Chronik der Woche vom 30. 07. bis 05. 08. 2002

   
ÖAMTC: Verkehrsbehinderungen nach Unwetter in Tirol
Überflutungen, Murenabgänge und Autobahn-Sperren
Wien (ÖAMTC-Presse) - Starke Gewitter haben Dienstagabend (30. 07.) zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in den Bezirken Innsbruck Land und Reutte geführt. Nach Meldung der ÖAMTC-Informationszentrale waren die Brenner- und die Inntal-Autobahn nach Überflutungen nur erschwert passierbar. Mehrere Landesstraßen mussten wegen Murenabgängen gesperrt werden.
Laut ÖAMTC waren die Fahrbahnen der Brenner Autobahn (A 13) nach starken Regenfällen zwischen Innsbruck und der Mautstelle Schönberg mehrere Zentimeter hoch unterspült. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Inntal Autobahn (A 12) musste im Großraum Innsbruck gänzlich gesperrt werden: Die Fahrbahn stand stellenweise mehr als dreißig Zentimeter unter Wasser.
Auch sind in den Bezirken Innsbruck Land und Reutte mehrere Muren abgegangen. So war etwa die Gemeinde Gramais am nördlichen Rand der Lechtaler Alpen auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar.
Angaben der ÖAMTC-Informationszentrale zu Folge muss während der Nachtstunden auf den Donnerstag (01. 08.) mit weiteren Straßensperren gerechnet werden. Tirol wurde bereits seit mehreren Tagen immer wieder von starken Sommergewittern heimgesucht, wodurch die Gefahr von Murenabgängen entsprechend hoch ist.

 
  Sein Motorboot schmückt nunmehr ein Ehrenzeichen
Feierliche Überreichung an den Kölner durch LAD Sladko beim Yachtclub-Ball in Pörtschach.
Pörtschach (lpd) - Er ist zweifelsfrei ein Freund Kärntens. Immerhin lebt Rolf Stellwag (80) seit rund 40 Jahren nicht nur an seinem Hauptwohnsitz in Köln, sondern den Sommer über auch in Velden am Wörther See. Ausserdem ist er ein Freund schöner Motoryachten.
Dementsprechend organisiert der rüstige und umtriebige Deutsche seit zehn Jahren den Ball des Motoryachtclubs Kärnten, dessen Vizepräsident er ist. Für Landesamtsdirektor Dr. Reinhard Sladko gab es also keine bessere Gelegenheit, als beim diesjährigen Ball im Schloss Leonstein in Pörtschach dem Kärnten- Freund in Vertretung des Landeshauptmannes das Ehrenzeichen des Landes zu überreichen. Rolf Stellwag erhält diese sichtbare Auszeichnung für seine positive Leistungen um die Wörthersee-Region insbesondere im Tourismusbereich, so Sladko.
Der 1922 in Köln geborene Werbekaufmann und Inhaber eines Fotostudios ist zudem auch in Deutschland in seiner Freizeit sehr aktiv: u. a. als Mitglied bzw. seit drei Jahren als Senatsvizepräsident der Ehrengarde der Stadt Köln.

 
Studie über die "Nonstop-Stadt" erschienen
Wien macht den Trend mit, gibt aber nicht den Ton an
Wien (rk) - Weltweit ist zu beobachten, dass sich Städte immer mehr von herkömmlichen Zeitrhythmen verabschieden und sich zu "Nonstop-Cities" entwickeln. In einer jüngst publizierten Studie des Deutschen Institutes für Urbanistik (Difu) wird auf dieses neuartige Phänomen, als Großstadt rund um die Uhr aktiv und produktiv zu sein, näher eingegangen.
In seinen Fallstudien vergleicht die Arbeit, an der Matthias Eberling und Dietrich Henckel federführend mitgearbeitet haben, die Städte Berlin, Frankfurt/Main und Wien mit international berühmten Nonstop-Städten, wie London, Las Vegas, Tokio und New York. Das Resumee der Autoren: In Berlin, Frankfurt und speziell in Wien gehen die Uhren zwar etwas langsamer, der Trend im städtischen Arbeits- und Dienstleistungsbereich, wie auch in der Freizeitkultur am Wochenende oder in der Nacht offen zu halten, ist auch hier empirisch belegbar. Frankfurt hat sich nach Meinung der Autoren aufgrund seiner Funktion als profilierter internationaler Finanzdienstleister am ehesten dem weltweiten Trend angeglichen, für Berlin wird eine sektorale Beschleunigung in den Bereichen Freizeit und Kultur festgestellt, für Wien halten die Autoren fest, dass der internationale Trend im touristischen Segment feststellbar ist, jedoch in vielen anderen Bereichen der Angleichungsprozess langsamer abläuft.
In ihrer Prognose sagen die Wissenschaftler voraus, dass in nächster Zeit den drei Städten eine neuerliche Diskussion über die Ladenöffnungszeiten ins Haus stehen wird, wirtschaftlich bedingte Zeit-Ausdehnungen den Samstag und den Abend betreffen werden, der Sonntag, ebenso wie die Nacht aber als Erholungsphasen und Freiräume weitestgehend unangetastet bleiben werden.
Für Wien stellen die Autoren fest, dass es hier bislang eine von innen her geführte Zeit-Debatte kaum gibt. Pointiert könnte man sagen, dass Wien die mancherorts angestrengt geführte Zeit-Debatte, die wesentliche soziale und familiäre Folgewirkungen hat, im besten Sinnes des Wortes "verschläft". Abgesehen von jungen Leuten und Besserverdienenden gelte für die Mehrheit der Bevölkerung der Sendebeginn der "Zeit im Bild" um 19.30 Uhr noch immer quasi als eine Art von "Zeitgrenze" hinsichtlich Shopping und Konsumation, analog zur "Tagesschau" um 20.00 Uhr in Deutschland. Weiters wird festgestellt, dass im Unterschied zu Berlin und Frankfurt die Ausdehnung urbaner Aktivitäten in die Nacht oder das Wochenende in Wien keine nennenswerte politische Lobby hat. Generell vertritt die Studie die Ansicht, dass schnelle Städte schnelle Leute anzieht, was wiederum eine spezielle Dynamik in allen relevanten Sektoren des gesellschaftlichen Lebens mit sich bringt. "Schnelle Städte" bieten vermehrt Verzehrmöglichkeiten wie auch Freizeit- und Kulturdienstleistungen rund um die Uhr an, wie sie vermehrt auch andere "harte" Dienstleistungen (Bankenwesen, IT-Arbeitsbereiche) rund-um-die-Uhr bereit stellt.

Wien geht langsamer
Interessante bis teils skurrile Ergebnisse des Drei-Städte-Vergleichs: Gemessen an der Essgeschwindikeit liegt Frankfurt mit 87,03 Sekunden höher als Berlin mit 94,47 Sekunden. Die Gehgeschwindigkeit (Meter pro Sekunde) ist in Berlin wiederum leicht höher als in Frankfurt (1,44 im Unterschied zu 1,1). In Wien geht man mit 1,39 Meter pro Sekunde "signifikant" langsamer.

Mentalitätsgeschichtliche Prozesse
Die Definition ob eine Stadt als "gemächlich" oder "pulsierend", "langsam" oder "rasch" beschrieben wird, ist nicht zuletzt auch ein Produkt des Feuilletons, ein kulturhistorisch mächtiges Fazit städteverliebter Intellektueller. Um bei Berlin und Wien zu bleiben: Hier wurde bereits vor 100 Jahren Berlin als Stadt der "Technik, Künstlichkeit und Nüchternheit" gesehen, während Wien international als Metropole der "Kultur, Geistigkeit, Sinnlichkeit und Herzenswärme" firmierte. Dennoch bleibt bestehen, dass alle drei Städte zwar auf dem Weg zur Nonstop-Gesellschaft im Vergleich zu London, New York oder Tokio weit zurück sind, nichtsdestotrotz aber auf dem Weg dorthin sind. Alle drei bewegen sich in die Richtung weiterer internationaler Vernetzung und Linearisierung städtischer Rhythmen.
Die Studie ist im Ton einerseits trocken-wissenschaftlich geschrieben, die Detailfülle an bemerkenswerten Ereignissen macht das Werk dennoch gut lesbar. Statistiken und Diagramme illustrieren die Aussagen, ein aktueller Literatutüberblick mitsamt relevanten aktuellen Internet-Links weisen die Studie als durchwegs brauchbare Lektüre aus.

Matthias Eberling, Dietrich Henckel: Alles zu jeder Zeit? Die Städte auf dem Weg zur kontinuierlichen Aktivität, 400 Seiten, EUR 36, erschienen beim Deutschen Institut für Urbanistik.

 
Wien bietet Erholung für kleine Menschen
Wien (rk) - Von 10.- 25. August 2002 genießen 100 bedürftige Kinder und Jugendliche aus der Ukraine und Russland sowie palästinensische Kinder einen Erholungsaufenthalt in Wien und Altenmarkt / Pongau. Schon in den letzen Jahren konnten Kinder aus Russland erholsame Ferientage in Wien verbringen. Die jungen UrlauberInnen stammten aus Waisenheimen der näheren Umgebung von Tschernobyl, aber auch aus anderen Teilen des ehemaligen Ostblocks.
Das Landesjugendreferat Wien ermöglicht diesen jungen Reisenden Entspannung, Unterhaltung und Freizeitspaß. Ein wesentlicher Teil des Besuches ist aber auch die Kontaktaufnahme mit anderen Nationalitäten und Kulturen.
Diese Austausch- und Urlaubsprogramme bieten wertvolle Erfahrungen für alle Teilnehmer, sie öffnen Einblicke in andere Sichtweisen und garantieren Verständnisbildung auf beiden Seiten. Durch enge Kontakte werden Informationen ausgetauscht, die als wesentliche Bereicherung professioneller JugendarbeiterInnen angesehen werden können. "Wir freuen uns mit den kleinen Urlaubern, denn diese Kinder nehmen Zuneigung und Eindrücke ganz offen auf und bringen Sinn in unsere Arbeit. Dieses überaus erfolgreiche Austauschprogramm wird bestimmt Fortsetzung finden." verspricht Mag. Josef Hollos, Leiter des Landesjugendreferates Wien.
Die Kinder und Jugendlichen werden sowohl von BetreuerInnen aus ihren Heimatländern, als auch von erfahrenen Kinder- und JugendpädagogInnen aus Wien begleitet und betreut. Spannung und Spaß verspricht ein möglichst vielseitiges Programm, bei dem sowohl Rücksicht auf die unterschiedlichen Sprachkenntnisse genommen als auch auf die Bedürfnisse der jungen Menschen eingegangen wird.
Zu den absoluten Highlights zählen der Praterbesuch in Wien, ein Besuch im Tiergarten Schönbrunn und die Visite der Burg Kreuzenstein. In Altenmarkt im Pongau erwatet die UrlauberInnen ein Besuch des Dachsteins, des Salzbergwerkes in Hallstadt und ein Stadtausflug nach Salzburg.

 
Sandkastenspiele für Millionen
Beim Beachvolleyball Grand Slam am Wörther See wird gebaggert was das Zeug hält
Klagenfurt (lpd) - Keine Störungen an der Beachvolleyball-Front. Schon der Wetterbericht steht auf strahlend schön. Damit dürften den Tausenden Beach-Fans auch diesmal wieder atemberaubende Spiele in der Sandkiste am Wörther See bevorstehen. Mit 1.300 Tonnen Stahl und mehr als 2.000 Tonnen Quarzsand wurden sechs Spielstätten für das Beach-Volley-ball-Turnier gebaut. Allein der Centre Court fasst 8.000 Zuschauer. Millionen werden die Highlights mittels TV, Internet und in der Presse verfolgen.
"Die Bilder des Top-Events gehen um die Welt und sind daher eine tolle Kärntenwerbung", erklärte Landeshauptmann Jörg Haider anlässlich der heutigen Präsentation der 6. derartigen Veranstaltung. Beachvolleyball trägt viel zum positiven Kärnten-Image bei und ist vor allem ein attraktiver Anziehungspunkt für die Jugend, erklärte LH Haider. Für Kärntens Sportlandesrat Gerhard Dörfler finden die Höhepunkte des Sportsommers im Süden statt. Er hob die Vorreiterrolle Kärntens hervor und verwies beispielhaft auf die Motocross-WM, den FED-Cup oder den Ironman.
Er sei zuversichtlich, dass die Rekordmarke des letzten Jahres mit 102.000 Zuschauer heuer noch übertroffen wird, meinte Kärntens Eventexport Hannes Jagerhofer, denn das Interesse ist groß wie nie. Allein die heuer neu eingeführten Gratis-Boarding-Pässe, um den weiter angereisten Fans einen Platz zu sichern, waren österreichweit nach nur wenigen Minuten vergriffen. Darum werden 200 weitere Tickets, die einen Eintritt in die volle Arena garantieren, aufgelegt (Donnerstag, 1. August, 9.00 Uhr, kika Klagenfurt). Jagerhofer bedankte sich als Veranstalter für die große Unterstützung seitens des Landes und anderer Sponsoren. Dadurch sei es gelungen, Kärnten einen jährlichen Fixplatz Anfang August im heiß umkämpften Turnierkalender der Beach Volleyball World Tour zu sichern.
Die heißen Duelle der Superstars des Sports um den "A1 Beachvolleyball Grand Slam 2002 presented by Nokia" im Klagenfurter Strandbad beginnen morgen, Mittwoch, und dauern bis Sonntag. 48 Damen- und Herrenteams kämpfen um ein Preisgeld von 400.000 Dollar, womit die zu den boomenden Trendsportarten gehörende Veranstaltung am Wörther See zu den höchstdotierten Beachvolleyball-Turnieren weltweit gehört. Für alle Fans ist der Eintritt weiterhin frei, sofern sie einen freien Platz ergattern!
Gute Vorbereitung, die jetzt schon spürbare Begeisterung und gute Stimmung werden dafür sorgen, dass am Wörther See wieder gebaggert wird, was das Zeug hält, waren sich neben LH Haider, LR Dörfler und Jagerhofer auch Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher und Stadtrat Dieter Jandl sowie die Vertreter der Hauptsponsoren Claudia Bayer, Marketing Managerin von Nokia, und Alexander Sperl von A1 einig. Alle zusammen halten sie dem österreichischem Spitzen-Duo Nik Berger/Clemens Doppler die Daumen. Den zwölften der Weltrangliste wird in Klagenfurt durchaus ein Platz auf dem Stockerl zugetraut.

 
ÖAMTC: Mehr als ein Drittel der Urlauber übermüdet unterwegs
Mehr als 300 km Autofahrt ohne Pause sind ein Sicherheitsrisiko
Wien (ÖAMTC-Presse) - Der ÖAMTC hat eine Befragung an wichtigen Grenzübergängen im Urlauber-Reiseverkehr durchgeführt: Mehr als ein Drittel der Autofahrer war zum Teil deutlich über 300 Kilometer ohne Pause unterwegs. Jeder sechzehnte Autofahrer war sogar bis zu 1.000 Kilometer ohne Pause unterwegs - ein erhebliches Sicherheitsrisiko.
Gerade auf der Fahrt in den Urlaub unterschätzen viele Lenker oft die Gefahr der Übermüdung. Müdigkeit spielt bei rund 30 Prozent aller Unfälle im Straßenverkehr eine Rolle. Allein jeder vierte tödliche Autobahnunfall passiert aufgrund von Übermüdung. "Wer müde hinterm Lenkrad sitzt, riskiert sein eigenes Leben und das anderer Verkehrsteilnehmer", warnt ÖAMTC-Verkehrsexperte Roman Michalek.

ÖAMTC appelliert an die Eigenverantwortung der Autofahrer
Alle 200 bis 300 Kilometer ist eine Pause unerlässlich. Anzeichen von Müdigkeit, wie schwere Augenlider oder wiederholtes Gähnen, sind ernst zu nehmende Warnsignale. ÖAMTC-Experte Michalek appelliert an die Eigenverantwortung: "Wir empfehlen Autofahrern, diese Regeln aus eigenem Interesse zu beachten, um der Unfallgefahr vorzubeugen." Gesetzlich geregelte Kontrollen oder gar Bestrafung der Autofahrer lehnt der Club aber ab.
Eine gezielte Planung von Fahrt und Pausen wird leichter, wenn man die Anreise in den Urlaub nicht als notwendiges Übel, sondern als Teil des Urlaubs sieht. "Gezielte Unterbrechungen und Tagesdistanzen von höchstens 800 Kilometer sollten unbedingt eingehalten werden. Noch dazu, wenn man mit Kindern im Auto unterwegs ist, deren Bewegungsdrang durch überlange Autofahrten zu stark eingeschränkt wird", betont Michalek abschließend.

 
Haubner: Oberösterreich sammelt immer mehr Altholz -
Umweltressort unterstützt wichtige Maßnahme zur Klimarettung
Linz (lk) - Mehr als 22.000 Tonnen Altholz wurden im Jahr 2001 in den oberösterreichischen Altstoffsammelzentren gesammelt. "Damit wird ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimarettung geleistet", betonte Umwelt-Landesrätin Ursula Haubner am Montag (29. 07.), die die Altholzsammlung aus dem Umweltressort fördert.
Der Oö. Kyoto-Optionenbericht sieht als eine Maßnahme zum Schutz des Klimas die getrennte Sammlung von Altholz vor. Diese Art der Sammlung ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch um rund zwei Drittel billiger als die gemeinsame Sammlung mit dem Sperrmüll. Das gesammelte Altholz wird sortiert und großteils thermisch wiederverwertet. Auf diese Weise können fossile Energieträger ersetzt und der Ausstoß des Treibhausgases CO2 reduziert werden. Holz selbst ist bei der Verbrennung völlig CO2- neutral.
Seit 1999 wird die Sammlung vom Umweltressort des Landes besonders forciert und gefördert. Im ersten Jahr wurden 13.500 Tonnen Altholz gesammelt, 2000 waren es bereits 17.215 Tonnen. "2001 waren es insgesamt 22.118 Tonnen Altholz", ist Landesrätin Haubner zufrieden.
Das Umweltressort fördert die Altholzsammlung mit 14 Euro je Tonne, das sind 20 Prozent der Normkosten. Die Förderung wird heute in der Sitzung der oö. Landesregierung beschlossen.
"Damit ist sichergestellt, dass die Bürgerinnen und Bürger ihr Altholz weiter kostenlos abgeben können", erklärt Landesrätin Haubner.

 
Wiens Planungsstadtrat Schicker kritisiert Vorgangsweise von ICOMOS-Präsident Petzet
"Vorgehen des ICOMOS-Präsidenten entspricht nicht der Fairness"
Wien (rk) - "Eine mehr als eigenartige Vorgangsweise" - so kommentierte Wiens Planungsstadtrat Rudolf Schicker die gestrigen (So., 28. 07., Anm.) Aussagen von ICOMOS-Präsident Petzet zum Weltkulturerbe Innere Stadt. "Es hätte zumindest der Fairness entsprochen, den Bericht, den Wien bis Oktober der UNESCO vorlegen wird, abzuwarten.", so Schicker.
Petzet selbst sei für die Aufnahme der Wiener Innenstadt auf die Liste der Weltkulturerbe eingetreten - und das Projekt Wien Mitte war zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich bekannt, sonst wäre auch nicht das Ersuchen nach nochmaliger Überprüfung der Höhe an Wien gerichtet worden. "Diesem Ersuchen sind wir, wie bekannt, gerne nachgekommen, allerdings hält sich die Stadt Wien selbstverständlich auch an die gültige Rechtslage, und gemäß dieser hat der Bauträger bereits seit Sommer 2000 das Recht zu bauen", unterstrich Schicker. Der Bauträger hatte immer wieder betont, dass eine Höhenreduktion aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen nicht möglich sei. Unesco-Generalsekretär Bandarin habe jedenfalls im Projekt Wien Mitte keinen Anlass gesehen, der Innenstadt nicht das Prädikat Weltkulturerbe zu verleihen.
Bei der jüngsten Sitzung der UNESCO zum Weltkulturerbe Ende Juni in Budapest wurde nunmehr ersucht, dass ein detaillierter Bericht bis Anfang Oktober vorgelegt werden solle - nicht zuletzt deshalb, um den neuen Mitgliedern des Komitees, die mit der Situation in Wien nicht vertraut sind, den gleichen Informationsstand zu bieten. "Wir haben immer wieder betont, dass wir diesem Ersuchen gerne nachkommen und der Bericht bis Oktober vorgelegt wird. Das Vorpreschen von Petzet, ohne den Bericht abzuwarten, ist mir deshalb umso unerklärlicher. Es entspricht jedenfalls nicht einem üblichen Verständnis von Fairness, diesem Bericht jetzt vorzugreifen, zumal ICOMOS ohnehin nur beratende Funktion hat. Ich sehe keinen Anlass zur Hektik, wir werden ICOMOS und der UNESCO darlegen, dass das Projekt Wien Mitte und das Weltkulturerbe einander nicht ausschließen", schloss Schicker.

 
EU fördert Marketingkonzepte für das Pielachtal
St. Pölten (nlk) - Das Pielachtal verstärkt sein Tourismusmarketing: Sieben Gemeinden wollen ihre naturräumlichen Stärken und bereits umgesetzte Projekte in Ökologie und Tourismus forcieren. Ziel ist es, regionale Wirtschaftskreisläufe zusammenzuschließen und touristische Angebote zu attraktivieren.
Aufgebaut wird das Marketing auf den regionalen Spezialitäten, auf den Dienstleistungen der Gewerbetreibenden sowie auf Natur und Umwelt. Da das Pielachtal ein klassisches Ausflugsziel ist, fördert die EU alle Maßnahmen im Rahmen von LEADER+. Das dreijährige Marketingprojekt umfasst beispielsweise Produktentwicklung, Beschilderungen, Werbemittel und -maßnahmen wie Wanderführer und Pauschalangebote. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 423.000 Euro, wovon das Land Niederösterreich im Rahmen der Regionalförderung 127.000 Euro bereitstellt. Die EU steuert rund 211.000 Euro bei.