Wien (rk) - An einem für dieses Werk repräsentativen Ort, im Palais Daun-Kinsky, präsentierten
am Donnerstag (10. 07.) Nachmittag Vertreter des Bundesdenkmalamtes mit Präsident
Dipl. Ing. Dr. Wilhelm Georg Rizzi und Generalkonservatorin Dr. Eva-Maria Höhle an der Spitze, sowie Verleger
Komm.Rat Peter Berger das DEHIO- Handbuch "Wien 1. Bezirk - Innere Stadt". Das von einem Team von 13
Autoren in 10jahriger Arbeit redigierte Werk, mit dem die Bearbeitung Wiens abgeschlossen wurde, präsentiert
- gemäß den generellen Vorgaben der DEHIO-Bände für Österreich, die eine grundlegende
Bestandsaufnahme des österreichischen Kulturgutes vorsehen - ein nach topographischen Richtlinien erarbeitetes
Denkmälerinventar des historischen Kerns der Stadt und erfasst dabei in penibler Weise den größten
Teil ihrer Bausubstanz. Das Werk, das in einer Auflage von 5.000 Stück erscheint und zum Preis von 83 EUR
im Buchhandel erhältlich ist, wendet sich an kunsthistorisch Interessierte Einheimische wie Touristen ebenso
wie auch an die Wissenschaft und die Denkmalpflege, für die es nun ein unverzichtbares Nachschlagwerk bildet.
Auf rund 1100 Seiten gibt das Werk umfassende kunsthistorische Auskunft über 69 Kirchen und andere Sakralbauten,
32 Klöster, 110 Schlösser und Palais, 140 öffentliche Monumentalbauten, 325 Denkmäler, Brunnen
etc. und 800 Wohnbauten. Insgesamt umfassen die drei Bände DEHIO-Wien - die zwei Bücher für die
Bezirke 1 bis 9 und 20, sowie die Außenbezirke sind bereits auf dem Markt - 2000 Seiten und stellen damit
die erstmalige Denkmalinventarisierung einer großen europäischen Metropole in dieser Form und Ausführlichkeit
dar. Der Band Innere Stadt zeigt die besondere Dichte an wertvollen historischen Bauten in diesem Stadtraum, gegenüber
der früheren Ausgabe des DEHIO wurden insbesondere Bauten des Historismus und Jugendstils in wesentlich höherem
Maß einbezogen, deren Wert ebenso wie der der Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit erst in jüngerer
Zeit entsprechend gewürdigt wurde. Für ganz Wien wurden 17.200 Wohnbauten in den DEHIO aufgenommen, ein
Zeichen für die Qualität der historischen Wohnarchitektur der Stadt. Weiters finden in der neuen Ausgabe
auch technische Denkmäler von Brücken bis WC-Anlagen verstärkt Berücksichtigung, womit ebenfalls
die Entwicklung des Denkmalschutzes aufgezeigt wird. Die Recherchen für den neuen DEHIO Innere Stadt brachten
auch eine Reihe von neuen Erkenntnissen: So Hinweise darauf, dass es in Wien um 1300 bereits eine umfassende Bausubstanz
in Stein gab, weiters wurden u.a. gotische Fenster in alten Bürgerhäusern, eine gotische Sitznische im
Palais Collalto sowie die Untergeschossmauern der alten Babenbergerresidenz Am Hof gefunden. In Zusammenhang mit
der Präsentation des DEHIO verwiesen die Vertreter des Bundesdenkmalamtes auch darauf, dass die Auszeichnung
der Inneren Stadt mit den Titel "Weltkulturerbe" eine Verpflichtung darstelle. Das Bundesdenkmalamt werde
in Zukunft auch in dieser Verantwortung agieren. |