Positive Entwicklung des ATX scheint anzuhalten – Augenmerk liegt auf Privatisierungs-Kandidaten
– Empfehlungsliste nach Kursanstiegen verkürzt
Wien (ba-ca) - Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sich der Wiener Aktienmarkt auch im dritten
Quartal gut entwickeln wird. Es sind vor allem Privatisierungsdiskussionen und Übernahmefantasien, die weiterhin
belebend wirken. Die Entwicklungen rund um den Abverkauf von Staatsanteilen an Telekom Austria, VA Tech, Voestalpine
und Böhler-Uddeholm unterstützen die "Goldgräberstimmung", die trotz ermattender Außentemperaturen
kein Sommerloch aufkommen lässt. Die Analysten der Bank Austria Creditanstalt erwarten für die im ATX
vertretenen Unternehmen bis zum Jahresende ein Gewinnwachstum von 14%, der ATX selbst wird dann bei 1.410 Punkten
gesehen.
"Die meiste Kurs-Fantasie liegt bei jenen Titeln, die auf der Privatisierungsliste der ÖIAG stehen",
meint Alfred Reisenberger, Leiter der Aktienanalyse Österreich. Allerdings ist auf Grund der öffentlichen
Diskussionen entgegen den ursprünglichen Annahmen nicht so bald mit wesentlichen Privatisierungsschritten
zu rechnen. Zumindest ist aber eine Entscheidung über die weitere Vorgangsweise bei den einzelnen Unternehmen
bald zu erwarten. Bis dato wurde nur festgelegt, dass neun Prozent der VA Tech über die Börse privatisiert
werden.
Darüber hinaus bestehen Fantasien bei zwei weiteren Kategorien von Unternehmen: Einerseits bei solchen Unternehmen,
bei denen es zu Veränderungen in der Aktionärsstruktur kommen könnte. Andererseits bei Werten, deren
Marktkapitalisierung derart gering ist, dass sie mit einer Streichung vom Kurszettel rechnen müssen, wobei
das Delisting üblicherweise zu einem höheren als dem aktuellen Kurs geschieht.
Empfehlungsliste wird gekürzt
Die Empfehlungsliste besteht nach den jüngsten Kuranstiegen nur mehr aus sechs Titeln. Gericom, Mayr-Melnhof,
Palfinger, VA TECH, Wienerberger und Telekom Austria verdienen nach Ansicht der Aktienanalyse der BA-CA unverändert
ein Buy. Bei der Telekom Austria hat die ÖIAG bis Ende September das Recht, fünf Millionen Aktien der
Telekom Austria zu verkaufen und wird aller Voraussicht nach von diesem Recht Gebrauch machen.
BWT, OMV, Semperit und SEZ wurden von der Empfehlungsliste genommen, weil sie das Kursziel bereits erreicht haben.
Bei voestalpine sehen die BA-CA Analysten derzeit wenig Kursfantasie. |