und privaten Dienstleistungen betrug die Zunahme 1.820 (+21,8%). Mit +11,0% (+2.183) stieg die Zahl der vorgemerkten Personen im Fremdenverkehr nach wie vor unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt.

Entwicklung in den Bundesländern
Die Arbeitslosigkeit stieg weiterhin in allen neun Bundesländern. Mit +9.638 (+16,5% auf 68.225) stieg sie in Wien im gesamtösterreichischen Durchschnitt. Dennoch trägt die Bundeshauptstadt damit 35,4% des Gesamtanstiegs. Prozentuell betrachtet fällt die Zunahme in Vorarlberg mit +22,0% (+1.096 auf 6.077) vor Salzburg (+21,2% bzw. +1.413 auf 8.079), Oberösterreich (+19,4%; +3.675 auf 22.580) und Niederösterreich (+17,3%; +4.868 auf 33.087) am stärksten aus. Leicht unterdurchschnittliche Zuwachsraten verzeichnen dagegen Kärnten (+15,2%; +1.492 auf 11.295) und die Steiermark (+14,5%; 3.443 auf 27.269). Das Burgenland liegt mit +12,2% (+650 auf 5.974) ebenso wie Tirol (+11,8%; +949 auf 9.004) - wie bereits im Vormonat - relativ deutlich unter dem gesamtösterreichischen Anstieg.

Arbeitslosigkeit nach Ausbildungskategorien
In allen Ausbildungskategorien sind im Jahresabstand Zunahmen der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Der stärkste Anstieg ist bei Personen mit Pflichtschulabschluss (+9.399 oder +14,2% auf 75.678) sowie bei Personen mit Lehrabschluss festzustellen +9.419 oder +16,4% auf 66.864). Bei arbeitslosen Personen, die über keine abgeschlossene Schulausbildung verfügen, hat sich der Bestand im Vergleich zum Vorjahr um 971 (+14,8%) auf 7.531 erhöht. Auf diese drei Ausbildungskategorien entfallen damit knapp drei Viertel des Gesamtanstiegs.

Schulungen des Arbeitsmarktservice
Die Schulungsaktivitäten des Arbeitsmarktservice liegen im Juli neuerlich deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Zahl der in Schulung befindlichen Personen liegt mit 31.546 um 3.988 (+14,5%) über dem vergleichbaren Vorjahreswert. 44% des Anstieges entfallen dabei auf jugendliche Schulungsteilnehmer (15- bis 25-Jährige). Die Schulungsaktivitäten expandieren in allen Bundesländern. Besonders ausgeprägt steigen sie in Salzburg (+30,3% bzw. +205), Wien (+16,7% bzw. +1.529) und Niederösterreich (+14,8% bzw. +580). Die Schulungsteilnehmer rekrutieren sich schwerpunktmäßig aus den Berufsgruppen Büroberufe (5.886), Handel (3.885), Hilfsberufe (4.018) sowie Metall-/Elektroberufe (3.897). Aus diesen Berufsgruppen ergeben sich damit rund 56% aller in Schulung befindlichen Personen.

 
  Wasserwelt Kärnten als schillernde Zukunftsvision
LHStv. Pfeifenberger stellte Masterplan für Kärntner Tourismus vor – Ganzjahres Ferienland Millstätter See - Investorenmesse an diesem Wochenende
Klagenfurt (lpd) - Für Kärnten wurde seitens des Tourismusreferenten LHStv. Karl Pfeifenberger die Erstellung eines Masterplans in Auftrag gegeben, um Kärnten als Ganzjahrestourismusland zu positionieren und die touristische Wertschöpfung zu steigern. Oberstes Ziel des Masterplanes war es, so Pfeifenberger, neue Chancen für den Kärntner Tourismus zu finden. Es ging ihm darum „nicht Papier zu produzieren, sondern „investorenreife“ Projekte zu entwickeln. Diese werden an diesem Wochenende (2. bis 4. August) potentiellen Investoren vorgestellt, berichtete der Kärntner Tourismusreferent.
Den Tourismusplan Kärnten hat die TIK (Tourismusinfrastruktur Kärnten GmbH) gemeinsam mit der Europäischen Tourismusinstitut GmbH (Universität Trier; Deutschland) und dem Kärntner Architekturunternehmen Alfred Lengger erstellt. Neben Pfeifenberger haben am Masterplan Werner Bilgram (Kärnten Werbung), der Erfolgstouristiker Ulrich Peter Leeb (Hotel Hochschober, Turrach) und der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) mitgewirkt.
Als Grundlage für diesen wichtigen Masterplan dienten bestehende Studien und Projekte, Expertengespräche mit Top-Touristikern (wie zb. TUI, ITS, etc.) und Kärnten Kennern. Aufbauend auf diesen Informationen wurden mehr als 6.000 Personen in den Quellmärkten Österreich und Deutschland zum Urlaubsland Kärnten befragt. Dabei wurden das Image, touristische Schwerpunktthemen, Urlaubserwartungen und –wünsche etc. abgefragt. Auf dieser Basis konnten Zielgruppen, strategische Tourismusziele und Entwicklungsrichtungen definiert werden.
Aus diesen Gesamtinformationen (Studien und Projekte, Expertengespräche mit Top-Touristikern und Kärnten Kennern, Standortanalyse und Befragungen) wurden zwei Leitprojekte entwickelt und visualisiert, die potentiellen Investoren nunmehr vorgestellt werden, erklärte Tourismusreferent LHStv. Pfeifenberger. Reinhard Zechner von der Tourismus-Infrastruktur Kärnten GmbH bezeichnete die Investorenmesse als „krönenden Abschluss“ des Masterplans. Mehr als zwei Dutzend potentieller Interessenten aus dem In- und Ausland werden an der Präsentation teilnehmen. Für den Chef der Kärnten Werbung, Werner Bilgram, standen „brauchbare“ Projekte an erster Stelle. Die Ergebnisse würden „Hoffnungssterne“ für den Kärntner Tourismus darstellen.

Die Projekte: Ferienland Millstättersee
Im Gegensatz zu ähnlichen Freizeit-Ressort-Konzeptionen (wie z. B. Center Parcs) sieht die Gesamtkonzeption des Ferienlandes Millstätter See ein umfangreiches Angebot vor, das sowohl von Ressort-Gästen als auch von Tagestouristen genützt werden kann. So werden auch Badbesucher oder Spielewelt-Besucher, Feriengäste, Spaziergänger und Schiffstouristen sowie die Kärntner Bevölkerung Zugang zu den diversen Einrichtungen haben. Dabei stützt sich das Gesamtprojekt auf vier Säulen: Ressortbereich mit Hotel und Appartements, Öffentliches Hafenviertel mit Marina, Seepromenade, Seebad und Indoor-Erlebnisbad sowie Freizeitpark „Ravensburger Spieleland“. KR Karl Steinberger, Direktor Volksbank Oberkärnten, stellte „die“ ganzjahres Innovation am Millstätter See vor. Er rechnet bei Umsetzung mit 150 neuen Dauerarbeitsplätzen.

Wasserwelt Kärnten
Die Befragung zeigte, dass Kärnten eine international beachtliche Wasserkompetenz besitzt. Aufgrund dieser Informationen wurde das Projekt „Wasserwelt Kärnten“ konzipiert. Die Wasserwelt Kärnten ist eine neue, umsetzbare Konzeption einer multifunktionalen Freizeiteinrichtung rund um das Thema Wasser und soll das Konzept der nächsten Landesausstellung zum Thema „Wasser“ ergänzen. Eine Vielzahl von Ansätzen und Gedanken verbindet sich in der Wasserwelt Kärnten zu einer schillernden Gesamtheit ähnlich einem Wassertropfen. Aktive und rezeptive, körper- und geistbezogene, entspannende und aufregend Elemente führen den Besucher in einer einmaligen Inszenierung zu einem vielseitigen und hautnahen Erlebnis mit dem Wasser.
Die Wasserwelt Kärnten geht über die Inhalte reiner Erlebniswelten oder interaktiver Präsentationen hinaus. Sie verbindet sie mit der Möglichkeit des aktiven „Eintauchen“ in das dargestellte Thema. Der Aktivitätsbereich bildet hier eine einzigartige Ergänzung, die dem Gast ein völlig neues Erlebnis und einen mehrdimensionalen Zugang zum Thema Wasser bietet. Neben Infotainment, Action und Fun für Jung und Alt, wird vor allem der Bereich Wellness und See als Spitzenqualität dem Gast nähergebracht. Ein Multimediacenter mit eindrucksvollen Effekten soll die Wasserwelt Kärnten interaktiv erlebbar machen.

Attraktive touristische Standorte definiert
Ein anderer Teil des Tourismusmasterplanes war die Definition von Standorten in Kärnten, die für touristische Großprojekte geeignet erscheinen, zu erheben und zu bewerten. Die Bewertung der Standorte erfolgte nach den folgenden sieben Hauptaspekten wie die Lage im Zentralraum, Verkehr und technische Infrastruktur, Orts- und Landschaftsbild, Umweltaspekte und –auswirkungen, Ressourcenschutz, Synergien, Nutzungskonflikte sowie sonstige Standortkriterien. Dabei wurden zwölf attraktive Standorte definiert, die sich in den Bezirken Hermagor, Klagenfurt, Villach, St. Veit, Völkermarkt, Wolfsberg, weiters in der Region Millstätter- und Wörthersee befinden. Die Standorte wurden bereits durch einen Widmungsstop versehen, um diese Flächen einer anderen Nutzung (z.B. Industrie oder Gewerbe) nicht zur Verfügung zu stellen.

 
Vorarlbergs Exporte erneut gestiegen
LH Sausgruber: "Unsere Wirtschaft ist international konkurrenzfähig"
Bregenz (vlk) - Die Vorarlberger Wirtschaft hat im Jahr 2001 Waren im Wert von 4,7 Milliarden Euro exportiert, um 4,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Landesstelle für Statistik hervor. Landeshauptmann Herbert Sausgruber sieht in diesen Zahlen "eine erfreuliche Bestätigung, dass Qualität aus Vorarlberg international konkurrenzfähig ist und unsere Wirtschaft ihre Chancen auf den Weltmärkten wahrnimmt".
Dass die Zuwachsrate geringer ausfiel als in den Jahren zuvor, hängt mit der konjunkturellen Entwicklung in einzelnen Branchen zusammen. Im gesamten produzierenden Bereich wurde eine Zunahme des Wertes der technischen Gesamtproduktion um 2,5 Prozent erzielt. Im Jahre 2000 am Höhepunkt der Konjunktur stieg dieser Wert um 8,0 Prozent. Das Wirtschaftswachstum hat sich im Jahre 2001 deutlich verflacht. Die Entwicklung der Vorarlberger Exportzahlen in den letzten Jahren (in Milliarden Euro):

1997 3,202 (+13 Prozent gegenüber dem Vorjahr)
1998 3,580 (+12 Prozent)
1999 3,915 (+9,5 Prozent)
2000 4,527 (+15,5 Prozent)
2001 4,712 (+4,1 Prozent)

In einzelnen Warengruppen boomten die Exporte 2001 nach wie vor. Zuwachsraten von zehn Prozent und mehr wurden bei Nahrungs- und Genussmitteln, optischen Geräten, Fahrzeugen und Sportgeräten erzielt. Zu Verlusten im Exportgeschäft kam es bei Holz und Holzwaren, bei Strom und bei Textilien. Das Minus der Holzexporte trifft ausschließlich die Schweiz und Deutschland, und zwar die Exporte von Schnittholz sowie von Holzwaren für die Bauwirtschaft. Der Rückgang der Stromexporte hängt mit Produktionsminderungen, aber auch mit der Preisentwicklung auf dem Strommarkt zusammen. Im Jahr 2000 erzielte die Elektrizitätswirtschaft überdurchschnittliche Exportzuwächse, die 2001 zum Großteil wieder verloren gingen. Die Exporte der Textilindustrie waren nach allen wichtigen Partnerländern rückläufig.

Warenobergruppen (in 1.000 Euro)        2000                    2001   % Veränderung
Nahrungs-, Genussmittel                      397.098               442.203               + 11,4
Erdölprodukte, Strom 106.943 89.282 - 16,5
Chem.u.pha. Produkte, Kunststoff 232.097 252.237 + 8,7
Holz und Holzwaren 60.698 47.229 - 22,2
Papier und Papierwaren 130.244 131.690 + 1,1
Textil.,Garne, Gewebe 343.437 309.275 - 9,9
And.Textil, Bekleidung 634.237 629.698 - 0,7
Eisen u. Metallwaren 849.451 920.095 + 8,3
Kessel, Maschinen, Apparate 699.886 742.939 + 6,2
Elektr. Maschinen, Apparate und Waren 320.606 321.971 + 0,4
Fahrzeuge 98.091 111.756 + 13,9
Optische u. fotografische Geräte, Musik 93.059 114.165 + 22,7
Möbel, Bettwaren, Beleuchtung 380.399 399.822 + 5,1
Spielzeug, Spiele, Sport 101.743 112.790 + 10,9
Kunst, Sammlungsstücke 515 121 - 76,5
Sonstige Waren 79.210 87.476 + 10,4
Gesamt 4.527.716 4.712.749 + 4,1

Besonders erfolgreich war die Vorarlberger Wirtschaft in den europäischen Oststaaten, in den USA, in Kanada, in Japan, in Hongkong, in Malaysia, in Singapur, in Südkorea sowie in einzelnen afrikanischen Staaten und in Australien. Die Steigerungsraten schwanken zwischen 15 und über 30 Prozent. Beachtliche Zuwächse konnten auch in Italien, in den Benelux-Staaten, in Frankreich und in Großbritannien erzielt werden. Auch die Exporte in die Schweiz und nach Liechtenstein wurden erhöht. Das Fürstentum Liechtenstein rangiert unter den wichtigsten Exportpartnern Vorarlbergs an 7. Stelle, hinter Deutschland, der Schweiz, Italien, Großbritannien, den USA und Frankreich. In den meisten anderen wichtigen Ländern mussten Verluste hingenommen werden (Schweden –2,5 Prozent, Deutschland –3,2 Prozent, Finnland –4,5 Prozent und Portugal –22,5 Prozent).
Der Rückgang der Exporte nach Deutschland hängt mit der Entwicklung bei Strom, Holz und Holzwaren, Papier und Papierwaren, Textilien, Kessel, Maschinen und Apparaten, Möbeln sowie Eisen- und Metallwaren zusammen. Die Einbußen diese Warengruppen betrugen bis zu 30 Prozent. Zuwächse wurden in Deutschland mit Nahrungs- und Genussmitteln, Kunststoffen, Fahrzeugen und Sportartikeln erzielt.

Wirschaftsblock/Land (in 1.000 Euro) 2000 2001 % Veränderung
EU 2.647.880 2.655.282 + 0,3
Benelux 125.157 139.484 + 11,4
Frankreich 206.416 217.829 + 5,5
Deutschland 1.483.193 1.436.333 - 3,2
Italien 304.534 338.476 + 11,1
Großbritannien 246.615 258.002 + 4,6
Andere EU-Staaten 281.964 265.158 - 6,0


EFTA 917.072 940.736 + 2,6
Liechtenstein 152.680 156.288 + 2,4
Schweiz 737.895 756.139 + 2,5
Andere EFTA-Staaten 26.497 28.310 + 6,8

GUS 27.116 45.104 + 66,3
Andere europ. Staaten 325.908 359.535 + 10,3
USA und Kanada 228.766 272.573 + 19,1
Andere amerik. Staaten 31.440 40.092 + 27,5
Asien 231.028 242.983 + 5,2
Afrika 86.929 119.522 + 37,5
Australien 31.575 36.918 + 16,9
Gesamt 4.527.716 4.712.746 + 4,1

Die Österreichische Wirtschaft steigerte ihre Exporte um sieben Prozent, und zwar von 69,7 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf 74,45 Milliarden Euro im Jahre 2001. In der EU konnte eine Zuwachsrate von sieben Prozent erzielt werden, in der EFTA kam es zu einem Minus von über 13 Prozent. Die gesamten österreichischen Exporte in die Schweiz sanken um 15 Prozent. Beim wichtigsten Handelspartner, Deutschland, gab es österreichweit ein Plus von 3,5 Prozent. Vorarlberg konnte demgegenüber seine Exporte in die Schweiz erhöhen, in Deutschland mussten Verluste hingenommen werden.

 
Wirtschaft lehnt überfallsartige Maut-Verdoppelung auf Sonderstrecken vehement ab
Mitterlehner: Bundesminister Reichhold soll gegen Monopolmissbrauch der Asfinag einschreiten
Wien (pwk) - Die Asfinag plant auf Basis vorliegender Unterlagen die Beseitigung der Jahreskarten und der 100-Fahrtenkarten für Lkw auf den bemauteten Sonderstrecken bereits ab 1. September 2002. "Dies führt für die betroffene Wirtschaft in den ohnedies verkehrsgeographisch benachteiligten Regionen in der Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zu einer Verdoppelung der Mautkosten", protestiert der Generalsekretärstellvertreter der WKÖ, Reinhold Mitterlehner.
"Die Wirtschaftskammer Österreich lehnt das Vorgehen der Asfinag auf das Entschiedenste ab und fordert Bundesminister Mathias Reichhold als zuständige Aufsichtsbehörde auf, diesem eklatanten Monopolmissbrauch der Asfinag Einhalt zu gebieten."
Wenn schon die Asfinag jegliche Rücksichtnahme auf die zahlenden Kunden vermissen lasse, so müsse jetzt Verkehrsminister Reichhold dafür sorgen, dass die bestehenden Regelungen für Kontingent- und Jahreskarten bis zu generellen Einführung des Mautregimes für Lkw aufrecht bleiben, fordert Mitterlehner. Offenbar wolle die Asfinag ihre Kunden dazu zwingen, sich schon im Vorhinein - vor dem 1. September - für ihren gesamten Bedarf mit Kontingentkarten einzudecken, um möglichst viel Geld in die Kassen der Asfinag fließen zu lassen. Minister Reichhold ist deshalb gefordert, der Asfinag die Zügel enger anzulegen, wenn die Interessen des Wirtschaftsstandortes dies erfordern.
Konkret fordert Mitterlehner eine Fortsetzung der Abgabe der 100-Fahrten-Karten bis zum Beginn der allgemeinen Mautpflicht und die Einführung einer 50-Fahrten-Karte, um zu vermeiden, dass die Asfinag ungerechtfertigtes Körberlgeld von jenen Firmen kassiert, die eine Sonderstrecke weniger als 100 Mal befahren. Notwendig ist auch der EU-konforme Einbau der international üblichen Vielfahrerregelung in das künftige generelle Mautregime, betont der WKÖ-General.

 
Internationale Vermögensposition Österreichs im Jahr 2001
Österreich ist gegenüber dem Ausland Nettoschuldner in Höhe von rund- 50 Mrd. EUR.
Wien (oenb) - Das Finanzvermögen von Österreichern im Ausland betrug per Jahresende 2001 303 Mrd. EUR (+8% gegenüber 2000), die Verpflichtungen von Österreichern gegenüber dem Ausland sind um 10% auf 353 Mrd. EUR gestiegen. Auf der Aktiv- sowie auf der Passivseite wurden Rentenwerte weiter ausgebaut, während sich der Bestand an Anteilspapieren rückläufig entwickelte.
Auf das Ergebnis der Internationalen Vermögensposition Österreichs zum Stichtag 31. Dezember 2001 wirkte sowohl der geringere Finanzierungsbedarf, der aus einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur im Jahr 2001 resultierte, als auch der zumindest teilweise abgeschlossene Prozess der regionalen Diversifikation der Portefeuilles, der nach der Euroeinführung feststellbar gewesen war. Im Jahr 2001 sind die Auslandsaktiva bzw. -passiva Österreichs deutlich weniger gestiegen als noch in den beiden vorangegangenen Jahren: Das Finanzvermögen, das die Österreicher im Ausland hielten, erhöhte sich um 8%, die Finanzverpflichtungen Österreichs gegenüber dem Ausland stiegen um 10%. Dennoch bleiben, gemessen am BIP, die Internationalisierungsquoten von 148% (aktivseitig) bzw. 172% (passivseitig) weiterhin relativ hoch. Die Nettovermögensposition Österreichs betrug zum Stichtag rund -50 Mrd. EUR.
Das Auslandsvermögen der Österreicher belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2001 auf 303 Mrd. EUR. Der Großteil dieses Vermögensbestandes entfällt weiterhin auf ausländische Wertpapiere und auf Kredite plus Einlagen. Beide Finanzierungsinstrumente haben sich gegenüber dem Vorjahr um jeweils 9% gesteigert und erreichten zum Berichtsstichtag einen Marktwert von 135,2 bzw. 119,1 Mrd. EUR. Im Bereich der Wertpapiere erhöhten die österreichischen Investoren ihren Bestand an festverzinslichen Wertpapieren, während sich der Stand an Anteilspapieren rückläufig entwickelte. Das von Österreichern im Ausland gehaltene Vermögen aus Direktinvestitionen konnte gegenüber dem Jahr 2000 um 12% gesteigert werden und betrug zum Berichtsstichtag 31,5 Mrd. EUR.
Nach volkswirtschaftlichen Sektoren strukturiert bestanden die österreichischen Finanzanlagen im Ausland per Ende 2001 zu jeweils 45% aus Forderungen inländischer Banken und des sonstigen Sektors, der institutionelle Anleger, Unternehmen und private Haushalte umfasst.
Die Finanzanlagen des Auslands in Österreich erreichten zum 31. Dezember 2001 einen Wert von 353 Mrd. EUR. Der Marktwert der im Auslandseigentum befindlichen Wertpapiere betrug 194,7 Mrd. EUR; gegenüber dem Vergleichszeitpunkt 2000 bedeutet dies eine Steigerung von 12%. Festverzinsliche Wertpapiere nahmen dabei deutlich zu, während sich der Bestand des Auslands an Anteilspapieren rückläufig entwickelte. Im Bereich der Direktinvestitionen wurde eine Steigerung von 20% erzielt, woraus ein Beteiligungsstand von 40,2 Mrd. EUR resultierte. Die Einlagen und Kredite des Auslands in Österreich erhöhten sich um 3% und erreichten einen Wert von 118,2 Mrd. EUR.
Die sektorale Analyse der Finanzanlagen der Ausländer in Österreich zeigt, dass zum Stichtag 31. Dezember 2001 der Anteil des bei inländischen Banken gehaltenen Finanzvermögens mehr als 50% des Auslandsvermögens in Österreich betrug; auf den öffentlichen Sektor entfielen 25%, auf den sonstigen Sektor 23%.
Eine ausführliche Beschreibung der Internationalen Vermögensposition Österreichs im Jahr 2001 wird zu Ende August auf der Homepage der Oesterreichischen Nationalbank unter http://www2.oenb.at/zabil/sonstdat_p.htm publiziert. In Papierform erfolgt die Veröffentlichung in "Berichte und Studien 3/2002"; die aktualisierte Tabelle zur Internationalen Vermögensposition Österreichs ist unter http://www2.oenb.at/stat-monatsheft/tabellen/710p.htm im "Statistischen Monatsheft 6/2001" (Tabelle 7.1.0) abzurufen.

 
Austrian Airlines und Generali gründen Versicherungsmakler speziell für Privatkundenbetreuung
Wien (aua) - Mit den Zielsetzungen das bestehende private Mitarbeitergeschäft der gesamten Austrian Airlines Group intensiver zu bearbeiten, darüber hinaus zusätzliches Drittgeschäft zu realisieren und gemeinsam operativ stärker aufzutreten, gründen die AUA Versicherungs-Service GmbH und die Care Consult Versicherungsmakler GmbH die AVS-Privatkunden Versicherungsservice Gmbh als gemeinsame Tochtergesellschaft.
Die neue Gesellschaft wird mit 31. Juli 2002 gegründet und steht im Verhältnis von 51 zu 49 Prozent im Eigentum der AUA Versicherungs-Service Gmbh und der zur Generali Gruppe zählenden Care Consult Versicherungsmakler GmbH. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt EUR 36.000,-. Generali-Vorstandschef Dr. Hans Peer – die Care Consult gehört der Generali-Tochter Europäische Reiseversicherung - , aktuell zur Unternehmensgründung: „Unsere gemeinsame Gesellschaft wird das Mitarbeitergeschäft gezielt ausbauen - mit der Perspektive, in weiterer Folge zusätzliche Finanzdienstleistungen anzubieten. Diese Kooperation ist somit ein weiteres Beispiel umfassender Kundenbetreuung im Sinne von Care“. Finanzvorstand Mag. Thomas Kleibl, Austrian Airlines Group in einer ergänzenden Ausführung: „Wir verfolgen eine klare Konzentrationsstrategie auf das Kerngeschäft. Wie dieses Beispiel zeigt, versuchen wir dabei anderes Engagement mit guten Partnern in zusätzliche Stärken und eine Wertsteigerung für den Konzern umzuwandeln.“
Die AUA Versicherungs-Service GmbH (EGT 2001: EUR 728.000,-) wird sich nach der Ausgliederung des Mitarbeitergeschäftes, wie bisher auf die Bereitstellung der Industrie- und Luftfahrtversicherungen der gesamten Gruppe konzentrieren.
Dr. Michael Lang Geschäftsführer der AUA Versicherungs-Service GmbH und der neu gegründeten AVS Privatkunden Versicherungsservice GmbH: „Mit der Bündelung der gemeinsamen Stärken als unabhängiger internationaler Makler mit besten Kontakten, wollen wir das Geschäftsvolumen in der Austrian Airlines Group von derzeit rund 1.500 Kunden zumindest verdoppeln – dies inbesondere mit in Österreich einzigartigen Produkten!“ Co-Geschäftsführer Mag. Rüdiger Herbst (Care Consult) ergänzt zu möglichen weiteren Geschäftsperspektiven: „Die AVS-Privatkunden Versicherungsservice GmbH wird sich als – der – Spezialist für Privatkunden im Luftfahrtbereich profilieren und in diesem Segment auch Drittkunden, wie zum Beispiel die MitarbeiterInnen der Flughafen Wien AG, mit maßgeschneiderten Angeboten ansprechen!“

 
AK für rasche Lösung offener Problembereiche im Arbeitnehmerschutz
Wien (ak) - Mehr Schutz für die Arbeitnehmer vor gesundheitsgefährdenden oder krebserregenden Arbeitsstoffen sowie die Umsetzung einer Verordnung über die Handhabung von Lasten wie es das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz vorsieht, fordert Alexander Heider, Leiter der Abteilung Arbeitnehmerschutz der AK.
Darüber hinaus kritisiert Heider, dass zwar der Einsatz von Arbeitspsychologen in den Betrieben seit einem halben Jahr gesetzlich vorgeschrieben ist, bei den Kontrollbehörden - den Arbeitsinspektoraten - aber bislang keine in diesem Bereich kompetente Ansprechstelle geschaffen wurde. Außerdem verlangt der AK-Experte vom Wirtschaftsminister die rasche Einberufung des Arbeitnehmerschutzbeirates: "Seit über einem Jahr gab es keine Sitzung. Das ist einmalig in der Geschichte des Beirats." Damit wird auch die Vorlage des Jahresberichts 2001 der AUVA über die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung von Kleinbetrieben mutwillig verzögert. Der damit verbundene Ausblick auf die Präventionsarbeit 2002 unterbleibt also. Heider: "Bis heute weiß niemand in welchen Umfang und in welcher Qualität die gesundheitliche Betreuung der Arbeitnehmer in Kleinbetrieben durchgeführt wird." Offenbar noch ungelöst ist die notwendige arbeitspsychologische Betreuung für Kleinbetriebe durch die AUVA.

Strengere Grenzwerte
In den letzten Jahren brachte die Forschung neue wissenschaftliche Erkenntnisse über das gesundheitliche Gefährdungspotenzial von zahlreichen Arbeitsstoffen hervor. Deshalb stehen jetzt in Österreich 56 Neuaufnahmen oder Verringerungen von Grenzwerten bei gesundheitsgefährdenden Arbeitsstoffen zur Debatte, die in Ländern wie Deutschland schon längst geregelt sind. Beispielsweise können Walzasphaltdämpfe oder Emissionen von Dieselmotoren Krebs erzeugen. "Wir wollen, dass diese neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse weiterhin auch in Österreich umgesetzt werden", sagt Heider, das verlangt auch das geltende Arbeitnehmerschutzgesetz." Die AK tritt daher dafür ein, dass die strengeren Grenzwerte weiterhin übernommen werden, weil das der aktuellste Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis ist. "Der Arbeitsminister muss in diesem Sinn entscheiden", sagt Heider, "die Gesundheit der österreichischen Arbeitnehmer darf nicht weniger wert sein, als die der deutschen Arbeitnehmer." Die Regelungen in Österreich, kritisiert Heider, sind auf dem Stand 1996, seit damals wurden alle wissenschaftlichen Erkenntnisse verschlafen.

Verordnung über die manuelle Handhabung von Lasten
Seit über einem Jahr liegen kokrete Umsetzungskonzepte für eine Durchführungsverordnung über die manuelle Handhabung von Lasten im Ministerium. Seit über einem Jahr ist der Minister in dieser Sache säumig, so Heider. Über eine Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer klagen über Fehl- oder Überbelastung. Die Folgen sind hinlänglich bekannt: Bandscheibenschäden, Knorpel- und Meniskusschäden oder Überdehnung von Bändern. Es wurde längst wissenschaftlich nachgewiesen, dass Arbeitsbedingungen wie arbeitsbedingte Fehlbelastungen durch Heben und Tragen von Lasten großen Einfluß auf die Gesundheit des Muskel- und Skelettapparates haben. In Deutschland wurde dieses Problem längst erkannt. Seit 1996 gibt es dort eine Verordnung, die aufgrund fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse die Handhabung von Lasten regelt. Nach dem Vorbild der deutschen Verordnung und der einfachen praktischen Hilfsinstrumente zur besseren Anwendung soll die Gesundheit der betroffenen Österreicher endlich unterstützt werden. Beschwerden im Bereich des Bewegungs- und Stützapparats sind die häufigste Ursache für Invaliditätspensionen. Wenn der Mensch krank ist, ist auch die Arbeit als Existenzgrundlage gefährdet, sagt Heider und verlangt vom Minister endlich eine entsprechende Regelung, was ein Beitrag zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitnehmer ist und volkswirtschaftlich höchst sinnvoll wäre.