Wissenschaft, Technik und Bildung
der Woche vom 30. 07. bis 05. 08. 2002

   
Zweiter Bericht über Anwendung der Gentechnik in Österreich
Bericht umfasst Zeitraum von Juni 1998 bis Juni 2001
Wien (pk) - Die Gentechnikkommission hat nunmehr den zweiten Bericht über die Anwendung der Gentechnik in Österreich vorgelegt, der den Zeitraum vom 1. Juni 1998 bis zum 1. Juni 2001 umfasst. Er enthält eine zusammenfassende Darstellung der durchgeführten Arbeiten mit gentechnisch veränderten Organismen in geschlossenen Systemen und informiert über den Bereich des Freisetzens von GVO und des Inverkehrbringens von diesbezüglichen Erzeugnissen. Außerdem befasst er sich mit dem Thema Genanalysen und Gentherapien am Menschen. (III-160 d.B.)
Die Gentechnikkommission und ihre drei wissenschaftlichen Ausschüsse sind beim Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen zur Beratung der Behörde über grundsätzliche Fragen der Anwendung der Gentechnik eingerichtet. Des weiteren obliegt der Gentechnikkommission die Beschlussfassung über vorgeschlagene Abschnitte des Gentechnikbuches, in dem der Stand von Wissenschaft und Technik für alle gesetzlich vorgesehenen Bereiche des Einsatzes der Gentechnik in Österreich zu dokumentieren ist.

Arbeiten mit genetisch veränderten Organismen in geschlossenen Systemen
Die Durchführung von Arbeiten mit genetisch veränderten Organismen in geschlossenen Systemen ist - nach Maßgabe der Paragraphen 19 und 20 GTG - anmelde- bzw. genehmigungspflichtig. Im Berichtszeitraum (1.6.1998 bis 1.6.2001) gab es folgende neue Anmeldungen bzw. neue Anträge: 117 in der Sicherheitsstufe 1, 41 in der Sicherheitsstufe 2, einen in der Sicherheitsstufe 3 und keinen betreffend die Sicherheitsstufe 4. Diese Zahlen sind jedoch nicht gleichzusetzen mit den durchgeführten Arbeiten mit GVO, da diese infolge der differenzierten Anmeldungs- und Genehmigungspflichten höher sind. Was die neuen gentechnische Anlagen betrifft, so betreffen 63,5 % die Sicherheitsstufe 1, 34,5 % die Sicherheitsstufe 2 und 2 % die Sicherheitsstufe 3.
Wenn man sich die Entwicklung seit 1995 ansieht, dann ist festzustellen, dass in den ersten beiden Jahren nach dem Inkrafttreten des Gentechnikgesetzes eine große Anzahl an Anmeldungen und Anträgen zu bearbeiten war. In den folgenden Jahren war dann ein rückläufiger Trend zu beobachten; nun ist wiederum - bedingt durch die Neuansiedlung von Betrieben - ein Anstieg zu verzeichnen.

Kein Antrag auf Freisetzung von GVO gestellt
Jede Freisetzung von GVO sowie das Inverkehrbringen von Erzeugnissen, die aus GVO bestehen oder solche enthalten, bedarf der Genehmigung durch die Behörde. Im Berichtszeitraum wurde weder beim Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen noch beim Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ein Antrag auf Genehmigung zur Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen gestellt. In Österreich wurde auch kein Antrag auf Inverkehrbringen von Erzeugnissen eingebracht, heißt es weiter im Bericht. Die letzten beiden Zulassungen auf EU-Ebene erfolgten im Jahr 1998, wobei es sich um gentechnisch veränderte Nelken gehandelt hat. Seit diesem Jahr herrscht bezüglich der Neuzulassung eine Pattstellung ("De-facto-Moratorium").
In den Berichtszeitraum fiel auch die Erlassung von zwei Verordnungen, mit denen das Inverkehrbringen von zwei gentechnisch veränderten Maissorten in Österreich verboten wurde.

Insgesamt 17 Einrichtungen können Genanalysen durchführen
Der wissenschaftliche Ausschuss für Genanalysen und Gentherapie am Menschen erstellte Gutachten zu insgesamt 23 Anträgen auf Zulassung von Einrichtungen zur Durchführung von Genanalysen; 17 Einrichtungen wurden mit Bescheid zugelassen. Dabei handelt es sich entweder um Einrichtungen mit weitreichendem Tätigkeitsgebiet, in denen Untersuchungen einer Vielzahl genetisch determinierter Erkrankungen durchgeführt werden, oder um Einrichtungen mit eingeschränkten Tätigkeitsbereich, die molekularbiologische Untersuchungen im Bereich eines speziellen medizinischen Fachgebietes wie der Hämatologie, der Dermatologie, der Frauenheilkunde und der Inneren Medizin durchführen. Die Zahl der 17 zugelassenen Einrichtungen setzt sich dabei wie folgt zusammen: 5 Abteilungen von Krankenanstalten der Länder oder Gemeinden, 7 Universitätskliniken, 4 Universitätsinstitute, 1 private Einrichtung.

Gentherapien zur Behandlung von Krebs- und Darmerkrankungen
Im Berichtszeitraum wurden sechs Anträge auf Zulassung von Einrichtungen zur Durchführung einer somatischen Gentherapie eingebracht, von denen vier mittels Bescheid genehmigt wurden. Dabei handelte es sich um Universitätskliniken in Wien, Graz und Innsbruck. Damit im Zusammenhang stehend wurden zwei Anträge (von insgesamt 6) betreffend die Durchführung einer somatischen Gentherapie am Menschen im Rahmen einer klinischen Prüfung bewilligt. Diese Projekte waren meist multizentrische Studien zur Erprobung von Therapieverfahren bei der Behandlung von Krebserkrankungen (im Bereich der Dermatologie und der Frauenheilkunde) sowie zur Behandlung einer entzündlichen Darmerkrankung.

Sicherheitsforschung und Gentechnik
Ein Kapitel des Berichts wurde auch dem Thema Sicherheitsforschung gewidmet. Es wurden all jene Aufträge aufgelistet, die im Berichtszeitraum vergeben wurden, z.B.: "Vergleichende genetische Studien an Neoplasmen", "Allergiepotenzial von genetisch veränderten Nahrungsmitteln", "Gentechnik in der Lebensmittelproduktion", "Vegetationsökologische und genetische Grundlagen für die Risikobeurteilung von Freisetzung von transgenem Raps und Vorschläge für ein Monitoring", "Untersuchungen für Genanalysen am Beispiel von Leukämien und Lymphomen", "Outcrossing of Oilseed Rape", "Begleitkommission Transgene Obstbäume", etc.).
Effektive Forschung im Bereich der Sicherheit der Anwendung von GVO könne gewährleisten, dass mögliche Risken und Gefahren erkannt, evaluiert und in ihren mittel- und langfristigen Konsequenzen für Mensch und Umwelt erfasst werden können, heißt es in dem Bericht. Eine Beschränkung auf diesem Gebiet würde daher nicht nur einen Rückschritt in der Qualitätssicherung gentechnischer Anwendungen bedeuten, sondern auch den Weg zu internationaler wissenschaftlicher Kommunikation versperren und verhindern, dass die positiven Entwicklungen auf dem Gebiet der Biotechnologie für die Allgemeinheit nutzbar gemacht werden können, lautet das Resümee der Autoren.

 
TecNetAcademy NÖ bietet IT-Ausbildung mit Zukunft!
Berufsbegleitend, praxisnah und unternehmensorientiert
St. Pölten (nlk) - Mit ihrem neuen Ausbildungsmodul zum IT-Assistent schließt die TecNetAcademy Niederösterreich die Lücke zwischen dem europäischen EDCL-Computerführerschein und dem IT-Management. "Ziel ist es, allgemeine Administrations- und Installationsaufgaben durch geschulte Mitarbeiter in den Betrieben selbst zu lösen, ohne auf externe oft kostenintensive IT-Spezialisten zurückgreifen zu müssen", so RIZ-Geschäftsführerin Mag. Karin Platzer.
Neben Microsoft wird auch Linux als Betriebssystem unterrichtet. Weitere Ausbildungseinheiten sind Internetintegration und Datensicherheit in Kleinnetzwerken, Grundlagen des Web-Designs bis hin zu Websprachen (HTML und XML) und Datenbanken im Praxiseinsatz. Die Module starten im September dieses Jahres.
Ein guter Mix zwischen E-Learning-, Fernstudienelementen und klassischen Unterrichtseinheiten mit professionell geschulten Trainern ermöglicht ein umfassendes IT-Basiswissen, das speziell auf die Bedürfnisse der Klein- und Mittelbetriebe ausgerichtet ist. Für die notwendige IT-Kompetenz sorgen auch regelmäßig abgehaltene Prüfungen. Die Absolventen erhalten nach erfolgreichem Abschluss des Moduls das Zertifikat zum IT-Assistent.
Um so unternehmens- und teilnehmerorientiert wie möglich agieren zu können, werden die Schulungstermine berufsbegleitend angeboten. Auch eine flexible Wahlmöglichkeit zwischen Einzelmodulen oder einer Gesamtausbildung ist möglich. Weiters garantiert ein Fachbeirat eine zukunftsorientierte und praxisnahe Ausbildung mit hohem Qualitätsstandard und ständiger Qualitätskontrolle.
Wem die Ausbildung zum IT-Assistent noch nicht genug ist und eine weitere Höherqualifikation anstreben möchte, dem stehen die Spezialisierungsmodule zum Netzwerkadministrator, Web- und Datenbankprogrammierer sowie zum IT-Security Manager zur Verfügung. Die Teilnehmer sichern sich damit den optimalen Vorsprung im Bereich der Informationstechnologie.

Interessenten erhalten nähere Informationen und die genauen Termine unter der Nummer ++43 / (0)2622 / 263 26-204, per E-Mail tecnet@riz.co.at, http://www.riz.at.

 
Laptops am Krankenbett
Elektronische Pflegedokumentation am KH der Barmherzigen Brüder
Eisenstadt (bmls) – Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt wurde mit Anfang Juli dieses Jahres die Dokumentation der Pflegeleistungen mittels elektronischer Datenverarbeitung auf Basis eines Probebetriebes in zwei Stationen der Internen Abteilung eingeführt.
Dies bedeutet, dass die bis dato über den jeweiligen Patienten handschriftlich geführte Dokumentation nunmehr direkt am Krankenbett mittels mobiler Laptops festgehalten wird.
„Fiebertabellen und Visitenhefte gehören mit diesem medizinisch-technischen Quantensprung endgültig der Vergangenheit an. Die Realisierung dieser innovativen Projektidee ermöglicht „auf Knopfdruck“ eine rasche Weitergabe aller erforderlichen Daten bzw. Informationen und ist als Gewinn für Ärzte und Pflegepersonal, speziell aber für den jeweiligen Patienten, zu werten“, erklärte dazu Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar, der am 31.07.2002, gemeinsam mit dem Stellvertretenden Ärztlichen Leiter, Prim. Dr. Gerhard Prenner, der Pflegedirektorin, PDL Irene Zach, und dem Leiter der Verwaltung, Mag. Josef Burkhardt, dieses Projekt der Öffentlichkeit präsentierte.
Durch ein installiertes Funknetz ist der Abruf von pflegerelevanten Daten, aber auch von Ergebnissen medizinischer Diagnostik, von Untersuchungen, aber auch von Laborbefunden jederzeit und an jedem beliebigen Standort innerhalb der Stationen möglich.
Die Vorteile liegen dabei in einer einfacheren und effizienteren Handhabung der Pflegeplanung, in der Reduktion des Dokumentationsaufwandes, in der Vergleichbarkeit und Transparenz der Pflegeplanung und in der Unterstützung zur Überprüfung der Pflegequalität.

 
LH Sausgruber: Bündelung der Kräfte bei F&E
Wirtschaftsstandortgesellschaft und Fachhochschule finden Synergien – praxisnah
Bregenz/Dornbirn (vlk) - Für die regionale Wirtschaft werden Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen durch die beiden Service Gesellschaften des Landes – nämlich die Wirtschaftsstandort Vorarlberg Gesellschaft (WISTO) und die Fachhochschule Vorarlberg Forschung GmbH – erbracht.
Um Synergien zwischen den beiden Gesellschaften zu nutzen, kündigt Landeshauptmann Herbert Sausgruber eine enge Kooperation und Abgrenzung der Kernkompetenzen der beiden Institutionen an. "Wir müssen in dem für Vorarlberg wichtigen Zukunftsbereich Forschung und Entwicklung (F&E) die Kräfte bündeln, um noch erfolgreicher sein zu können", betont Sausgruber.
Projekte außerhalb der Kompetenzbereiche der FH Vorarlberg werden an die WISTO weitergegeben, umgekehrt werden Projekte im Kompetenzbereich der Fachhochschule Vorarlberg von der WISTO vorrangig an die Fachhochschule Vorarlberg Forschung GmbH weitergeleitet. Große interdisziplinäre Projekte (z.B. EU-Projekte) werden von beiden Gesellschaften gemeinsam durchgeführt.
Aufgabe der FH Vorarlberg ist es, im Bereich der bedarfsweckenden Forschung und Entwicklung - d.h. in der Bereitstellung von neuen Erkenntnissen - in den definierten Themenbereichen für Impulse für die Wirtschaft der Region zu sorgen. "Dafür notwendige Kompetenzbereiche definiert die FH heute und auch in Zukunft selbstständig", so der Landeshauptmann. "Es ist nicht Aufgabe der Fachhochschule, sämtliche Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in der Region abzudecken. Diese Aufgabe kommt der WISTO in einer bedarfsorientierten F&E Ausrichtung zu, d.h. es werden Probleme der betrieblichen Praxis aufgespürt und gelöst".
Im Zuge der bedarfsdeckenden Ausrichtung der WISTO sollen die Schwerpunkte der Fachhochschule wie beispielsweise in der Mikrosystemtechnik jedoch nicht durch externe Forschungsgesellschaften konkurrenziert werden, sofern dies durch Labors der FH erfolgen kann, betont Sausgruber.
Für Landeshauptmann Sausgruber steht ein möglichst optimales Angebot von F&E-Dienstleistungen für Unternehmen im Mittelpunkt und dafür sollen die Potenziale der Fachhochschule Vorarlberg vorrangig genutzt werden. Projekte im Leistungsspektrum der FH werden intensiver wie bisher zwischen WISTO und FH abgestimmt, um eine etwaige Zusammenarbeit zu ermöglichen.

 
Ericsson Enterprise integriert Handys ins Unternehmensnetzwerk
Wien (pte) - Ericsson Enterprise, ein Tochterunternehmen des Ericsson-Konzerns, will sich als Gesamtanbieter von mobilen Kommunikationslösungen für Unternehmen etablieren. "Wir bieten das komplette Portfolio von Daten- und Sprachkommunikationslösungen für den mobilen Bereich an", erklärte Volker Eisel, Marketing Manager von Ericsson Enterprise für die Region CEMEA, gegenüber pressetext.austria in Wien. "Der Mitarbeiter wird so immer optimal an die Informationsstrukturen im Unternehmen angebunden."
"Die IP-basierten Lösungen sollen die vom Handy gewohnte Mobilität auf die Unternehmenskommunikation übertragen", so Eisel. In einem ersten Schritt ermöglichte Ericsson Enterprise mit "Mobile Extension" die Einbindung von Mobiltelefonen als vollwertige Nebenstelle in die bestehenden Telefonanlagen von Unternehmen. Langfristig sollen Mitarbeiter über unterschiedliche Funknetze wie GPRS oder WLAN nahtlos auf ihre Unternehmenslösungen zugreifen können, ohne Rücksicht nehmen zu müssen, wo sie sich gerade befinden oder welches Netz sie nutzen.
Zurzeit bietet Ericsson Enterprise mit dem Ericsson Mobile Organizer (EMO) eine mobile Erweiterung für Microsofts Exchange-Plattform an. Über ein WAP-fähiges Mobiltelefon kann damit der Benutzer auf alle Outlook- und Directory-Dienste im Unternehmen zugreifen. Eine Version für Lotus Notes kommt gerade auf den Markt. Der EMO funktioniert unabhängig vom Hersteller des Endgeräts oder dem Mobilfunkanbieter. Ab kommenden Jahr sollen nach den Plänen von Ericsson Benutzer über das Handy auch auf ihre Unternehmensanwendungen zugreifen können. Die Lösungen können entweder direkt beim Kunden oder in einem ASP-Modell bei dem Mobilfunkanbieter des Unternehmens implementiert werden.
Die Hard- und Softwareprodukte des Konzerns für mobile Kommunikationslösungen werden zurzeit vor allem von Großunternehmen genutzt. Die ersten Mittelstandskunden sollen in den kommenden zwölf Monaten folgen. Ericsson Enterprise vertreibt seine Unternehmens-Kommunikationslösungen weltweit ausschließlich über Partnerunternehmen. Der Konzern strebt im Bereich der Mobile Enterprise-Lösungen die Marktführerschaft an. Ericsson Enterprise bietet neben der Hardware für IP-fähige Nebenstellenanlagen auch Softwarepakete für unterschiedliche Anwendungen an.

 
Die Sonne schickt keine Rechung
Solaranlagen: Kostenlose Energie von der Sonne
Wien (rk) - Die Sonne schickt keine Rechnung: Das schreibt die Wiener Umweltanwaltschaft WUA zum Thema Solarförderung in der Zeitschrift WUA News (im Internet unter http://www.wien.at/wua/2002/n6_kap2_02.htm ). Und mit der Solarförderung bietet die Stadt Wien nicht rückzahlbare Zuschüsse bis zu maximal 2.200 Euro für Wohneinheiten, bei Gewerbeanlagen sogar mehr (siehe http://www.wien.at/ma25/sonnfoer.htm ).
Die Vorteile einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung sind klar: Die Sonne heizt das Wasser ohne Abgase, ohne Kohlendioxid- Ausstoß, ohne Lärm auf. Man spart Geld, betreibt aktiven Klimaschutz und schont die Umwelt.
Die Wiener Umweltanwaltschaft setzt sich daher für den massiven Einsatz von thermischen Solaranlagen in Wien ein. Was übrigens nur wenige wissen: Sonnenenergie gibt's nicht nur bei strahlendem Sonnenschein. Eine Solaranlage "erntet" selbst bei bewölktem Himmel Sonnenwärme. Mit Solaranlagen erhält man ab April bis Oktober (fast) kostenloses, solargewärmtes Warmwasser. Eine Nachheizung (Biomasse, Strom, Wärmepumpe, Gas) sorgt dafür, dass auch dann genügend Warmwasser da ist, wenn die Sonne einmal mehrere Tage lang hinter den Wolken verschwunden ist bzw. im Winter.
Solaranlagen funktionieren auch ganz einfach. Auf einer sonnenbeschienenen Fläche (Dach, Fassade, ...) ist ein Solarkollektor montiert. Die Sonnenstrahlen erwärmen das darin durchfließende Wärmeträgermedium (Wasser mit Frostschutz), das durch gut isolierte Wasserrohre in den Solarspeicher geführt wird. Dort wird die Wärme mittels Wärmetauscher auf das Brauchwasser übertragen. Immer mehr Hausbauer nutzen die kostenlose Sonnenwärme auch dazu, ihr Heizsystem zu unterstützen (teilsolare Raumheizung).
Die Stadt Wien fördert die Nutzung der erneuerbaren Energien und bietet im Rahmen der Wiener Solarförderung nichtrückzahlbare Zuschüsse für die Errichtung von thermischen Solaranlagen bis zu max. 2.200,- Euro (für Wohneinheiten). Diese Investitionszuschüsse kann es für die Errichtung von Solaranlagen in einem Wohngebäude, in einem Kleingartenhaus oder Kleingartenwohnhaus nach dem Wiener Kleingartengesetz oder in einem Gewerbe- bzw. Industriebetrieb geben (nicht aber - beispielsweise - dort, wo der Fernwärme- Anschluss möglich ist oder nur ein Schwimmbad mit Sonnenenergie betrieben werden soll). Zuständig dafür ist die MA 25 - Technisch- wirtschaftliche Prüfstelle für Wohnhäuser, Wien 19, Muthgasse 62, mail: post@m25.magwien.gv.at , Tel. 4000-8025. Die Aktion läuft bis 31. Dezember 2002.

SOLAR NET II mit EU-Förderung
Ein weiteres wichtiges Vorhaben auf dem Sektor Sonnenenergie ist die Wiener Solaroffensive. Darauf wies Umweltstadträtin Isabella Kossina im Frühjahr in einem Mediengespräch hin: Unter dem Titel SOLAR NET II will Wien - auch als Teil des Klimaschutzprogramms - optimale Rahmenbedingungen für den Einsatz von Sonnenkollektoren auf Dächern und Hausfassaden erreichen. Damit sollen bis zum Jahr 2010 40.000 neugebaute und sanierte Wohnungen das Warmwasser und teilweise auch die Wärme für die Heizung aus Sonnenenergie erhalten.
Das Programm SOLAR NET II, Basis für die Wiener Solaroffensive, kostet über 400.000 Euro, die Hälfte davon kommt von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programmes. SOLAR NET II wird von der MA 22 - Umweltschutz koordiniert. Die Solaroffensive ist nicht nur für Häuser in Kleingartensiedlungen, sondern mit der Verbesserung der Solarthermie-Förderung vor allem für Solar-Großanlagen gedacht. SOLAR NET II wird gemeinsam mit Ungarn realisiert.