Gehrer trifft Hohlmeier und Wolff zu Bildungsaustausch in München
Wien/München (bm:bwk) - Auf die große Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit im
Bildungsbereich haben die bayerische Kultusministerin Monika Hohlmeier, Hessens Kultusministerin und KMK-Präsidentin
Karin Wolff sowie Bildungsministerin Elisabeth Gehrer bei einem trilateralen Bildungsaustausch in München
hingewiesen. Die internationalen Vergleichsstudien wie TIMSS, PISA und IGLU hätten schwarz auf weiß
belegt, dass die Qualität von Bildung immer stärker im globalen Vergleich stehe. „Kein Land kann es sich
heute noch leisten, sich nicht dem internationalen Wettbewerb zu stellen“, betonte Kultusministerin Monika Hohlmeier
am Dienstag (22. 07.) in München. Bayern werde seine Anstrengungen verstärken,
die Qualität von Unterricht und Erziehung weiter zu steigern, damit bayerische Schülerinnen und Schüler
ihre Chancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt noch verbessern. Alle drei Ministerinnen waren sich bei ihrem
Treffen darüber einig, dass die Unterrichtsqualität entscheidend für den Erfolg der Schülerinnen
und Schüler sei. Ebenso sprachen sich die drei für klare Leistungsstandards aus.
Hessens Kultusministerin Wolff wünscht sich eine Bildungsdebatte, die von Inhalten und nicht von überholten
Strukturdiskussionen geprägt ist. Die amtierende Präsidentin der KMK sieht die Kultusministerkonferenz
„auf einem guten Weg. Wir haben die PISA-Herausforderung offensiv angenommen.“ Für Hessen werde es künftig
landesweit verbindliche Orientierungsarbeiten in Klasse 3 sowie landesweite Vergleichsarbeiten in Klasse 4 und
voraussichtlich in Klasse 8 geben: „Wir wollen Schluss machen mit der Möglichkeit, dass die Fähigkeiten
und Qualifikationen von Kindern in einer Schule anders beurteilt werden als in anderen“, sagte Wolff.
„Leistungsstandards stellen ein wesentliches Element der Qualitätssicherung dar", betonte Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer. "Sie definieren, was ein Schüler nach Abschluss einer Schulstufe können soll.
Noch heuer werden in Österreich erste Leistungsstandards für die so genannten Nahtstellen, die vierte,
achte und zwölfte Schulstufe erarbeitet vorliegen. Diese geben verbindlich vor, was die Schüler dieser
Altersstufe können sollen.“
Eine stärkere Internationalisierung der Bildung bedeutet für die Ministerinnen in keinem Fall, dass der
Europäische Rat über die Bildungspolitik in den Ländern bzw. Regionen entscheidet. Mit großer
Sorge sähen sie, dass Brüssel im Bildungsbereich immer stärker Zielvorgaben festlegen wolle. „Internationalisierung
bedeutet, dass unter den Ländern ein Wettbewerb um die beste Ausbildung von Schülern und Studenten besteht.
Diesen Wettbewerbsgedanken sollte Brüssel mehr fördern,“ sagte Hohlmeier.
Gehrer hielt es in diesem Zusammenhang für besonders wichtig, dass für internationale Vergleichsstudien
gleiche Erhebungsgrundlagen gefunden werden. „Denn nur so sind die Daten aus den verschiedenen Ländern auch
wirklich vergleichbar. Wolff unterstrich, dass eine Gemeinschaft nur wachsen könne, wenn der Mensch in seiner
Unterschiedlichkeit sich einbringe und selbst Position beziehen könne. „Brüsseler Bildungsbrei für
alle wird den europäischen Einigungsprozess nicht schmackhaft machen“, so Wolff.
Bei dem Treffen wurde auch die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Österreich und Bayern
thematisiert. Hohlmeier und Gehrer lobten die Kooperation gerade im Bereich der Inneren Schulentwicklung. Heuer
im April habe eine gemeinsame Tagung und ein Ideenaustausch zu den Themen Qualitätsentwicklung in Schulen,
Modelle zur Qualitätssicherung sowie Innovationen im mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht
stattgefunden. Im Anschluss an das Arbeitsgespräch bestreiten die drei Ministerinnen am Abend eine Podiumsdiskussion
zum Thema "Bildung in Europa. Aufbruch in die Zukunft". |