Getreideernte fällt heuer um 15% geringer aus |
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Trockenheit und Hitze belasten die Erträge - Vor allem im Burgenland starke Einbußen
bis zu Totalausfällen Wien (aiz.info) - Österreichs Bauern blicken mit Sorge auf ihre Felder und fürchten um ihre Ernte. Vor allem im Burgenland und in Niederösterreich wurden die Kulturen von der lang anhaltenden Trockenheit, aber vor allem von der Hitzewelle im Juni stark in Mitleidenschaft gezogen, was in manchen Regionen zu Totalausfällen bei der heurigen Ernte führt, berichtet der zuständige Experte in der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs (Präko), Rupert Lindner, am Dienstag im Gespräch mit der APA. Österreichweit liege die Getreideernte 2003 kräftig unter dem Durchschnittswert der vergangenen Jahre. Nach derzeitigem Erhebungsstand und unter Berücksichtigung der um 2% rückläufigen Entwicklung bei den Anbauflächen werden die Erträge von 2,79 auf 2,39 Mio. t - also um 14,5% - geringer ausfallen als im Vorjahr. Die Situation sei jedoch regional sehr unterschiedlich, betonte Lindner. Der Osten sei am stärksten betroffen, in Oberösterreich sei eine schwache Durchschnittsernte zu erwarten, hieß es. Auch bei Raps werde mit starken Einbußen von bis zu 60% gerechnet, wobei die Rapsernte nun bereits das zweite Jahr in Folge schwach ausfalle und die Anbauflächen schon rückläufig seien, so der Experte. Vielerorts habe sich die Marktleistung sogar halbiert. Daher bleibe zu hoffen, dass sich nicht noch mehr Landwirte entscheiden, die Ölsaatenproduktion aufzugeben. Bei Weizen halte sich zwar auch die Menge in Grenzen - die Präko rechnet mit einem Minus von 10%, durch den hohen Proteingehalt stimmen jedoch die Qualitäten, sagte der Sprecher der Agrarmarkt Austria (AMA), Oskar Wawschinek, zur APA. Auch bei Gerste sei der Proteingehalt hoch, dies sei aber nur für Futtergerste von Vorteil. Bei der Braugerste könnte es zu Engpässen kommen. In Summe werde bei Gerste mit um 6 bis 7% geringeren Erträgen gerechnet. Hoffnung gebe es noch für späte Kulturen wie Mais oder Zuckerrüben. Mit einem Wetterumschwung könnte sich hier noch eine Normalernte einstellen, hieß es. Die Hagelversicherung meldet indes eine Verdoppelung der Schadensmeldungen bei Hagel im Vergleich zur Berichtsperiode des Vorjahres. Die Zahl der Meldungen sei von 5.000 auf 10.000 gestiegen, sagte Vorstand Kurt Weinberger. Die Schäden seien überdurchschnittlich hoch und quer durch alle Bundesländer aufgetreten. Die Zahl der Schäden auf Grund von Trockenheit ist laut Hagelversicherung um ein Drittel von 3.000 auf 4.000 gestiegen. Wie hoch der Schaden tatsächlich sei, könne über die Daten der Versicherung nicht festgestellt werden, weil Grünland nicht gegen Trockenheit versicherbar ist, betonte Weinberger. |
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