Karas: Unternehmensgründungen dürfen durch »Basel II« nicht behindert werden!  

erstellt am
11. 07. 03

65 % der österreichischen KMUs finanzieren sich über Bankkredite
Brüssel (evp-pd) - "Unternehmensgründungen müssen unbedingt in 'Basel II' verstärkt berücksichtigt werden. Ohne Unternehmenshistorie besteht sonst für diese Betriebe die Gefahr, in eine schlechtere Ratingkategorie zu fallen", sagte der Wirtschaftssprecher der EVP-ED Fraktion Mag. Othmar Karas am Donnerstag (10. 07.) anlässlich der Präsentation einer Studie der Hochschule für Bankwirtschaft aus Frankfurt über die Auswirkungen von Basel II auf Klein- und Mittelbetriebe.

Die Studie untermauert die Befürchtung, dass es in Zukunft für neugegründete und jüngere Unternehmen, die zu wenig oder noch keine Unternehmenshistorie vorweisen können, zu einem schlechteren Rating und damit einem teureren Kredit kommen könnte. Besonders High-Tech Unternehmen seien davon betroffen. "Deswegen verweise ich neuerlich auf einen einstimmigen Beschluss des Wirtschaftsausschusses und fordere Kommissar Bolkestein und die Mitglieder im Basler-Ausschuss auf, Unternehmensgründungen und Betriebsübergaben bei den neuen Eigenkapital-Richtlinien verstärkt in Betracht zu ziehen", so Karas.

Fast 50 % der europäischen Unternehmen finanzieren sich über Bankkredite. Die Studie bestätigt das Ergebnis der Auswirkungsstudie der Kommission, wonach Basel II für KMUs keine negativen Folgen haben sollte. "Dieses Ergebnis ist sehr erfreulich und zeigt, dass die bisherigen Verhandlungserfolge Basel II nachhaltig verbessert haben. Schließlich sind es in Österreich sogar 65 % der Unternehmen, die sich über Bankkredite finanzieren", betonte Karas in der heutigen Diskussionsrunde.

"Basel II verlangt aber auch innenpolitische und innerbetriebliche Reformen. Unabhängig vom Inkrafttreten der Basel II-Richtlinie sind Banken, Unternehmen und die Politik verstärkt gefordert, die Vorbereitungsarbeiten zu intensivieren. Das betrifft den Aufbau der notwendigen Kunden-Bank-Beziehung, die Ratingfestlegung, die Förderung der Schaffung von Eigenkapital von Seiten der Politik sowie maximale Transparenz im Umgang miteinander", sagte Karas abschließend.
     
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