Bundesregierung gefordert, Eigenkapitalbildung gerade bei KMU zu fördern
Wien (pwk) - "Die Insolvenz von Anker zeigt, wie schwierig die Rahmenbedingungen für die
Produzenten am österreichischen Backwarenmarkt sind. Anker wurde durch die Banken und einem ausländischen
Investor aufgefangen. Auf so einen starken Schulterschluß aller Seiten können die kleinen Bäcker
im Gegensatz dazu nicht hoffen", betonte am Donnerstag (03. 07.) der Bundesinnungsmeister
der Bäcker, Heinz Hofmann. Zwar würden die Kleinen in unmittelbarer Konkurrenz zu den Filialen des Industriekonzernes
stehen, doch könnten sie nicht das entsprechende öffentliche Interesse wecken. Dabei hätten gerade
die kleinen Bäcker mit den gleichen schlechten Marktbedingungen, gegen die selben neuen Konkurrenten, wie
z.B. die Supermärkte, zu kämpfen wie die Anker – Filialen und leiden genauso darunter.
Dies hat nicht zuletzt die eben durchgeführte Strukturuntersuchung drastisch vor Augen geführt: Die durchschnittlichen
Gewinne der rund 2200 Bäcker und 1300 Konditoren sanken seit 1994 auf 0,4 % des Umsatzes im Jahr 2002. Vor
allem die gestiegenen Lohnkosten – sie machen rund die Hälfte der Kosten aus – drücken das Ergebnis.
Darüber hinaus leiden die gewerblichen Bäckereien unter einer besonders niedrigen Eigenkapitalquote.
Hofmann begrüßt grundsätzlich die von der Bundesregierung gesetzten Maßnahmen zur Erleichterung
der Eigenkapitalbildung, die von der Wirtschaftskammer massiv gefordert wurden: "Die begünstigte Besteuerung
nicht entnommener Gewinne zum halben Steuersatz ist der richtige Schritt in die richtige Richtung. Angesichts des
drastischen Rückgangs der Gewinne muss noch weit mehr getan werden, um die kleinen Bäcker zu unterstützen."
Deshalb fordert die Innung: "Im Hinblick auf die verschärften Kreditbedingungen in Folge von Basel II
müssen noch weit mehr Eigenkapital fördernde Maßnahmen von der Bundesregierung gesetzt werden,
um den Klein- und Mittelbetrieben langfristig Überlebenschancen zu sichern!" Gerade die Bäcker vor
Ort sichern, besonders in ländlichen Gebieten, die Nahversorgung der örtlichen Bevölkerung. "Die
Zukunftssicherung der kleinen Bäcker hat daher ein besonderes Anliegen des öffentlichen Interesses zu
sein" , so Hofmann. |