Projekt Kristallbad Klopeiner See vorgestellt – Bade- und Wellnessbereich
soll Ganzjahrestourismus forcieren
Klagenfurt/St. Kanzian (lpd) - Kärnten soll zum Thermenland werden. Das erklärten Landeshauptmann
Jörg Haider und Tourismusreferent LHStv. Karl Pfeifenberger am Donnerstag (10. 07.),
die auf eine „neue Dimension“ im Bade- und Wellnessbereich setzen. Ziel dabei sei eine nachhaltige Saisonverlängerung
bis hin zum Ganzjahrestourismus. Als entscheidendes Projekt wurde das für St. Kanzian geplante Kristallbad
Klopeiner See vorgestellt, welches die deutsche Kristallbädergruppe Steinhart betreiben soll.
Der Landeshauptmann strich das wachsende Interesse an Kur- und Wellnessangeboten hervor, in denen er eine große
Chance für den Kärntner Tourismus sieht. Wie die geplante „Ravensburger Spielewelt“ am Millstättersee
würde auch das Projekt am Klopeiner See für einen enormen Wertschöpfungszuwachs und steigende Nächtigungszahlen
sorgen. Durch das Investitionsvolumen von 18 Millionen Euro und die Schaffung von 70 zusätzlichen Arbeitsplätzen
würde das Kristallbad außerdem zur enormen Stärkung der Region beitragen, sagte Haider.
Der Tourismusreferent betonte, dass Kärnten in den letzten Jahren durch enorme Investitionen für eine
„wettbewerbsfähige“ Winterentwicklung sowie ein verstärktes Angebot in der Sommersaison gesorgt habe.
Speziell durch das Thema Wasser erwarte er sich ganzjährig eine große „Erfolgschance“. So sollen die
Bettenkapazitäten besonders in den Seeregionen auch in der Vor- und Nachsaison genutzt werden können.
Die nur in Kärnten mögliche Kombination aus Bädern mit Kurbetrieb und Seen würde eine ideale
Doppelnutzung darstellen und das Bundesland von Mitbewerbern deutlich abgrenzen, meinte Pfeifenberger. Positiven
Zuspruch für das Kristallbad Klopeiner See gebe es deshalb auch von den 13 Gemeinden im Regionalverband Völkermarkt
sowie den Bürgermeistern, sagte der Tourismusreferent, der in diesem Zusammenhang die maßgebliche Unterstützung
von Gemeinde- und Planungsreferent LR Georg Wurmitzer hervorhob. An der Investitionssumme von 18 Mio. Euro würde
sich die Firmengruppe Steinhart mit acht Mio. Euro beteiligen, von Land und Gemeinden würden jeweils fünf
Mio. Euro beigesteuert werden, erklärte Pfeifenberger außerdem.
Heinz Steinhart, Geschäftsführer des deutschen Investors, verwies auf das Erfolgskonzept der Kristallbädergruppe,
die in Deutschland derzeit elf Thermal- bzw. Kurbäder betreibe. Geplant, errichtet und betrieben würden
die Bäder von der firmeneigenen Finanzierungsakademie, erklärte Steinhart, der das Unternehmen an „führender
Stelle im deutschen Bäderbereich“ sieht.
Das „Idealbild“ für das „Thermenland Kärnten“ bestünde laut Steinhart aus drei neuen Bäder
neben den drei vorhandenen in Bad Bleiberg, Bad Kleinkirchheim und Warmbad. Diese sollten mit verschiedenen Schwerpunktthemen
in einem einheitlichen Plan zusammengefasst werden.
Die „Magnetwirkung“ auf die Besucher wäre in dieser Kombination wesentlich stärker, erklärte er
dazu. Für Tourismusreferent Pfeifenberger sei in diesem Zusammenhang das Projekt am Klopeiner See ideal für
Kur und Therapie sowie das Seenerlebnis. Für die Gemeinde Krumpendorf, die ebenfalls in diese Richtung Interesse
bekundet habe, würde sich der Familienbereich anbieten.
„Die schönsten Bäder in einem der schönsten Länder Europas“ möchte jedenfalls Investor
Steinhart bauen, der zur Zeit am Klopeiner See „sorgfältige Untersuchungen“ durchführt. Derzeit erstelle
man hier gemeinsam mit Experten der Universität Graz ein seismisches Gutachten über das vorhandene Thermalwasser,
sagte Steinhart. Eröffnet werden könnte das Bad bereits in einem Jahr, wenn alle Seiten hinter dem Projekt
stehen.
Für das Kurbad stellt sich Steinhart eine „palastähnliche Gestaltung“ vor. Insgesamt 20 Tonnen Edelsteine
würden dabei ebenfalls verwendet werden, da man nach der Heilslehre Hildegard von Bingens arbeite. Aus 200
Jahre altem Holz würde man außerdem eine Saunalandschaft im Mittelalterstil entstehen lassen. Die Saunierer
sollen aber auch mit einem einzigartigen Saunafloß in den Klopeiner See stechen können.
Sonne und Romantik wären ebenfalls wichtige Punkte im Konzept, sagte Steinhart, der sich für das Kristallbad
300.000 Gäste jährlich erwartet. Rund die Hälfte davon würde aus der Umgebung kommen. Für
sie soll es beim Eintrittspreis eine Einheimischenermäßigung geben, sagte Steinhart, der die Preise
allgemein niedrig halten möchte. |