Vorarlberger Interzelebrations-Konflikt beigelegt  

erstellt am
24. 07. 03

Wer ohne echte Einheit Eucharistie feiert, schürt neue Konflikte und Spaltungen, betonte Bischof Klaus Küng in einem Gespräch mit Dekan Werner Witwer
Feldkirch (kath.net/pdf) - Der vor einigen Monaten bekannt gewordene Fall der Interzelebration in Kennelbach - Dekan Werner Witwer hatte mit einem Schweizer Pastor, ehemals katholischer Priester und Pfarradministrator von Kennelbach, die Messe gefeiert - wurde in einem Gespräch zwischen Bischof Klaus Küng und dem betroffenen Priester am Dienstag (22. 07.) geklärt. Das gab die Diözese Feldkirch in einer Aussendung bekannt.
Witwer sei vom Wunsch getragen gewesen, ein Zeichen der Versöhnung zu setzen, meinte Küng. Es sei "verständlich, dass manche ungeduldig sind und schon gemeinsam mit Angehörigen anderer christlicher Gemeinschaften feiern möchten. Dies ist aber nicht möglich, denn die Unterschiede der Auffassungen betreffen den Lebensnerv der Kirche, das, was uns heilig ist. Für die katholische Kirche, ebenso für die orthodoxe, ist der Empfang der Priesterweihe durch einen in apostolischer Sukzession stehenden Bischof unabdingbare Voraussetzung für die ministerielle Teilhabe am Priestertum Christi und damit auch für den Vollzug der Wesensverwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut des Herrn."

Christus selbst wirke durch den Priester, der bei der Wandlung oder bei der Absolution und Beichte an seine Stelle tretend tätig wird. "Protestantische Christen betrachten die Aufgabe des Pastors als von der Gemeinde delegiert, manchmal auch nur für bestimmte Zeit", betonte der Bischof. Auch bezüglich der Art der Gegenwart Christi in der Eucharistie gingen die Auffassungen auseinander. Küng: "Die katholische Kirche glaubt, dass in der Eucharistie die Gegenwart des Herrn solange andauert wie die Gestalten von Brot und Wein, protestantische Christen glauben an eine aktuelle Gegenwart Christi während der Feier, manche sehen das Abendmahl einfach als Symbol." Zudem sei nach katholischem Eucharistieverständnis die hl. Messe nicht nur Mahl (Gedächtnis des Abendmahles), sondern zugleich Opfer (Vergegenwärtigung von Tod und Auferstehung).

"Wer gemeinsam Eucharistie/Abendmahl feiert, ohne wirkliche Einheit, setzt nicht nur ein sehr problematisches, vieldeutiges Zeichen", erklärte der Feldkircher Diözesanbischof. Er laufe Gefahr, "Anlass für neue Konflikte und Spaltungen zu sein". Dekan Werner Witwer versicherte im Gespräch, zukünftig dass die kirchlichen Bestimmungen zu beachten.
     
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