Wien / Graz (bm:bwk) - Auf Initiative der für Kultusangelegenheiten zuständigen Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer fand am Freitag (18. 07.) im Bildungsministerium ein Gespräch
zwischen Elisabeth Gehrer, dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Dr. Ariel Muzicant und der steirischen
Landeshauptfrau Waltraud Klasnic statt. Thema der Unterredung war das Angebot der Bundesregierung, die Israelitische
Kultusgemeinde (IKG) bei der Lösung ihrer finanziellen Probleme zu unterstützen. Wie Bildungsministerin
Gehrer im Anschluss an das Gespräch mitteilte, wird die Kultusgemeinde 9 Mio. EURO zur Lösung ihres Liquiditätsproblems
aus den Beiträgen der Bundesländer erhalten. Das Geld steht sofort zur Verfügung.
Das Angebot der Bundesregierung zur Unterstützung der IKG, das am 3. Juni im Ministerrat beschlossen wurde,
umfasst drei Schritte. Einer davon war die Kontaktaufnahme mit den Bundesländern mit dem Ziel, dass diese
Akontozahlungen auf ihre in der Vereinbarung über die Abgeltung von Vermögensverlusten zugesagten Leistungen
bereits vor Herstellung der Rechtssicherheit erbringen. Auf Initiative der Bildungsministerin wurde dieser Vorschlag
von der damaligen Vorsitzenden der LH-Konferenz Klasnic mit allen Landeshauptleuten akkordiert. "Ich möchte
Waltraud Klasnic ausdrücklich für die Koordination innerhalb der LH-Konferenz danken; die Landeshauptleute
haben damit einen wichtigen Schritt gesetzt" erklärte Gehrer im Anschluss an das Gespräch. "Ich
bin froh, dass Präsident Muzicant heute einen ersten Teil unseres Angebots angenommen hat, um damit den finanziellen
Schwierigkeiten der Kultusgemeinde zu begegnen. Mit den 9 Mio. EURO, die ab sofort zur Verfügung stehen, sollten
die akuten Liquiditätsprobleme überwunden und damit auch die ausgesprochenen Kündigungen zurückgenommen
werden können."
Die weiteren Schritte zur Unterstützung der IKG, ein zinsenloses Darlehen in der Höhe von 772.000 EURO
jährlich sowie die Unterstützung konkreter Aufgaben und Anliegen der IKG in den Bereichen Bildung, Sicherheit
und Soziales bleiben selbstverständlich aufrecht, bekräftigte die Bildungsministerin das Angebot der
Bundesregierung. "Österreich ist sich seiner Verantwortung für die Jüdische Gemeinde und deren
religiöses und kulturelles Leben in unserem Land bewusst. Es ist ein gemeinsames Anliegen der Bundesregierung
und der Bundesländer, dass es den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in unserem Land gut
geht und dass sie in Sicherheit leben können. Ich hoffe daher sehr, dass die Kultusgemeinde auch die weiteren
Angebote der Bundesregierung annimmt. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass die IKG alles dazu beitragen wird,
um rasch einen Rechtsfrieden in den USA zu finden, damit die Zahlungen aus dem Entschädigungsfonds beginnen
können," so Gehrer abschließend. |