Sämtliche Prunkräume werden bis zum Mozartjahr 2006 um rund 5,5 Millionen Euro saniert
Salzburg (lk) - Um rund 5,5 Millionen Euro werden in einem „Zehn-Jahres-Programm" sämtliche
Prunkräume der Salzburger Residenz renoviert. Bis zum Mozartjahr 2006 werden die wichtigsten Sanierungsarbeiten
im ehemaligen Repräsentationsgebäude der Salzburger Fürsterzbischöfe abgeschlossen sein. Derzeit
sind die Restauratoren und Handwerker im Konferenzsaal sowie im Stiegenhaus der Prunkstiege am Werk.
Im Konferenzsaal wurde Anfang Februar mit den Arbeiten begonnen, die Fertigstellung ist für Dezember 2003
geplant. Saniert werden hier der künstlerische Deckenstuck sowie die Wandvertäfelung unter den Seidentapisserien.
Der Stuck wird von den Salzburgern Bettina Honsig und Solveig Gstöttenmeier aus Oberalm renoviert. Weiters
wurden die Sanierung des Keramikofens sowie Installationen von Elektroleitungen und Berührungsschutzeinrichtungen
für Wände und Türen in Auftrag gegeben. Das Vergabeverfahren für die Decken-Ölbilder und
den Tafelparkettboden ist noch nicht abgeschlossen. Das Auftragsvolumen umfasst insgesamt 310.000 Euro.
Im Konferenzzimmer trafen einander früher die hochfürstlichen Räte und es wurden dort auch Konzerte
veranstaltet. Im Alter von sechs Jahren trat hier der kleine „Wolferl" Mozart in seinem ersten Hofkonzert
vor Fürsterzbischof Sigismund Graf Schrattenbach auf. Das Mobiliar ist dem Maria Theresianischen Barockstil
nachgearbeitet. Die großartigen Deckengemälde stammen von Martino Altomonte, einem bedeutenden österreichischen
Barockmaler (1657 – 1745).
Mit dem Stiegenhaus der Prunkstiege wurde ebenfalls Anfang dieses Jahres begonnen: Die Arbeiten werden mit einer
Unterbrechung zum Festspielbeginn Ende Juli und im August voraussichtlich mit November 2003 fertig gestellt. Die
Firma Helminger aus Hof bei Salzburg wurde nicht nur mit der Sanierung, sondern auch mit der Wiederherstellung
des Originalzustandes beauftragt, der auf Grund von langen und aufwändigen Nachforschungen des Denkmalamtes
belegt wurde. Im Wesentlichen geht es darum, dass der Stuck mehrere Farbschattierungen aufweist und damit die plastische
Wirkung stärker betont wird. Die Renovierung des Stiegenhauses und die Installierung einer neuen Beleuchtung
kosten rund 123.000 Euro.
Die Renovierung der Prunkräume begann im Jahr 1995 mit dem Carabinierisaal, dem größten Saal der
Residenz mit einem Ausmaß von rund 60 Quadratmetern und dem Deckengemälde von Johann Michael Rottmayr.
Weiters erstrahlen bereits der Domgang, der Rittersaal, die Kapelle im erzbischöflichen Schlafgemach, der
Weiße Saal (bzw. Markus-Sittikus-Saal) und der Thronsaal in neuem Glanz.
Für 2004 stehen die Antecamera und für 2005 der Audienzsaal auf dem Sanierungsplan. Die Finanzierung
der Sanierungs- und Renovierungsarbeiten aller Liegenschaften der Salzburger Burgen & Schlösser Betriebsführung
erfolgt durch die erwirtschafteten Einnahmen aus den Bereichen Vermietung und Tourismus. |