Generalversammlung der Europäischen Frauenunion plant Statutenänderung
Graz (övp-pd) - Die Europäische Frauenunion (EFU) und die Frauen der Europäischen
Volkspartei (EVP) wollen sich unter einem Dachverband EWA (European Women Association) zusammenschließen.
Den Grundstein dazu legt die EFU in ihrer Generalversammlung am Freitag und Samstag (04. u.
05. 07.) in Graz, wo eine entsprechende Statutenänderung beschlossen werden soll. Das kündigte
die Vorsitzende der österreichischen Sektion der EFU, die ehemalige ÖVP-Nationalratsabgeordnete Ingrid
Tichy-Schreder, heute, Freitag, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit EFU-Vorsitzender Fanny Palli-Petrallia,
einer griechischen Parlamentarierin, und der Vorsitzenden der EVP-Frauen und Europaparlaments-Abgeordneten Doris
Pack an.
"Wir wollen im europäischen politischen Raum unsere Arbeit zusammenführen. Dabei bleibt die EFU
der NGO-Pfeiler des neuen Dachverbandes EWA, die EVP der parteipolitische Pfeiler", erklärte MEP Doris
Pack die geplante künftige Aufgabenteilung. Die EWA werde als Dachorganisation die Synergieeffekte im Interesse
der Frauen in Europa nutzen.
Klaffende Lücke zwischen gesetzlichen Rahmenbedingugnen und Umsetzung in der Praxis
Einig sind sich die Frauen in den Zielen und der Problemstellung ihrer Organisationen. "Auf gesetzlicher Ebene
ist die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen durchaus verankert. Doch es mangelt an der Umsetzung in
die Praxis. Weltweit wählen mehr Frauen als Männer, weltweit können Frauen mehr Arbeitszeit vorweisen
als Männer. Doch weltweit verdienen Männer mehr als Frauen. Daher müssen wir mehr Frauen in Entscheidungspositionen
bringen - hier müssen wir nachziehen. Das gilt für die berufliche Ebene genau so wie für die politische.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der Abbau bzw. die Abgeltung von Doppel- und Mehrfachbelastungen sind
unsere Aufgaben", erläuterte Tichy-Schreder.
"Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Herausforderung für die Frauen", sagte Fanny Palli-Petrallia,
Vorsitzende der EFU. "Die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen bereits größtenteils, aber die
Umsetzung in die Praxis ist mangelhaft."
Ein großes Anliegen ist den Frauen vor allem die Hilfe für Frauen aus den ost-europäischen Ländern.
"Wir wollen diese Frauen aus dem Elend der kommunistischen Zeit an die westlichen Vorstellungen von Politik
und Demokratie heranführen, sie unterstützen und fördern", erläuterte Doris Pack abschließend.
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